Scheßlitzer Schülerinnen ganz weit vorn

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Sandrina Freudensprung von der Realschule Scheßlitz wurde Zweite. Foto: Petra Malbrich
Sandrina Freudensprung von der Realschule Scheßlitz wurde Zweite.  Foto: Petra Malbrich
Mona Hennemann von der Realschule Scheßlitz wurde Dritte. Foto: Petra Malbrich
Mona Hennemann von der Realschule Scheßlitz wurde Dritte.  Foto: Petra Malbrich
 

Beim Vorlese-Regionalentscheid gingen die Plätze 2 und 3 an Sandrina Freudensprung und Mona Hennemann aus Scheßlitz. Sie fahren jetzt zum Bezirksfinale.

"Sehe ich wirklich wie ein Kürbis aus? Nein, sagte ich, obwohl ich anderer Meinung war. Kleine Kinder wissen nicht, was sie sagen, was wehtut", liest Keysha Kowatsch aus dem Buch "Wunder" vor und markiert die Stelle, als der Gong ertönt. Ihre vier Minuten Vorlesezeit aus einem Fremdtext sind um. Das Publikum, Eltern, Lehrer und auch ein Großvater, klatschen, als das Mädchen auf seinen Platz geht. Ein Junge ist nervös. "Du schafft das schon", lächelt ihn eine Frau aufmunternd an. Es ist die Endrunde des Regionalentscheids im Vorlesewettbewerb.


Die Aufregung war dabei

14 Schüler der fünften Klassen, jeweils die beiden Schulsieger aus den Realschulen Forchheim, Bamberg, Scheßlitz, Hirschaid, Ebrach und Gräfenberg, lesen in der Gräfenberger Realschule Texte aus ihren eigenen Lieblingsbüchern, aber auch einen Fremdtext vor.
Die Dialoge sind schwierig, doch die Schüler meistern diese Aufgabe, reden tiefer, wenn ein Mann gesprochen werden muss, betonen die Fragen und lesen auch die inneren Dialoge flüssig, spannend und mitreißend.

Hier ein anerkennendes Nicken aus der Jury. Da ein zustimmender Blick von den Teilnehmern in Richtung Pult, wo einer der Teilnehmer gerade vorliest, wie es mit dem von Geburt an deformierten zehnjährigen August weitergeht, der zum ersten Mal eine Schule besuchen muss und gerade seine Mitschüler kennenlernt.

"Aufgeregt war ich schon, denn man weiß nicht, wie die anderen lesen", sagt Mona Hennemann von der Realschule Scheßlitz. Sie hat sich auf Platz drei gelesen. Die anderen lesen auch sehr gut. Das hat vor allem die Jury festgestellt, für die es keine leichte Aufgabe war, die drei Besten zu bestimmen. "Manche haben den unbekannten Text natürlicher gelesen als den Eigentext", sagen die beiden Deutschlehrerinnen Christine Sörgel und Verena Gaffron, die den Wettbewerb vorbereitet haben. Die Aufregung hat man nicht gehört. "Ich war sehr aufgeregt", gesteht Sandrina Freudensprung, die ebenfalls die Realschule aus Scheßlitz vertritt und Zweite wird.


Klassiker und Aktuelles

Doch bei diesem Regionalentscheid gibt es nur Sieger, denn dass es nicht mehr selbstverständlich ist, zu lesen, vor allem nicht auf diesem Niveau, betonte schon Jürgen Kemeth, der stellvertretende Konrektor der Gräfenberger Realschule bei seiner Begrüßung. Die Lesebegeisterung müsse belohnt werden, meinte Kemeth.

Eine gute Mischung waren dieselbst gewählten Bücher, darunter Klassiker wie die "Vorstadtkrokodile" oder das "Sams", aber auch Aktuelles und sogar ein Tom-Gates-Comicroman war dabei. Dabei bewertete die Jury - Nathalie Ulm als Vertreterin des Büchereiteams, Jürgen Kemeth, Stadträtin Renate Krause, Angela Wirsing vom Elternbeirat und Andrea Welscher, die Schulleiterin von der Graf- Stauffenberg-Realschule in Bamberg - Lesetechnik, Interpretation und die Textauswahl.

"Ich habe ganz viel gehofft", sagt Mia Haas aus Forchheim. Und besonders gut gelesen, denn die Jury wählte Mia auf den ersten Platz. Die besten drei Vorleserinnen fahren am 9. März zum Oberfrankenfinale nach Marktredwitz zur Fichtelgebirgsrealschule.