Bamberger besiegen Pokalfluch

1 Min
Foto: Daniel Löb
Foto: Daniel Löb
Foto: Daniel Löb
Foto: Daniel Löb
 
Noch während des Endspiels munterte Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stoschek (l.) den an der Schulter verletzten Janis Strelnieks auf. Foto: Daniel Löb
Noch während des Endspiels munterte Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stoschek (l.) den an der Schulter verletzten Janis Strelnieks auf.  Foto: Daniel Löb
 

Nach fünf Jahren Abstinenz steht auch der zweitwichtigste Pokal wieder im Brose-Trophäenschrank.

Mit versteinerter Miene verfolgten die Münchner die Siegerehrung, während die Bamberger im silber-blauen Konfettiregen ihrer Freude über die Goldmedaille und den Triumph über den Erzrivalen freien Lauf ließen. Das Pokalfinale in Berlin war beste Werbung für den Basketball. Und der deutsche Serienmeister aus Bamberg sicherte sich nach fünf Jahren Abstinenz nun auch wieder den Titel in diesem zweitwichtigsten nationalen Wettbewerb.

Dass dies nach hartem Kampf mit dem 74:71-Sieg gegen die ungeliebten Münchner gelang, macht es vor allem für die Fans aus Freak City noch schöner. Sie feierten den fünften Pokalsieg in der Geschichte des Bamberger Basketballs ausgelassen im "Triumphzug" auf dem Weg zurück nach Freak City. Mit im gecharterten Sonderzug war auch das Objekt der Begierde, das Mediendirektor Thorsten Vogt aber keine Sekunde aus den Augen verlor.
"Es war ein tolles Spiel, sehr spannend. Ich bin nicht enttäuscht. Bamberg ist uns weit voraus, aber wir kommen immer näher", resümierte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Aber auch Anton Gavel, der die Bamberger einzeln beglückwünschte, und Coach Sasa Djordjevic, der in der Bamberger Kabine den Siegern gratulierte, erwiesen sich als faire Verlierer.

"Nachdem es im letzten Jahr im Pokal gegen München nicht geklappt hat, ist es umso schöner, dass wir dieses Jahr erfolgreich waren", erinnerte sich Bambergs Youngster Patrick Heckmann noch an das Aus im Halbfinale vor zwölf Monaten.

Fabien Causeur, der zusammen mit Daniel Theis (19 und 17 Punkte) die Bamberger Mannschaft sowohl im Halbfinale gegen Ludwigsburg (85:78/19 Zähler) als auch im Endspiel (18) angeführt hatte, betonte: "In so einer Partie ist das Herz, mit dem du spielst, wichtiger als die spielerische Klasse. Das war eine richtig harte Auseinandersetztung, die erst durch den Block von Nicolo Melli entschieden wurde. Wir haben 40 Minuten gekämpft, aber die Bayern sind zurückgekommen und hatten mit dem letzten Wurf die Möglichkeit, die Niederlage zu verhindern. Aber auch diesen Wurf haben wir gut verteidigt."


Keine OP bei Janis Strelnieks

Und der Franzose wird in den nächsten Wochen noch mehr Verantwortung übernehmen müssen, denn Janis Strelnieks wird so schnell nicht wieder aufs Parkett zurückkehren. Der lettische Nationalspieler hat sich im Finale einen Bänderriss in der linken Schulter zugezogen und wird mindestens vier Wochen ausfallen. Eine Operation ist aber nicht nötig. Auch Elias Harris kehrte nicht gesund vom Top Four zurück. Der Kapitän bekam im Halbfinale wieder Schmerzen im arthroskopierten Knie. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar.
"Das war sicher nicht unser bestes Spiel, aber in einem Finale zählt nur der Sieg", betonte Nikos Zisis, für den jetzt der erneute Gewinn der Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation für die Euroleague absolute Priorität genießt: "Wir haben noch viel vor in dieser Saison ..."