So könnte das Alte Rathaus in Bamberg leuchten
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Freitag, 18. Sept. 2015
Das Alte Rathaus in Bamberg soll nachts endlich angemessen erstrahlen: Lichtplaner Uwe Knappschneider hat den Stadträten nun sein Beleuchtungskonzept für das Wahrzeichen der Stadt präsentiert. Bleibt die Frage der Finanzierung des rund 360 000 Euro teuren Projekts.
Momentan ist es wenig spektakulär, nachts am Alten Rathaus zu spazieren: Die Strahler auf der Oberen Brücke blenden, auf der Unteren Brücke fällt es dagegen schwer, einen Menschen zu erkennen. Zu hell, zu dunkel - die Turmspitze des historischen Wahrzeichens ist nachts gar nicht erst zu sehen.
Ein Missstand, den auch die Stadträte monieren. Nun will Ingenieur Uwe Knappschneider das Ensemble ins richtige Licht rücken: Dem Bau- und Werk senat präsentierte er am Mittwoch ein Beleuchtungskonzept, mit dem das Alte Rathaus endlich ausreichend gewürdigt werden soll. "Es ist das Herz von Bamberg", sagte Knappschneider. Mit einer entsprechenden Ausleuchtung werde es auch nachts für die Bamberger Bevölkerung und für Touristen attraktiver.
Knappschneiders Planungsbüro hat bereits 2005 den Lichtmasterplan für Bamberg erstellt. Als Ziel wurde ausgegeben, die nächtliche Wirkung der historischen Stadt zu erhöhen. "Isolierte Lichtanwendungen" sollen laut Silke Klotzek vom Stadtplanungsamt dagegen verhindert werden. Mit dem Konzept am Alten Rathaus soll die "subjektive Sicherheit" erhöht, durch die neue Technik Energie gespart werden. Knappschneider will einzelne Elemente des historischen Gebäudes wie den Turm oder den Sockel, die Brückenfiguren, aber vor allem die Bögen der Oberen Brücke mit einer raffinierten Ausleuchtung stärker betonen.
Beginn an Unterer Brücke
Birgit Dietz (CSU) zeigte sich "hochzufrieden" über den Lichtplan für das Alte Rathaus. Die CSU habe schließlich bereits vor zehn Jahren ein Konzept angeregt. Heinz Kuntke von der SPD war ebenfalls angetan vom Entwurf, mit Blick auf die Finanzen müsse man allerdings abwarten, ob das Projekte oberste Priorität genieße.Schließlich soll das Lichtkonzept für die Untere und Obere Brücke, sowie die Unterleuchtung der Brückenbögen, die Gebäude- und Figurenbeleuchtung insgesamt gut 360 000 Euro kosten. Durch die Stadtebauförderung müsste die Stadt zwar nur 40 Prozent tragen, dennoch sind die Mittel knapp.
Michael Bosch (Bamberger Realisten) warnte deshalb: "Für Luxus haben wir keine Mittel!" Zu viele Spielereien würden die Stadt zum "Disneyland" machen. Die Fenster des Rottmeisterhäuschens auszuleuchten, sei deshalb zu viel des Guten. Die Idee stieß auch bei der GAL nicht auf Begeisterung.
Herbert Lauer (Freie Wähler) sieht aber "höchsten Handlungsbedarf" auf der Unteren Brücke. Nach einhelliger Meinung des Senats soll die Verwaltung die Finanzmittel für die Untere Brücke im kommenden Jahr zur Verfügung stellen.
Stufenweise könnten die Untere Brücke (2016), das Alte Rathaus und die Obere Brücke nach ihrer Bogensanierung (2017 und 2020) neu erstrahlen. Allerdings will der Bausenat noch einmal über das Konzept im Detail entscheiden.