Das Echo auf den Rückbau des Radwegs in der Langen Straße fällt unterschiedlich aus. Der ADFC begrüßt die Veränderung. Gastronomin Ulrike Beckstein ist als Anliegerin ebenso enttäuscht wie viele Radfahrer. Was halten Sie von dem Umbau? Hier können Sie abstimmen.
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"Die spinnen doch. Das ist eine eindeutige Verschlechterung." Die Radfahrerin im weißen Sweatshirt lässt wenig Zweifel, was sie von der umstrittenen neuen Verkehrsregelung in der Langen Straße hält. Dort wurde einem Beschluss des Stadtrats von 2012 folgend vor wenigen Tagen der schmale Fahrradweg, der teils auf dem Bordstein verlief, zurückgebaut, um den Gehweg zu verbreitern und die Aufenthaltsqualität für Passanten zu verbessern. Diese Woche hat die Stadt zur Verdeutlichung der jetzt gültigen Verkehrsführung weiße Fahrradkennzeichen auf die Straße gepinselt.
Freilich: Die Fahrradzeichen suggerieren ein Platzangebot, das es gar nicht gibt. An der schmalsten Stelle stehen in der Langen Straße für alle Verkehrsteilnehmer nur noch knapp vier Meter zur Verfügung. Ein Vorbeischlängeln von Radfahrern etwa an den breiten Stadtbussen ist ebenso unmöglich wie an Lastkraftwagen oder an breiten Pkw, sofern diese nicht ganz links fahren.
Bei Rad- aber auch Autofahrern in der Langen Straße ist die Verunsicherung spürbar. In einer nicht repräsentativen Umfrage dieser Zeitung hat sich von 165 Teilnehmern eine klare Mehrheit von 79 Prozent gegen den Rückbau ausgesprochen. Der Grund ist auch: Viele, die mit dem Drahtesel in der viel befahrenen Straße unterwegs waren, haben es als angenehm empfunden, rechts am häufig stockenden Autoverkehr zügig vorbei fahren zu können. Jetzt müssen sie sich in die Schlange einreihen, und es kommt natürlich auch zu dem Effekt, dass langsame Radler die Autofahrer unangenehm ausbremsen, weil diese nicht an ihnen vorbeikommen. Den Aussagen eines Stadtrats zufolge soll es sogar schon zum Sturz eines Radfahrers gekommen sein. Doch die Polizei kann das nicht bestätigen.
Freilich gibt es auch ganz andere Meinungen: Michael Schilling, Vorstand vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), sieht in dem Rückbau des Radwegs keine "Riesenverschlechterung". Seit Jahren kämpft der ADFC dafür, dass die Radfahrer im Verkehr mitfahren können. Der Verein glaubt, dass der Radverkehr in einer Stadt so sicherer vorankommt. Und besonders dem Radweg in der Langen Straße weint Schilling keine Träne hinterher: "Er war viel zu schmal. Man konnte nicht überholen."
Auch Bambergs Baureferent Thomas Beese ist überzeugt, dass sich die Radfahrer schnell an die neue Lösung gewöhnen werden. Er hat die Situation in der Langen Straße in den letzten Tagen immer wieder persönlich in Augenschein genommen und keine größeren Probleme feststellen können. "Ich habe es mir schlimmer vorgestellt und finde, dass die Radfahrer gut mit der neuen Verkehrsführung zurecht kommen."
Mancher Anlieger teilt diese Zuversicht der Stadt nicht. Ulrike Beckstein etwa, Betreiberin des gleichnamigen Kaffeehauses in der Langen Straße, kennt die Situation gewissermaßen aus der täglichen Nahperspektive und versteht, dass sich viele Radfahrer darüber aufregen, dass sich der für sie zur Verfügung stehende Platz deutlich verkleinert hat. "Das ist wirklich nicht gut gelungen", sagt Beckstein über das Ergebnis der Veränderung und widerspricht gleichzeitig dem Eindruck, dass es eine Forderung der Gastronomen gewesen sei, dass der Gehweg verbreitert wurde. "Wir haben das nie verlangt, und wir hätten gut und gerne mit dem vorherigen Zustand leben können."
Kurioserweise hat Beckstein auch erst in der Zeitung gelesen, dass demnächst der Radweg zurückgebaut werden würde. Sie war schon deshalb überrascht, weil sie erst vor zwei Monaten auf Anweisung der Stadtverwaltung die im Pflasterbelag einbetonierten Hülsen für ihre Sonnenschirme zehn Zentimeter nach rechts versetzen müsste, weil sie zu nah am jetzt nicht mehr existierenden Radweg standen. Die Kleinigkeit kostete nach ihren Angaben rund 2000 Euro.
Auch die Stadt hat sich in den vergangenen Tagen manchen ärgerlichen Kommentar anhören müssen. Die Architektin und Radfahrerin Marion Kolb etwa ist schockiert darüber, dass in einer Stadt mit ohnehin schon lückenhaftem Radwegenetz nun auch noch eine funktionierende Radwegeachse zurückgebaut wurde und die Zweiradfahrer "an der engsten Stelle auf die Straße gedrängt werden". Doch bei einer Anfrage im Rathaus hat sie nur zu hören bekommen, dass man dort das Sicherheitsrisiko als eher gering einstuft.
Kolb sieht das ganz anders. "Ich habe den Eindruck, dass die Beteiligten sich anhand eines Papierplanes einfach nicht vorstellen konnten, wie die Sache in der Wirklichkeit aussieht, das Problem wurde unterschätzt."
Habe mir heute nach dem Basketball per Durchfahrt mal die Situation in der Langen Straße angeschaut. Obwohl ich eher der Autofraktion angehöre bin ich entsetzt über die neue Radverkehrsführung. Langer Rede, kurzer Sinn. Wer diesen Schwachsinn verzapft hat sollte entweder seines Posten enthoben, bzw. als politisch Verantwortlicher die Konsequenzen ziehen. Sollte es zu einem Unfall kommen ist das für mich ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Unser Oberschnaggsler kann dann ja als ehemals "erfolgreicher" Jurist die Verteidigung seiner realitätsfremden Verwaltungstruppen übernehmen. Oder per Rolltreppe direkt auf den Berg ...................bevor Bamberg noch mehr zum Gespött wird.
TrunkHeribert
Da gibt es an allen Ecken und Enden Handlungsbedarf! Eine Innenstadt und Fußgängerzone, die lieblos vor sich hindümpelt! Schulen (sofern nicht im Zweckverband mit dem Landkreis), bei denen - wenn das bisherige "Finanztempo" beibehalten wird - noch 30 Jahre vergehen werden bis vernüftige Sanierungen erreicht wurden. Und dann? Eine völlig unkoordnierte (denn lt Frau Beckstein wurden ja noch vor kurzem Schirmversetzungen vom Ordnungsamt WEGEN des Radweges verlangt. Und nun dieses "Denkmal" des stumpf endenden Radweges, der - nicht barrierefrei dank (oder Undank) Bordstein - weiter vorne weitergeht (wobei er ja nicht weitergehen soll). Neben Kopfschütteln ist man da nur noch Traurig! Traurig und ein wenig verängstigt wann diese Posse wieder überregionale Medien erreicht. Früher kam man aus Bamberg und der andere sagte: OH! Huete kommt man aus Bamberg und der andere weiß "lustige" Geschichten über diese "eigentlich" einzigartige Stadt.
Ferenc
Der nicht (!) benutzungspflichtige Radweg, (nicht nur) auf Grund seiner Enge keineswegs ungefährlich, hatte zügigen Radlern die Möglichkeit geboten, bei (einigermaßen) freier Fahrbahn auf dieser sicher voranzukommen. Probleme gab es allenfalls, wenn regelunkundige Autofahrer aggressiv reagierten. Das kam leider nicht selten vor - offensichtlich haben Fahrschulen, Verkehrsüberwachung und Verkehrserziehung (für Autofahrer) erheblichen Nachholbedarf.
Der Wegfall des Radwegs nimmt den Radfahrern die Möglichkeit, ggf. am Stau vorbeizuziehen. Das war zwar nur unter allergrößter Vorsicht möglich, aber es ging. Dem Fahrrad diesen Attraktivitätsvorteil zu nehmen, war augenscheinlich das treibende Motiv für die Umgestaltung.
Denn mehr Platz für Fußgänger zu schaffen, kann es nicht gewesen sein. Oder warum werden nach wie vor die illegal auf dem Gehweg parkenden Krafträder (siehe Lichtbild im Beitrag!) großzügig geduldet?
Daß der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club diesen Umbau gutheißt, kann ich mir schwerlich vorstellen. Zwar ist generell die Fahrbahnnutzung gegenüber dem Radweg die sicherere Variante - deshalb wurde die Benutzungspflicht aufgehoben und ist ohnehin nur in streng umgrenzten Ausnahmefällen zulässig. Doch eine Unterbrechung eines bestehenden Radwegs mit ungesicherter Überleitung in die Fahrbahn entspricht weder dem anerkannten Stand der Straßenbautechnik noch den Erkenntnissen der Verkehrssicherheitsforschung. Das sollte in Stadtverwaltung und Kommunalpolitik bekannt sein!
pege71
der Radweg weggebaut werden. Im Moment hört er halt mittendrin auf, dann aber wäre er durchgehend nicht da, aber das wird an der Situation auch nichts ändern.
pege71
den Autoverkehr aus dieser Straße zu verbannen, wäre wesentlich effektiver und würde das Lebensgefühl in der Straße sehr stärken. Die Lösung vorher war genauso schlecht, weil man auch nciht besser vorankam, oder immer damit rechnen musste, dass irgendein Fußgänger vors Fahrrad tritt und man deswegen mit Sturzgefahr auf die Straße musste. Die Lösung jetzt ist Mist, weil kein Radfahrer die Straßenverkehrsregeln kennt und beachtet. Wenn ich halt nicht vorbeikomme, dann muss ich dahinter bleiben. Stattdessen rasen sie wieder auf dem Gehweg rum. Daher liebe Stadt, macht endlich die Lange Str. für den Individualverkehr und den Linienvekehr dicht.
Habe mir heute nach dem Basketball per Durchfahrt mal die Situation in der Langen Straße angeschaut. Obwohl ich eher der Autofraktion angehöre bin ich entsetzt über die neue Radverkehrsführung. Langer Rede, kurzer Sinn. Wer diesen Schwachsinn verzapft hat sollte entweder seines Posten enthoben, bzw. als politisch Verantwortlicher die Konsequenzen ziehen. Sollte es zu einem Unfall kommen ist das für mich ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Unser Oberschnaggsler kann dann ja als ehemals "erfolgreicher" Jurist die Verteidigung seiner realitätsfremden Verwaltungstruppen übernehmen. Oder per Rolltreppe direkt auf den Berg ...................bevor Bamberg noch mehr zum Gespött wird.
Da gibt es an allen Ecken und Enden Handlungsbedarf!
Eine Innenstadt und Fußgängerzone, die lieblos vor sich hindümpelt!
Schulen (sofern nicht im Zweckverband mit dem Landkreis), bei denen - wenn das bisherige "Finanztempo" beibehalten wird - noch 30 Jahre vergehen werden bis vernüftige Sanierungen erreicht wurden.
Und dann?
Eine völlig unkoordnierte (denn lt Frau Beckstein wurden ja noch vor kurzem Schirmversetzungen vom Ordnungsamt WEGEN des Radweges verlangt.
Und nun dieses "Denkmal" des stumpf endenden Radweges, der - nicht barrierefrei dank (oder Undank) Bordstein - weiter vorne weitergeht (wobei er ja nicht weitergehen soll).
Neben Kopfschütteln ist man da nur noch Traurig!
Traurig und ein wenig verängstigt wann diese Posse wieder überregionale Medien erreicht.
Früher kam man aus Bamberg und der andere sagte: OH!
Huete kommt man aus Bamberg und der andere weiß "lustige" Geschichten über diese "eigentlich" einzigartige Stadt.
Der nicht (!) benutzungspflichtige Radweg, (nicht nur) auf Grund seiner Enge keineswegs ungefährlich, hatte zügigen Radlern die Möglichkeit geboten, bei (einigermaßen) freier Fahrbahn auf dieser sicher voranzukommen. Probleme gab es allenfalls, wenn regelunkundige Autofahrer aggressiv reagierten. Das kam leider nicht selten vor - offensichtlich haben Fahrschulen, Verkehrsüberwachung und Verkehrserziehung (für Autofahrer) erheblichen Nachholbedarf.
Der Wegfall des Radwegs nimmt den Radfahrern die Möglichkeit, ggf. am Stau vorbeizuziehen. Das war zwar nur unter allergrößter Vorsicht möglich, aber es ging. Dem Fahrrad diesen Attraktivitätsvorteil zu nehmen, war augenscheinlich das treibende Motiv für die Umgestaltung.
Denn mehr Platz für Fußgänger zu schaffen, kann es nicht gewesen sein. Oder warum werden nach wie vor die illegal auf dem Gehweg parkenden Krafträder (siehe Lichtbild im Beitrag!) großzügig geduldet?
Daß der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club diesen Umbau gutheißt, kann ich mir schwerlich vorstellen. Zwar ist generell die Fahrbahnnutzung gegenüber dem Radweg die sicherere Variante - deshalb wurde die Benutzungspflicht aufgehoben und ist ohnehin nur in streng umgrenzten Ausnahmefällen zulässig. Doch eine Unterbrechung eines bestehenden Radwegs mit ungesicherter Überleitung in die Fahrbahn entspricht weder dem anerkannten Stand der Straßenbautechnik noch den Erkenntnissen der Verkehrssicherheitsforschung. Das sollte in Stadtverwaltung und Kommunalpolitik bekannt sein!
der Radweg weggebaut werden. Im Moment hört er halt mittendrin auf, dann aber wäre er durchgehend nicht da, aber das wird an der Situation auch nichts ändern.
den Autoverkehr aus dieser Straße zu verbannen, wäre wesentlich effektiver und würde das Lebensgefühl in der Straße sehr stärken. Die Lösung vorher war genauso schlecht, weil man auch nciht besser vorankam, oder immer damit rechnen musste, dass irgendein Fußgänger vors Fahrrad tritt und man deswegen mit Sturzgefahr auf die Straße musste. Die Lösung jetzt ist Mist, weil kein Radfahrer die Straßenverkehrsregeln kennt und beachtet. Wenn ich halt nicht vorbeikomme, dann muss ich dahinter bleiben. Stattdessen rasen sie wieder auf dem Gehweg rum.
Daher liebe Stadt, macht endlich die Lange Str. für den Individualverkehr und den Linienvekehr dicht.