30 Gruppen und fast 20 000 Zuschauer trotzen beim Faschingszug durch Bamberg Wind und Wetter. Die Organisatoren sind erleichtert über ein friedliches Fest. Eine Chronik der Ereignisse.
13.17 Uhr: Am Markusplatz wummern schon die Boxen. Die Motoren der Wagen laufen. Die Gardemädels frieren. 30 Gruppen sind heuer gekommen, 15 weniger als letztes Jahr. "Der Grund ist das Wetter", sagt Organisator Klaus Stieringer vom Stadtmarketing und hält sich seinen Hut fest, der beinahe vom Wind davongeweht wird. Aber es hätte schlimmer kommen können - siehe den Ausfall in Hallstadt. Eine Absage sei in der Domstadt nicht zur Debatte gestanden. "Der Wettergott ist Bamberger."
13.30 Uhr: Pünktlich setzt sich der Zug der Narren in Bewegung - vorneweg die Gardemädels vom SV Dörfleins, die mit jedem Schritt sichtlich auftauen.
13.34 Uhr: Am Kranen warten schon zwei Dinosaurier auf den Gaudiwurm. "Ich bin ursprünglich aus Köln. Ein bisschen mehr Faschings-Party würde Bamberg gut tun", sagt der Tyrannosaurus René Schmitz, einen kleinen Velociraptor an der Hand. Wären Vater und Sohn auch gekommen, wenn der Zug nachts stattgefunden hätte? "Nein, auf gar keinen Fall. Für Kinder wäre das nichts."
13.40 Uhr: "Mach's noch einmal, Andi!", steht über dem Konterfei des Oberbürgermeisters auf dem SPD-Wagen. Starkes Gesicht prangt auch auf dem Wagen des Rot-Kreuz-Elferrats: "Meine Oma fährt im Hühnerstall E-Scooter", steht darüber. Der
"Tscherner-Wagen" nimmt das Stadtoberhaupt wegen des Streichelzoos auf die Schippe.
14.02 Uhr: Ein Fernsehteam filmt den Bamberger "Bier-Blogger" Norbert Krines, wie er sich ein Seidla aus seinem mitgebrachten Fass zapft. "Das ist ein Cervinakel, eine Kreuzung aus Tabernakel und Cervesa, ein Bieraltar, denn Bier ist Bamberg sehr wichtig", sagt er in die Kamera. 14.21 Uhr: Von wegen der Wettergott ist Bamberger: Ein kräftiger Schneesturm weht über die Zuschauer. Doch die Flocken entpuppen sich als weißes Konfetti - die Kinder vom AWO-Hort Ankerplatz in Hallstadt haben Unmengen davon dabei. Keiner ist vor ihren Attacken sicher. "Eigentlich hatten wir auch ein Auto samt Anhänger. Aber der Motor ist verreckt", erzählt Rüdiger Lahner. Seine Tochter Charlotte sammelt schon Munition für den nächsten Konfetti-Angriff.
14.29 Uhr: Was für ein Bild: Apotheker Hartmut Held - als knallroter Hummer verkleidet - marschiert mit wild fuchtelnden Scheren vor seinen Beschäftigten her. Wenn Apotheker in solcher Hochstimmung sind, weckt das freilich Verdächtigungen. Aber: "Der ist immer so", versichert eine Mitarbeiterin lachend.
Ich möchte mal eine Frage stellen , jedoch ganz ohne Häme oder Spott - sondern ernst gemeint. Wieso kann eine Gemeinde/Markt wie Hirschaid - die kulturell im Landkreisvergleich sonst überhaupt nichts auf die Kette bekommen - einen zigmal so großen Umzug auf die Beine stellen wie Bamberg? Woran fehlt es in BA, an Kooperationen ? Z.b. andere Teilnehmer der Sonntagszüge des Umlands zu bewegen mitzumachen? Mit tun die Kinder fast leid, die verkleidet in die Stadt kommen und nach kurzer Zeit ist alles schon vorbei...wie könnte man Bamberg aus den Puschen helfen?
deshalb war ja wohl der nachtumzug im gespräch, damit man das elend nicht sieht
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