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Schockanruf-Betrüger in Bamberg verurteilt: So hoch fallen Strafen aus


Autor: Isabel Schaffner

Bamberg, Mittwoch, 20. März 2024

Am Dienstag (19. März 2024) endete am Landgericht Bamberg ein Prozess gegen neun Angeklagte. Ihnen wurde zur Last gelegt, Teil eines ganzen Netzwerks für Schockanrufe zu sein.
Am Dienstag (19. März 2024) ging in Bamberg der Prozess gegen neun Angeklagte im Bereich Schockanrufe zu Ende.


Immer wieder werden vor allem ältere Menschen Opfer von Schockanrufen. Telefonbetrüger erbeuteten in Bayern im vergangenen Jahr rund 24 Millionen Euro, wie die Deutsche Presseagentur am 29. Februar 2024 berichtete. Insbesondere Schockanrufe und Enkeltrick-Fälle hätten Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) zufolge stark zugenommen.

Jetzt bekommen ein paar der Täter Konsequenzen zu spüren. Am Landgericht Bamberg fielen am Dienstag (19. März 2024) die Urteile gegen neun Angeklagte im Alter zwischen 21 und 38 Jahren. "Gegenstand der Anklageschrift war ein größeres, aus Polen heraus agierendes Netzwerk", sagt der Pressesprecher des Landgerichts Kaspar Hansen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur News5

Freiheitsstraßen für Betrüger: Urteile in Bamberg gefallen

Den acht Männern und der Frau wurde "banden- und gewerbsmäßiger Betrug in mehreren Fällen" vorgeworfen, so Hansen weiter. Konkret sei es um Anrufe gegangen, bei denen vorgespielt wird, dass es sich bei dem Anrufer um einen Staatsanwalt oder ermittelnden Polizeibeamten handelt. Dieser gibt an, dass ein jeweils naher Angehöriger des Angerufenen in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt war, vorläufig festgenommen wurde und die Untersuchungshaft nur dann umgangen werden kann, wenn eine Kaution durch Übergabe von Bargeld oder anderen Wertgegenständen gestellt wird.

Die Gruppe soll zwischen dem 27. September 2022 und dem 9. November 2023 in ganz Deutschland agiert haben, wie es in der Anklageschrift hieß. Bargeld und Wertgegenstände im Wert von 330.000 Euro hätten sie so erbeutet. Laut Hansen kam es "relativ umfangreich zu geständigen Einlassungen" im Rahmen einer Verständigung der Angeklagten. "Gegen die Verurteilten wurden Freiheitsstrafen im Bereich von drei Jahren und sechs Monaten bis zu einem Jahr und drei Monaten beziehungsweise eine Jugendstrafe von zwei Jahren verhängt, je nach der Schwere des Schuldvorwurfes und der Anzahl der abgeurteilten Taten", teilt der Pressesprecher auf Anfrage von inFranken.de mit. In drei Fällen sei die Strafe zur Bewährung ausgesetzt worden.

Die Verurteilten hätten die Aufgaben gehabt, vor Ort die Wertgegenstände und das Bargeld abzuholen beziehungsweise diese abzutransportieren, führt er gegenüber News5 aus. Regelmäßig teilen Polizeidienststellen in Pressemitteilungen Verhaltensweisen bei Schockanrufen. So auch das Polizeipräsidium Mittelfranken, das kürzlich einen Originalausschnitt aus einem beängstigendem Schockanruf veröffentlichte