Im Landkreis Bamberg produzierter Ökostrom deckt rund 80 Prozent des Gesamtbedarfs.
Vor einer "Monstertrasse" bleibt der Landkreis verschont. Für die Stromversorgung der Region Bamberg hätte die Höchstspannungsleitung P44mod ohnehin kaum Bedeutung gehabt. Doch woher kommt der Strom, der im Landkreis Bamberg verbraucht wird? Die - vielleicht etwas verblüffende - Antwort: mittlerweile zu rund 80 Prozent direkt von hier aus erneuerbaren Energien.
Die Zahl ergibt sich aus der Statistik, die Robert Martin, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, bis zurück zum Jahr 2008 führt. Wie sich Stromerzeugung und -verbrauch aktuell gestalten, kann man nun auch in Echtzeit im Internet verfolgen: Seit Mai ist der Energiemonitor des Netzbetreibers Bayernwerk freigeschaltet.
Jede Viertelstunde wird dort die Energieerzeugung - unterteilt auf Biomasse, Photovoltaik, Wasserkraft, Windkraft und Weitere Erzeuger (Kraft-Wärme-Kopplung) aktualisiert. Dargestellt wird auch der momentane Verbrauch, verteilt auf Industrie und Gewerbe, öffentliche Anlagen und Privathaushalte. Zudem zeigt der Monitor an, wie viel Strom aus dem Netz bezogen bzw. bei Überproduktion ins Netz eingespeist wird.
In den vergangenen sonnigen Tagen stellte sich das Bild regelmäßig so dar: Tags über war der Landkreis Bamberg stets Selbstversorger in Sachen Strom - und speiste noch mehrere tausend Kilowattstunden (kWh) ins Netz ein. Den Löwenanteil übernahm dabei - wenig überraschend - die Photovoltaik. Zeitweise überschritt die Sonnenstromproduktion alleine schon den Gesamtverbrauch.
Wenn nachts kaum Wind weht ...
Nachts war das Bild dann naturgemäß ein ganz anderes: 0 kWh Photovoltaik. Da der Wind meistens auch nur als laues Lüftchen wehte, konnte die Windkraft die Lücke nicht ausgleichen. Biogasanlagen, Wasserkraftturbinen und Blockheizkraftwerke können zwar rund um die Uhr relativ konstant elektrische Energie liefern, im Landkreis Bamberg sind dies zusammen aber nur etwa 5000 bis 6000 kWh. Und so wurde der nachts ohnehin schon geringere Strombedarf zeitweise nicht einmal zur Hälfte gedeckt.
Über das ganze Jahr verteilt, steht nach den Zahlen von Martin die Windkraft allerdings besser da als aktuell. 2017 überholte sie erstmals die Photovoltaik. Im vergangenen Jahr deckte die Windkraft rechnerisch mehr als ein Viertel des gesamten Strombedarfs im Landkreis - bei einem Gesamtanteil der erneuerbaren Energien von exakt 78,74 Prozent. Vor zehn Jahren lieferten die Erneuerbaren gerade mal um die 30 Prozent.
Bei Solarstrom geht noch was
"So schlecht stehen wir nicht da", bilanziert Robert Martin die bisherige Entwicklung. Und wie könnte die Zukunft aussehen? Dass man sich im Landkreis auf den Lorbeeren ausruht, will er unbedingt verhindern, so lange er noch im Dienst ist. "Stillstand ist Rückschritt", mahnt Martin, der seit einem Jahr auch Geschäftsführer der Regionalwerke ist.
Natürlich bringt man so einen Artikel bewusst im Juni, wo die Photovoltaikanlagen zur Höchstleistung anlaufen, ich bin selbst Besitzer von 2 PV-Anlagen, und wenn man sich die produzierte Strommenge ansieht wird man feststellen das im Januar dann nicht mal 10 % der Strommenge eingespeist wird als im Juni, bedingt durch die deutlich kürzeren Tage, den geringeren Sonnenhöchststand (ca. 19 Grad am 21.12. zu ca. 65 Grad am 21.6.) und einfach die geringere Sonnenscheindauer, deswegen wünsche ich mir das man diesen Artikel z.B. nochmal im Dezember bringt und dann die Zahlen veröffentlicht, dann werden aus den ca. 5400 kwh PV-Leistung, leicht mal nur 500 kwh und dann sieht die Bilanz ganz anders aus, wie gesagt ich bin nicht gegen erneuerbare Energie, da ich ja deswegen auch selbst 2 PV-Anlagen betreibe, aber ich bin gegen die offensichtliche Beeinflussung der Bürger in eine bestimmte Richtung, die Wahrheit sollte die Hauptaufgabe einer öffentlichen Zeitung sein.
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