Brose Bamberg muss sich auch bei Olympiakos Piräus mit 77:83 geschlagen geben. Am Sonntag muss der deutsche Meister beim Schlusslicht in Vechta ran.
Nach der deutlichen Niederlage bei ZSKA Moskau und dem knappen Scheitern am Mittwoch gegen Real Madrid mussten sich die Bamberger Brose-Basketballer auch im dritten Aufeinandertreffen in Folge mit einem Euroleague-Topteam geschlagen geben. Am Freitagabend unterlag der deutsche Meister bei Olympiakos Piräus mit 77:83 (32:41) und muss sich in der Tabelle der Königsklasse weiter nach unten orientieren. Nach dem Bundesliga-Gastspiel am Sonntag (18 Uhr) in Vechta geht es für die Mannschaft von Andrea Trinchieri am kommenden Donnerstag (20 Uhr) in der Euroleague mit dem Heimspiel gegen Maccabi Tel Aviv weiter.
Gastgeber von Beginn an besser
Hatten die Bamberger im Hinspiel mit einem 11:0-Start den Grundstein für den klaren Erfolg gelegt, bestimmten diesmal die Griechen von Beginn an das Geschehen. In den ersten fünf Minuten (3:11) wirkten die Bamberger lethargisch und konnten sich gegen die aggressive Verteidigung von Olympiakos kaum einmal einen vernünftigen Wurf herausspielen. Aber auch in der Verteidigung passte die Abstimmung nicht, so dass Pi-räus zu einer hochprozentigen Trefferquote kam und nach dem ersten Viertel mit 24:13 führte.
In die zweiten zehn Minuten startete der deutsche Meister mit mehr Energie und kämpfte sich auf sieben Punkte (28:35) heran. Vor allem Fabien Causeur war bei dieser Aufholjagd ein wichtiger Faktor. Bambergs Bester, Nicolo Melli, der tags zuvor seinen 26. Geburtstag gefeiert hatte, erwischte keinen guten Tag. Der Italiener hatte Pech im Abschluss und kassierte nach 17 Minuten schon sein drittes Foul. Angeführt von Vassilis Spanoulis diktierte Olympiakos weiter das Geschehen. Aber trotz der sieben Fahrkarten von der Dreierlinie und der sieben Ballverluste waren die Bamberger zur Pause "nur" mit 32:41 hinten.
"Schreckliches Angriffsspiel"
"Unser Angriffsspiel ist schrecklich. Sicher verteidigt Olympiakos gut, aber wir müssen mit Persönlichkeit dagegenhalten und einen Rhythmus finden", forderte Andrea Trinchieri vor dem Start in die zweite Hälfte. Aber die Bamberger wussten auch im dritten Viertel die Vorgaben ihres Coaches vorerst nicht umzusetzen - Piräus zog bis auf 49:34 davon, weil das Team vor allem aus dem Zweier-Bereich hochprozentig vollstreckte. Doch die Bamberger kämpften sich wieder heran (50:57). Von der Freiwurflinie baute der Gastgeber aber die Führung wieder aus. Positiv für die Gäste, dass Melli ins Spiel fand und Janis Strelnieks den ersten Bamberger Dreier traf.
Jetzt verteidigte der deutsche Meister besser - und auf einmal fielen auch die Dreier von Strelnieks, Miller und Melli. Vier Minuten vor dem Ende war der Gast in diesem kuriosen Spiel auf 69:71 dran. Vor allem ihrem athletischen Center Khem Birch, der etliche Offensiv-Rebounds einsammelte, hatten es die Gastgeber in der heißen Phase zu verdanken, dass sie vorn blieben (77:69) und den Sieg unter Dach und Fach bringen konnten.
Die Statistik
Olympiakos Piräus - Brose Bamberg 83:77(24:13, 17:19, 24:24, 18:21)
Piräus Spanoulis (15 Punkte), Birch (15), Lojeski (13/1 Dreier), Papanikolaou (12/1), Waters (7), Papapetrou (6), Mantzaris (6/2), Green (4), Agravanis (3), Milutinovic (2), Young
Bamberg Melli (14/1), Miller (13/1), Zisis (13), Strelnieks (12/2), Causeur (12), Radosevic (6), Veremeenko (3), Theis (2), Lo (2), Staiger, McNeal, Heckmann
SR Perez Perez (Spanien), Paternico (Italien), Romano
(Israel)
Zuschauer 7000
Gesamtwurfquote Piräus 51 Prozent (29 Treffer/57 Versuche), Bamberg 45 (25/56)
Dreierquote Piräus 27 Prozent (4/15), Bamberg 29 (4/14)
Freiwurfquote Piräus 75 Prozent (21/28), Bamberg 92 (23/25)
Rebounds Piräus 30 (21 defensiv/9 offensiv), Bamberg 22 (15/7)
Ballgewinne/-verluste Piräus 5/14, Bamberg 9/9
Assists Piräus 13/ Bamberg 14
Fouls Piräus 22/ Bamberg 23
Von Piräus ging's direkt nach Vechta
Am Ende einer strapaziösen Woche steht für die Brose-Basketballer am Sonntag (18 Uhr) noch das Bundesliga-Gastspiel bei Rasta Vechta auf dem Programm. Am Freitag flogen die Bamberger gleich nach der Partie in Piräus im eigens angemieteten Charter-Flugzeug von Athen nach Paderborn. Von dort war der Tross dann noch gut zwei Stunden mit dem Bus nach Vechta unterwegs - geplante Ankunftszeit 3.30 Uhr.
Nach einer Regenerationseinheit am Samstag und einem Wurftraining am Sonntagvormittag trifft der Tabellenzweite dann am frühen Sonntagabend auf den Vorletzten, der in eigener Halle in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen hat. Der einzige Sieg überhaupt gelang dem Aufsteiger am 30. Oktober letzten Jahres in Frankfurt, seitdem kassierten der Ex-Bamberger Philipp Neumann (3,4 Punkte im Schnitt) und seine Mitstreiter zwölf meist knappe Niederlagen. Der Erfolg gegen Hagen wurde dem Rasta-Team wegen der Insolvenz der Westfalen, die als erster Absteiger feststehen, aberkannt. In Bamberg kam Vechta Ende Oktober mit 75:104 unter die Räder.
Auf diesen Niveau kann man nur gewinnen wenn man immer mit Leidenschaft spielt, mit Lethargie ist da nichts zu gewinnen.
Tja, deshalb arbeiten die Autohersteller auch mit Automaten / Robotern und mit nur noch wenig Personal in der Produktion. Das aber würde Basketball unattraktiv machen.
Scherz beiseite; Mittwoch Superleistung und leider wieder mal kein Glück am Ende - wie schon so oft in dieser laufenden EL-Saison; gestern Akku leer und trotzdem wieder ran gekämpft. Vorne ging in Piräus wieder wenig rein, also Pustekuchen - aus die Maus.
Was willst machen ? Kannst du machen nix.