Jetzt haben die Sicherheitsauflagen auch das traditionelle Baumaufstellen vor St. Elisabeth erreicht: Der ursprünglich 17 Meter lange Baum musste gestern auf 6,50 Meter gekürzt werden. Fotos: RiegerPress
Bürgervereinsvorsitzende Gisela Bosch holt beim Bieranstich zum Rundumschlag gegen die ihrer Meinung nach überzogenen Sicherheitsbestimmungen der Stadtverwaltung aus. Der Kirchweihbaum musste vor dem Aufstellen gekürzt werden.
Lustig und heiter ging es zu beim Kerwa-Auftakt am Donnerstagabend zu vorgerückter Stunde im Festzelt. Wenige Stunden zuvor freilich, während der offiziellen Eröffnung mit dem Bieranstich, dürfte es zumindest dem Oberbürgermeister und einigen Stadträte nicht ganz so wohl in ihrer Haut gewesen sein. Denn in ihrer Eröffnungsrede fand Gisela Bosch, Vorsitzende des Bürgervereins des vierten Distrikts, deutliche Worte in Richtung Stadtverwaltung.
Wie der Vater so die Tochter
Zwar ist so mancher Seitenhieb gegenüber der Stadtspitze durchaus Tradition bei der Eröffnung der Sandkerwa. Schon vor 37 Jahren, also 1978, wetterte der damalige Bürgervereinsvorsitzende Heiner Bosch: "Eines ist gewiss: Sollte der Bürgerverein eines Tages die Kraft nicht mehr aktivieren können, um dieses Volksfest zu organisieren: Die Stadt wird weder den Geist noch die Idealisten und schon gar nicht die finanziellen Mittel aufbringen, denn ein solches Volksfest lässt sich weder verordnen noch verwalten." So steht es in alten Archivaufzeichnungen. Bosch wollte damals, wie er selbst weiter betonte, seine Bemerkung aber weder als Drohung noch als Resignation verstanden wissen, sondern vielmehr an den "eigentlichen Geist des Volksfestes" und die Absichten seines Vereins erinnern. Schließlich sei in seinen Augen die Sandkerwa keine "Bier-Olympiade", sondern eine überzeugende Demonstration gewachsener Lebensqualität, die der Bürgerverein gerne erhalten und weitergeben möchte.
Auch seine Tochter, die amtierende Vorsitzende Gisela Bosch, ist bekannt dafür, dass sie mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg hält und in den letzten Jahren so manches Problem im Vorfeld der Sandkerwa offen zur Sprache brachte. Heuer jedoch "steigerte" sie sich deutlich und nahm sprichwörtlich kein Blatt vor den Mund. Die Festzeltgäste reagierten mit Buhrufen, Beifallskundgebungen und Lachen gleichzeitig. Denn zwischen der scharfen Kritik war auch so manch ironisch überspitzte Bemerkung verborgen.
Ein Damoklesschwert
Zunächst betonte Gisela Bosch, dass in den letzten 64 Jahren trotz mancher Schwierigkeit alles gut funktioniert und auch lange vor dem Unglück bei der Loveparade in Duisburg für die Verantwortlichen stets die Sicherheit immer im Vordergrund gestanden habe. "Doch ausgerechnet zum 65. Jubiläum hängt ein Damoklesschwert über der Kirchweih, weil jahrzehntelange Erfahrungen vom Tisch gefegt wurden. Und selbst, als ein Sicherheitskonzept vorlag, werden wir unserer Traditionen beraubt", sagte Bosch. So gebe es wegen des Badeverbotes in der Regnitz bereits seit 2009 eine Sondergenehmigung für das Fischerstechen. Auch sei aufgrund der Sicherheitsanforderungen inzwischen das Aufstellen des Kirchweihbaumes in Gefahr. Und bis zwei Tage vor Kirchweihbeginn hätte man nicht gewusst, ob das Feuerwerk vom Michaelsberg wie seit 50 Jahren stattfinden werde. "Demnächst brauchen wir einen Waffenschein für Dreschflegel beim Hahnenschlag und es fehlt nur noch eine neue EU-Norm für Wimpel", wetterte sie.
"Unsere Kerwa!"
Dennoch, so Bosch, wolle der Bürgerverein weiterkämpfen, selbst auf die Gefahr hin, dass die Ehrenamtlichen als "vernarrte Idealisten in die Weltgeschichte eingehen" werden. Und in Richtung Oberbürgermeister unterstrich sie: "Fakt ist: Es ist unsere Kerwa. Die Stadt oder der Stadtrat, auch der Oberbürgermeister, können zwar beschließen - aber allein der Bürgerverein mit seiner GmbH wird entscheiden, ob eine Sandkerwa stattfindet oder nicht. Herr Oberbürgermeister, da hilft Ihnen auch kein Plan B!"
Ansonsten startete die Sandkerwa, wie Ulrike Heucken, Geschäftsführerin der Sandkerwa Gmbh, mitteilte, recht gemütlich. "Bedingt durch den Regen waren deutlich weniger Besucher am Donnerstag unterwegs als in den Vorjahren", bilanzierte sie. Auch hätte sich das Festgebiet gegen 0.30 Uhr schnell geleert. Besondere Vorkommnisse habe es keine gegeben.
Notiz vom Abend: So schnell wie heuer war der Kirchweihbaum noch nie aufgestellt worden. Zwar wurde ein stattlicher 17-Meter-Baum von der Zimmerer-, Schieferdecker- und Bauhandwerkerzunft zur Elisabethenkirche transportiert. Weil aber ein ausreichender Sicherheitsabstand nicht gewährleistet werden konnte, wurde er noch an Ort und Stelle mit der Handsäge auf 6,50 Meter gekürzt. Und dieser war natürlich spielend leicht in die Höhe gehievt worden. Ehrenobermeister Kaspar Reinfelder scherzte: "Letztes Jahr haben wir in Gaustadt nur den Stumpf aufgestellt und an der Sandkerwa holen wir jetzt die Spitze nach".
was soll das ständige nörgeln oder sich immer und immer wieder gegenseitig mit vorwürfen zu überhäufen, man muss irgendwann mal auch den realitäten ins auge blicken und wenn es nicht mehr geht dann geht es halt nicht mehr, hier vor ort hat keiner die verpflichtung für andere, damit die sich nicht langweilen und ständig an ihren füssen herum spielen, einen event, und mehr ist es nicht mehr, zu organisieren, also mit 65 hat jeder das recht in rente zu gehen
... musste lt. FT-Bericht von 17 m auf 6,50 m gekürzt werden. Die Arbeit kann man sich sparen, indem man nächstes Jahr den Baum von einem Pflastermaler auftragen lässt . Dann hat man endlich einen begehbaren Baum. Übrigens sollte man zumindest das mitten im Grünhundsbrunnen installierte Open-Air-Pissoir auf Dauer belassen. Das würde dann von Touristen als praktisch nutzbares Kunstwerk Bamberger Prägung bestaunt werden können...
Freitag Abend war ich auf der Sandkerwa in der Nähe vom Hofbräu, ca 18.00 Uhr, lockeres Miteinander! Da kam ein Verantwortlicher des Standes an dem wir waren und entführte unseren ergatterten Stehtisch mit der Begründung : "Eigentlich müsste der Tisch schon seit 17 Uhr weg sein!" Auf meine Frage warum, erwiderte er, dass das Ordnungsamt die Stehtische als mögliche Waffe ansieht und sie deshalb beseitigt werden müssen!!! Geht ´s noch? Jede Flasche, jeder Krug, jeder Aschenbecher..................ach ja, auch jedes Brett vorm Kopf könnte eine Waffe sein !! ) Wie soll das nur alles weitergehen??? Ein Prost auf die Kerwa!!
pege71
ist ja alles in Ordnung. Wenn aber mal was passieren würde, dann würden hinterher alle jammern und schreien und am Lautesten diejenigen, die jetzt gegen das neue Sicherheitskonzept motzen.
Heinrich
Alles was nicht vom Stadtmarketing selbst geplant wurde, soll wohl entweder wegfallen oder unter deren Kontrolle/ Aufsicht gestellt werden, gell Herr Stieringer. Was dort geplant wird (Weltkulturerbelauf, Bamberg zaubert, Blues und Jazz Festival usw.) ist alles super. Die privat organisierten Veranstaltungen Canalissimo und die Sandkerwa fehlen wohl noch fürs Image, oder wie? Schon merkwürdig wie da mit zweierlei Maßstab gemessen wird.
was soll das ständige nörgeln oder sich immer und immer wieder gegenseitig mit vorwürfen zu überhäufen, man muss irgendwann mal auch den realitäten ins auge blicken und wenn es nicht mehr geht dann geht es halt nicht mehr, hier vor ort hat keiner die verpflichtung für andere, damit die sich nicht langweilen und ständig an ihren füssen herum spielen, einen event, und mehr ist es nicht mehr, zu organisieren, also mit 65 hat jeder das recht in rente zu gehen
... musste lt. FT-Bericht von 17 m auf 6,50 m gekürzt werden. Die Arbeit kann man sich sparen, indem man nächstes Jahr den Baum von einem Pflastermaler auftragen lässt
. Dann hat man endlich einen begehbaren Baum. Übrigens sollte man zumindest das mitten im Grünhundsbrunnen installierte Open-Air-Pissoir auf Dauer belassen. Das würde dann von Touristen als praktisch nutzbares Kunstwerk Bamberger Prägung bestaunt werden können...
Freitag Abend war ich auf der Sandkerwa in der Nähe vom Hofbräu, ca 18.00 Uhr, lockeres Miteinander!
) Wie soll das nur alles weitergehen??? Ein Prost auf die Kerwa!!
Da kam ein Verantwortlicher des Standes an dem wir waren und entführte unseren ergatterten Stehtisch mit der Begründung : "Eigentlich müsste der Tisch schon seit 17 Uhr weg sein!" Auf meine Frage warum, erwiderte er, dass das Ordnungsamt die Stehtische als mögliche Waffe ansieht und sie deshalb beseitigt werden müssen!!!
Geht ´s noch? Jede Flasche, jeder Krug, jeder Aschenbecher..................ach ja, auch jedes Brett vorm Kopf könnte eine Waffe sein !!
ist ja alles in Ordnung. Wenn aber mal was passieren würde, dann würden hinterher alle jammern und schreien und am Lautesten diejenigen, die jetzt gegen das neue Sicherheitskonzept motzen.
Alles was nicht vom Stadtmarketing selbst geplant wurde, soll wohl entweder wegfallen oder unter deren Kontrolle/ Aufsicht gestellt werden, gell Herr Stieringer. Was dort geplant wird (Weltkulturerbelauf, Bamberg zaubert, Blues und Jazz Festival usw.) ist alles super. Die privat organisierten Veranstaltungen Canalissimo und die Sandkerwa fehlen wohl noch fürs Image, oder wie? Schon merkwürdig wie da mit zweierlei Maßstab gemessen wird.