Sagenumwobenes Bamberg: Fünf gespenstische Orte in der Domstadt
Autor: Elena Bruckner, Rupert Mattgey, Stefan Lutter
Bamberg, Donnerstag, 31. Oktober 2024
Wir stellen fünf gruselige Orte in Bamberg vor, an denen der Sage nach mystische Wesen ihr Unwesen treiben.
- Fünf gruselige Orte in Bamberg, an denen der Sage nach Hexen, Geister, Untote oder gar der Teufel selbst ihr Unwesen trieben
- Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau": Die lebenden Toten
- Bamberger Domkröten: Ein Pakt mit dem Teufel
- Kaulberg in Bamberg: Die "Häckermarter"
- Friedhof zu St. Getreu: Die schöne Jungfer
- Michaelsberg: Das Christusbild
In der oberfränkischen Domstadt Bamberg gibt es viele Orte, um die sich schaurige, geheimnisvolle Sagen und Legenden ranken. Wir haben fünf spannende und gruselige Bamberger Sagen zusammengestellt, die womöglich sogar einen wahren Kern haben. Unter anderem verraten wir, wie der Teufel beim Bau des Bamberger Doms die Finger im Spiel hatte, warum die Obere Pfarre einmal von lebenden Toten bevölkert war und was in Bamberg mit untreuen Männern passieren kann.
Die lebenden Toten in der Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau" in Bamberg
In der Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau", die auch als Obere Pfarre bekannt ist, erwachten eines Nachts die Toten zum Leben. Der Legende nach wachte eine fromme ältere Dame in einer Winternacht auf und glaubte, die Glocken läuten zu hören. Mit einer Laterne eilte sie durch das Schneetreiben zur Kirche. Dort war schon jeder Platz außer ihrem besetzt und die Beleuchtung heller als sonst.
Kurz vor Ende der Messe entdeckte sie neben sich ihre Cousine und ihre Mutter, die beide seit Jahren verstorben waren. Als sie sich umschaute, stellte sie fest, dass die Kirche voller verstorbener Bekannter war.
Da bekam sie es mit der Angst zu tun und floh aus der Kirche. Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie ein Pfand für ihr Leben zurücklassen müsste, also ließ sie ihren Fuchspelz fallen. Als sie zu Hause ihrem Sohn erzählte, was passiert war, machte der sich mit einem Freund auf die Suche nach dem Pelz. Die beiden Männer fanden den Pelz tatsächlich - ein kleines Stück davon lag auf jedem Grab des Friedhofs. Jedoch waren im Schnee keinerlei Fußspuren zu sehen.
Domkröten und der Teufelspakt am Bamberger Dom
Vor der Gnaden- und Adamspforte des Bamberger Doms stehen zwei steinerne Löwenskulpturen, die "Domkröten" genannt werden. Der Sage nach hatte ein junger Baumeister einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, weil er mit dem Peterschor nicht so schnell vorankam wie der erfahrene Baumeister, der für den Georgenchor verantwortlich war. So schickte der Teufel Nacht für Nacht Ungeheuer - halb Kröte, halb Löwe -, um alles einzureißen, was am Tag zuvor am Georgenchor gebaut worden war.