Final Four trotz Niederlage: Brose Bamberg jubelt in Athen

2 Min
Im Hinspiel hatte Tyrese Rice noch große Probleme gegen den gut verteidigenden Howard Sant-Roos (links). Im Rückspiel konnte der Athener den Bamberger Aufbauspieler aber nicht mehr stoppen. Foto: A. Tzortzinis/dpa
Im Hinspiel hatte Tyrese Rice noch große Probleme gegen den gut verteidigenden Howard Sant-Roos (links). Im Rückspiel konnte der Athener den Bamberger Aufbauspieler aber nicht mehr stoppen. Foto: A. Tzortzinis/dpa
 
 
 
 
 
 
 
 

Brose Bamberg verliert zwar das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League bei AEK Athen knapp mit 69:67, doch das Punktepolster aus dem Hinspiel reicht zum Sprung ins Endturnier.

Gleich in seiner Premierensaison in der Basketball-Champions-Leauge steht Brose Bamberg im Final-Four-Turnier der vier besten Mannschaften. Nach Hin- und Rückspiel war der Pokalsieger im Viertelfinale um zwei Punkte besser als AEK Athen. Nach dem 71:67-Heimerfolg unterlagen die Bamberger am Mittwochabend in der griechischen Hauptstadt mit 67:69, hatten aber nach der knappen Niederlage allen Grund zum Jubeln.

In einer spannenden Partie mit viel Kampf und Krampf machte das von Tyrese Rice (25 Punkte) angeführte Team einen Rückstand von zwölf Zählern im letzten Viertel noch wett, kegelte den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb und hat nun im Endturnier vom 3. bis 5. Mai (Ort noch offen) die Chance auf den zweiten Titel in dieser Saison. Die Halbfinalpaarungen werden am 11. April ausgelost.

In der mit geschätzt 13.000 Zuschauern gefüllten Olympiahalle entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch, in dem zumeist die Gastgeber knapp die Nase vorne hatten. Enteilen ließen die Bamberger ihren Gegner aber zunächst nicht. Die Gäste hatten große Probleme unter dem eigenen Korb. Acht Offensivrebounds gestatteten sie den Athenern. Im Angriff versuchte das Team von Trainer Federico Perego konsequent, den Ball in die Zone zu bekommen, wo Cliff Alexander kaum zu stoppen war. Der bullige Center war immer dann zur Stelle, wenn es offensiv nicht so richtig laufen wollte.

Im Angriff zu statisch

Und der Motor stockte einige Male, da die Bamberger den Ball nicht schnell bewegten. Das statische Angriffsspiel stellte Athen vor nicht allzu große Probleme. Allerdings tat sich auch der Hausherr schwer, einen Rhythmus zu finden. Aus der Distanz traf der Titelverteidiger (ein Dreier bei 13 Versuchen) noch schlechter als der deutsche Pokalsieger (1/10). Auch das Team des ehemaligen Bamberger Coaches Luca Banchi punktete vornehmlich in Korbnähe. Vince Hunter tat den Bamberger dabei am meisten weh. Elf Punkte hatte der Topscorer der Champions League zur Pause bereits erzielt. Korbgefährlichster Bamberger bis zu diesem Zeitpunkt war neben Alexander (acht Punkte) Rice. Trotz einer Verletzung an der linken Wurfhand, die er sich am Sonntag im Heimspiel gegen Alba Berlin zugezogen hatte, kam der Aufbauspieler in der ersten Halbzeit ebenfalls auf acht Zähler.

Zu Beginn des dritten Abschnitts häuften sich die Unkonzentriertheiten bei den Gästen. Die vom Athener Hexenkessel nun eingeschüchtert wirkenden Gäste leisteten sich binnen weniger Minute vier Ballverluste und hatten noch Glück, dass AEK diese Schwächephase nicht gnadenlos bestrafte. Nur auf acht Zähler zogen die Gastgeber davon (45:37, 26. Minute). Nach einer Auszeit von Perego fingen sich die Oberfranken wieder. Fünf Punkte des immer stärker werdenen Rice in Folge brachte sie wieder auf 42:45 heran. Mit seinem einzigen Korb aus dem Spiel heraus warf der schwache Ricky Hickman die Gäste wenig später sogar in Front (47:46). Delroy James drehte dann aber bei AEK auf und sorgte dafür, dass sein Team mit einer 54:49-Führung ins letzte Viertel ging.

Drei Dreier von Taylor

In diesem blieben die Bamberger fast vier Minuten ohne Korberfolg, Athen zog bis auf 63:51 (34.) davon. Dank drei Dreiern von Bryce Taylor kam der Gast aber wieder heran. Damit steuerte die Nervenschlacht auf ihren Höhepunkt zu. 5,5 Sekunden vor Spielende verkürzte Rice mit einem "Floater" auf 67:69. Damit benötigte der Titelverteidiger einen Dreier zum Weiterkommen. Doch Giannoulis Larentzakis brachte in Bedrängnis nur einen Zweierversuch zustande, der sein Ziel verfehlte. Im Hexenkessel von Athen jubelten jetzt nur noch die Bamberger und ihre fünf mitgereisten Fans.

Die Statistik

AEK Athen - Brose Bamberg 69:67

(20:17, 16:15, 18:17, 15:18) Athen Hunter (19 Punkte), James (12/1 Dreier), Larentzakis (10), Sakota (9), Theodore (9), Giannopoulos (5/1), Griffin (5/1), Sant-Roos, Moraitis Bamberg Rice (25/4), Taylor (11/3), Rubit (9), Harris (8), Alexander (8), Hickman (4), Zisis (2), Heckmann, Olinde, Schmidt, Stuckey SR Glisic (Serbien), Zashchuk (Ukraine), Lucis (Lettland) Gesamtwurfquote Athen 37 Prozent (26 Treffer/71 Versuche), Bamberg 38 (24/63)

Dreierquote Athen 15 Prozent (3/20), Bamberg 25 (7/28) Freiwurfquote Athen 67 Prozent (14/21), Bamberg 67 (12/18) Rebounds Athen 43 (29 defensiv/14 offensiv), Bamberg 43 (32/11) Ballgewinne/-verluste Athen 9/9, Bamberg 3/13 Assists Athen 15 / Bamberg 15 Fouls Athen 18 / Bamberg 20

Spieler des Spiels

Tyrese Rice meldete sich nach zuletzt zwei schwächeren Spielern mit einer starken Leistung zurück. 25 Punkte und fünf Assists standen für den Aufbauspieler zu Buche. Er erzielte die letzten vier Zähler für sein Team und war neben Bryce Taylor der Garant fürs Weiterkommen.

Lesen Sie zusätzlich auf inFranken.de: Alba Berlin schlägt gegen Brose Bamberg zurück