Bevor die Brose Baskets die achte Meisterschaft feiern dürfen, steht gegen die Überraschungsmannschaft aus Ulm noch ein hartes Stück Arbeit bevor.
Selbst dem abgezockten Griechen Nikos Zisis, der im europäischen Basketball schon alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, war am Mittwochabend die Erleichterung deutlich anzumerken. Der "Herr der Ringe" stand um 22.31 Uhr auf dem Parkett der Ulmer ratio-pharm Arena und riss die Arme in die Höhe, nachdem die Brose Baskets nach einer Basketball-Schlacht am Ende mit Glück und Geschick den Herausforderer aus Ulm mit 92:90 nach Verlängerung gerade noch in die Knie gezwungen hatten.
Ulm ein würdiger Finalist
Diese Partie zeigte, dass sich der Hauptrunden-Siebte mit den Triumphen über Oldenburg im Viertel- und Frankfurt im Halbfinale völlig zurecht den Einzug in die Endspielserie gesichert hatte.
Denn die Mannschaft von Thorsten Leibenath ist derzeit als einzige in der Lage, den Liga-Dominator in Schwierigkeiten zu bringen - und das sollten die Bamberger trotz ihrer 2:0-Führung auch im dritten Spiel der Finalserie nach dem Modus "best-of-five" beherzigen. "Erst die Arbeit und dann das Vergnügen", so muss das Motto der Bamberger Basketballer am Sonntag (15 Uhr) lauten, wenn gleich der erste Matchball genutzt werden soll.
"Ich hoffe, es wird am Sonntag nicht noch einmal so hart und eng wie am Mittwoch. Aber die Ulmer werden uns sicherlich nichts schenken. Dennoch: Wir spielen zu Hause und haben jetzt natürlich eine große Chance, die Serie zu beenden und Meister zu werden", betont Nicolo Melli. Der italienische Power Forward, weiß genau, was auf dem Spiel steht, und er will keinesfalls am Mittwoch noch einmal nach Ulm fahren.
"Ich habe noch nie so viele Glückwünsche nach einer Niederlage erhalten wie nach diesem Finalspiel.
Es war eine beeindruckende Leistung von beiden Teams, ein denkwürdiges, hochklassiges Finalspiel, in dem es auch einen anderen Sieger hätte geben können. Aber ich habe schon am Mittwochabend gesagt, dass Bamberg den Sieg verdient hat", zog Ulms Trainer Thorsten Leibenath noch einmal Bilanz nach der für sein Team bitteren Niederlage.
Und der Trainer hat auch eine Lösung parat, wie die Überraschung in der "Frankenhölle", in der die Brose Baskets alle ihre 22 Partien auf nationalem Parkett für sich entschieden, gelingen könnte: "Wir müssen jetzt offensiv noch einen Tick besser spielen. Im ersten Spiel haben wir unterm Korb die Punkte gemacht, im zweiten sind uns die Dreier gelungen.
Im dritten wollen wir aus beiden Bereichen hochprozentig treffen, dann werden wir ein nahezu perfektes Spiel abliefern, das gegen ein Team wie Bamberg nötig ist."
Ein letztes Mal volle Konzentration
Der Geschäftsführer der Brose Baskets, Rolf Beyer, war ebenfalls begeistert von der Leistung der Ulmer und warnt: "Schon in der Finalserie 2012 waren alle drei Spiele gegen Ulm knapp. Diese Mannschaft zeigt Herz, ich schreibe sie noch lange nicht ab. Aber wir haben das psychologische Moment auf unserer Seite, das sollten wir nutzen."
Und auch Kapitän Brad Wanamaker, der am Mittwoch einmal mehr mit 23 Punkten und acht Assists seine Qualitäten unterstrich, erwartet gegen Günther, Morgan, Butler & Co. keinen Selbstläufer: "Die Ulmer spielen schon in den gesamten Play-offs zu siebt, das macht ihnen nichts aus. Wir haben zwar noch kein Heimspiel verloren, aber eine Finalserie ist etwas ganz anders als die reguläre Saison." Deshalb heißt es getreu dem Motto "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps", ein letztes Mal mit voller Konzentration zu Werke zu gehen.
....Kapitän Brad Wanamaker hat recht wenn er sagt: "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps". Brösels wir erwarten Euch um 18 Uhr am Maxplatz.