Mit immer neuen Ideen unterstützen Bamberger die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche. Inzwischen ist schon einiges auf dem Konto.
Wer durch einen gezielten Kauf sein Scherflein zur kostspieligen Sanierung der Bamberger Michelskirche beitragen will, kann neuerdings neben Pralinen und Kaffee auch Schmuckstücke erwerben: Die Bamberger "Juweliere und Goldschmiede Triebel" an der Unteren Brücke haben einen Rettungsring für den Himmelsgarten von St. Michael entworfen, den es in Gold und Silber und auch als Anhänger gibt.
Als Bamberger Himmelsgarten wird das Deckengewölbe der ehemaligen Klosterkirche bezeichnet. Es ist mit der Darstellung von 578 Pflanzen die größte Sehenswürdigkeit in St. Michael - neben dem Otto-Grab. Die neuen Schmuckstücke zeigen auf einem Keramik-Dekor einen Ausschnitt vom berühmten Deckengemälde, das unbekannte Meister Anfang des 17. Jahrhunderts geschaffen haben.
Bewundern kann man den Himmelsgarten seit fast vier Jahren nicht mehr.
Wegen massiver Bauschäden ist das Gotteshaus schon seit 2012 vorsorglich geschlossen. Auch 2015, als 1000 Jahre Kloster Michaelsberg begangen wurden, blieb es zu. Nach umfangreicher Planung beginnt in diesen Tagen die Sanierung, die sich über mehrere Jahre erstrecken und etliche Millionen Euro kosten wird.
Die Stadt beziehungsweise ihrer Stiftung Weltkulturerbe haben die Öffentlichkeit um finanzielle Hilfe bei diese Aufgabe gebeten. Das Echo ist beachtlich.
Bis Ende 2015 sind aus Aktionen und Einzelspenden schon 126 755,75 Euro für die Rettung der ehemaligen Klosterkirche eingegangen. Die Summe teilte auf Anfrage Claudia Schelbert aus dem Kämmereiamt und städtischen Stiftungsmanagement mit.
Lang Lang-Konzert noch nicht abgerechnet
Noch nicht abgerechnet ist nach ihren Angaben das Benefizkonzert, das der chinesische Starpianist Lang Lang und die Bamberger
Symphonikern am 31. März in der Brose-Arena gaben. Dem Vernehmen nach spielte die Veranstaltung mehr als 400 000 Euro ein.
Die neueste Initiative zur Finanzierung der Kirchensanierung haben nun die Inhaber des alteingesessenen Juweliergeschäftes Triebel ins Leben gerufen. Die Stiftung Weltkulturerbe der Stadt Bamberg erhält für jedes verkaufte Himmelsgarten-Schmuckstück einen Festbetrag, der von 15 bis 350 Euro reicht - abhängig vom Wert der Preziose.
Von den goldenen Ringen und Anhängern gibt es nur 100 Stück, die Ausfertigung in Silber ist unlimitiert, sagt Gold- und Silberschmiedemeister Frank Geppert. Von ihm stammen Idee und Entwurf. Die Rettung der Kirche liegt ihm nach eigenen Worten auch deshalb am Herzen, weil seine Eltern sich in St. Michael - wie viele Bamberger Paare - einst das Ja-Wort gegeben haben.
Laut Stiftungsmanagement laufen aktuell zwei Spendenaktionen für St.
Michael weiter, die 2015 gestartet wurden: Die Confiserie Storath spendet je 100 Gramm, die sie von ihrer Praline "Im Schutz des Engels" verkauft, einen Euro zugunsten der Kirchensanierung. Und die Lebenshilfe Werkstätten GmbH zweigt 50 Prozent des Gewinnes ab, den sie beim Verkauf eines (fair gehandelten) Jubiläums-Kaffees macht.
Wer Erzeugnisse aus dem Bamberger Stiftsgarten und im Stiftsladen einkauft, leistet laut Schelbert ebenfalls einen Beitrag zum Erhalt des ehemaligen Benediktiner-Klosters.