Brose Bamberg besiegt Ludwigsburg mit 85:78, die Bayern Alba Berlin mit 78:70 - somit kommt es am Sonntag zu einem bayerischen Derby im Pokalfinale.
Der FC Bayern München und Brose Bamberg ermitteln am Sonntag (15 Uhr) in der Berliner Mercedes-Benz-Arena den deutschen Basketball-Pokalsieger 2017. Die Münchner mussten im ersten Halbfinale gegen Gastgeber Alba Berlin (78:70) aber ebenso hart kämpfen wie der deutsche Meister aus
Bamberg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg beim 85:78-Sieg, bis die Endspielteilnahme feststand.
Nachdem Brose-Trainer Andrea Trinchieri seinen Leistungsträgern beim 84:75-Sieg am Mittwoch im Bundesliga-Heimspiel seinen Leistungsträgern Nicolo Melli, Nikos Zisis, Leon Radosevic noch eine Ruhepause gegönnt hatte, ging er am Samstag keine Kompromisse ein und beorderte Vladimir Veremeenko, Jerel McNeal und Ali Nikolic, die durchaus überzeugt hatten, auf die Tribüne.
Nach einem tollen Start (13:3) dominierten die Bamberger das erste Viertel (22:15) eindeutig und glänzten dabei mit einer Trefferquote von 67 Prozent aus dem Feld und einer aggressiven Verteidigung.
In den zweiten zehn Minuten ließ das Brose-Team dann aber an beiden Enden des Feldes die letzte Konsequenz vermissen. Erst kamen die Ludwigsburger auf 22:24 heran, dann zog der Meister wieder auf 33:24 davon, weil Fabien Causeur zwei Dreier in Folge versenkt hatte. Doch die Ludwigsburger zeichnet aus, dass sie nie aufgeben. Rocky Trice und Jack Cooley nutzten die Bamberger Nachlässigkeiten und brachten die MHP Riesen bis zur Pause (35:36) wieder ins Spiel.
Nach dem Seitenwechsel drehte zwar Fabien Causeur auf und erzielte neun Punkte für die Bamberger in Folge, doch die Ladehemmung seiner Mitstreiter führte dazu, dass die Schwaben, die immer wieder den freien Mann fanden, ausgleichen und sogar erstmals seit dem 3:2 in der 1. Minute mit 46:44 in Führung gehen konnten. Angetrieben von einem pfeilschnellen Maodo Lo und einem überaus treffsicheren Daniel Theis wendeten die Bamberger aber sehr zur Freude der 700 mitgereisten Fans aus Freak City das Blatt und gingen mit einem 61:54-Vorsprung ins letzte Viertel.
Jetzt schien den Riesen gegen die jetzt aggressivere Verteidigung etwas die Luft auszugehen. Nach dem Zisis-Dreier, zwei krachenden Dunkings von Theis und einem erfolgreichen Distanzwurf von Melli lag der Favorit klar mit 78:61 in Front. "Bamberg wird nervös" sangen die MHP-Fans 71 Sekunden vor Schluss, als sich die Ludwigsburger bis auf 76:81 heran gekämpft hatten, doch Zisis und Strelnieks machten dann von der Freiwurflinie endgültig alles klar. Die Trefferquote von 55 Prozent aus dem Feld und 25 Assists (Zisis und Strelnieks je 5) können sich sehen lassen. Überragende Akteure waren der Franzose Fabien Causeur (19) und Daniel Theis (19), bei Ludwigsburg war Drew Crawford (17) wie schon am Mittwoch der beste Werfer.
"Im Basketball sind 40 Minuten Konzentration nötig. 25 Minuten reichen auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nicht. Deshalb wird es eng. Im vierten Viertel haben wir einige einfache Körbe zugelassen - das sind die Minus-Punkte. Auf der Plus-Seite steht, dass wir über genügend Mittel verfügen, so ein Spiel zu gewinnen, weil wir den Ball sehr gut bewegen. Heute haben wir die Großen gut ins Spiel eingebunden", fasste Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer die Partie zusammen.
"Wir mussten hart kämpfen, um dieses Spiel zu gewinnen. Die drei Ballverluste in der Schlussphase haben uns etwas aus der Komfortzone gebracht, aber insgesamt haben wir schon eine reife Leistung gezeigt. Im Finale müssen wir aber besser spielen. Bayern München hat eine Erfolgsserie in der Bundesliga hingelegt und spielt auch im Eurocup sehr gut. Zu diesem Zeitpunkt in der Saison sind sie für mich der Favorit", resümierte Andrea Trinchieri.
MHP Riesen Ludwigsburg: Crawford (17 Punkte), Cotton (13), Toppert (11/3 Dreier), Hammonds (10/1), Trice (7), Thiemann (7), Cooley (6), Loesing (4), Martin
Brose Bamberg: Causeur (19/3), Theis (19/1), Melli (10/1), Lo (7/1), Zisis (7/1), Miller (6/1), Radosevic (6), Strelnieks (6), Harris (5), Heckmann
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