Für die Idee des Stadtmarketing-Vereins, über Weihnachten hinaus die Bamberger Innenstadt durch eine winterlich gestaltete Budenstadt zu beleben, gibt es viel Zustimmung, aber auch viel Kritik.
"Warum nicht gleich das ganze Jahr? Was soll dieser Irrsinn?" fragt unser Infranken.de-Leser "gehhin" und lässt keinen Zweifel daran, was er von einem "Wintermarkt" in Bamberg hält: rein gar nichts.
"So verkehrt ist die Sache gar nicht. Die Kälte kommt meist nach Weihnachten und dann schmeckt der Glühwein besonders gut", findet dagegen ein User namens Silvio, der sich auf der Facebook-Seite des Fränkischen Tags an der Diskussion beteiligt hat.
Die beiden Kommentare veranschaulichen beispielhaft, wie gegensätzlich die Meinungen zu einer neuen Idee von Stadtmarketing-Geschäftsführer Klaus Stieringer ausfallen. Er regt an, den Bamberger Weihnachtsmarkt in abgewandelter Form bis Silvester oder in den Januar hinein zu betreiben.
Stieringers Vorschlag, von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) kürzlich ins Gespräch gebracht, hat eine lebhafte Debatte ausgelöst.
Eine längere Glühwein-Saison unter freiem Himmel findet viele Fürsprecher. Es gibt aber mindestens genau so viele Stimmen, die strikt dagegen sind.
Auch das Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage der Lokalredaktion auf der Internetseite unserer Zeitung Infranken.de spiegelt das breite Meinungsspektrum wider. Von genau 100 Personen, die abgestimmt haben, findet knapp die Hälfte, dass die bestehenden Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes ausreichend sind.
Gut die Hälfte unterstützt die Idee eines "Wintermarktes" beziehungsweise würde es begrüßen, wenn der Weihnachtsmarkt abends länger geöffnet wäre (siehe auch Grafik oben). Eine Mehrheit steht gewissen Veränderungen also positiv gegenüber.
Nachfolgend eine kleine Auswahl von Wortmeldungen aus der Fülle der Diskussionsbeiträge.
Zunächst Stimmen für einen Wintermarkt.
Annett: "Bis 30. Dezember wäre super. Gerade an den Weihnachtsfeiertagen wäre es schön, auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen."
Claudia: "Im Weihnachtsurlaub entspannt mit Freunden auf einen Glühwein treffen - ich wäre sofort dafür!"
Beate: "Find ich eine supertolle Idee! Gerade nach Weihnachten haben viele Menschen Urlaub und würden gerne auch noch nach dem 23.12. das Weihnachtsfeeling genießen! Würde sich bestimmt lohnen! Vielleicht könnte als Gegenzug der Markt dafür erst am 2. Adventssonntag beginnen. . ."
Ric: "Die Idee ist in anderen Städten schon Realität. Die Stände, die am Gabelmo noch bis Silvester standen, waren doch gut besucht, fand ich.
Ich wäre dafür."
Anja: "Das wäre total super, da hat man auch Zeit, um stressfrei durch die Märkte zu laufen, auch die Berufstätigen. Einfach die weihnachtliche Zeit verlängern und Menschen treffen, die sonst keine Zeit haben."
Gerald: "Ich fände es sowieso klasse, wenn die Buden auf Dauer bleiben würden und je nach Jahreszeit oder Aktion anders ausgestattet wären."
Den vielen Fürsprechern stehen mindest genau so viele Kritiker gegenüber.
HarryFT spricht zum Beispiel von einer "Mogelpackung: Außen drauf steht Kultur, drinnen ist nur Fressen und Saufen. . . Was kommt als Nächstes.
Ein Ganzjahresosterhase?"
Barbara: "Find ich Quatsch! Die ganze Welt wird immer verdrehter! Weihnachten fängt in den Geschäften schon ab Mitte September an! Sobald die Feiertage dann rum sind, ist schon alles mit Fasching und Ostern zugepflastert! Das ist doch alles nicht mehr normal!"
Peter: "Muss das sein? Lebkuchen ab August und Glühwein bis Ostern, irgendwann sollte es reichen, alles zu seiner Zeit."
Volker: " . . . und dann gibt es auf die Weihnachtsdeko 50 Prozent . . . so ein Käse. Die Einzigen, die damit Gewinn machen, sind doch auch nur wieder die Saufbuden."
Jens: "Es heißt Weihnachtsmarkt . . . sonst kann man das gleich bis Ostern ausdehnen oder ganzjährig machen".
Silvia: "Totaler Quatsch. Ich finde, man ist eh total überessen.
Und die Leute, die dort arbeiten, wollen ja auch mal ihre Ruhe."
Im Rathaus verfolgt man die entbrannte Diskussion um einen Wintermarkt mit Interesse. Man wisse momentan auch nicht mehr, als Citymanager Stieringer gegenüber dem FT geäußert habe, hieß es in der Pressestelle der Stadt.
Der OB, der den Stein in einer Ansprache am 23. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt ins Rollen gebracht hat, war nicht zu sprechen. Er befindet sich noch im Winterurlaub.
ich denke dass es mehr bringen würde wenn am Freitag/Samstag länger geöffnet wäre.
Nach Weihnachten würden wohl tatsächlich nur noch die Fress/Saufbuden Umsatz machen.
Was will man denn nach Weihnachten z.B. mit Baumschmuck....oder gibts den dann im SALE?
Denn der Markt hat an Weihnachten überhaupt nicht geöffnet, letzter Tag ist der 23.12. und das ist vor Weihnachten, denn Weihnachten beginnt, wie wohl jeder weiß, am späten Nachmittag des 24.12. bzw. rein Datumstechnisch sogar erst am 25.12.. Wenn schon irgendwas verändert werden sollte, dann also muss das Ding erst einmal Adventsmarkt heißen und nicht anders. Eine Verlängerung wäre dann sinnvoll, wenn es ein entsprechendes Warenangebot gäbe. Aber da das in Bamberg mit wenigen Ausnahmen sowieso nichts mit Advent und Weihanchten zu tun hat (was hat z. B. finnischer Honig oder irgendwelche Pelzware mit Weihnachten zu tun?) kann der Markt auch länger gehen, ob ch ihn dann besuche oder nciht, ist eine ganz andere Sache.
Eine Verlängerung der täglichen Öffnungszeit um ein oder zwei Stunden wäre in Ordnung.
Den Markt aber über Heiligabend hinaus zu öffnen halte ich nicht für richtig.
Grundsätzlich sollte man aber die Leute fragen, die auf dem Weihnachtsmarkt arbeiten (müssen),
ob auch sie bereit wären, länger zur Verfügung zu stehen.
Warum soll der Weihnachtsmarkt in Bamberg nicht mehr Weihnachstmarkt heißen?
Wegen der Öffnungszeiten?
Mein Vorschlag: der Weihnachtsmarkt heißt weiterhin Weihnachtsmarkt und kann dennoch bis 06.01. geöffnet sein.
... laut Kirche nicht bis Maria Lichtmess? Also warum das Gestottere bei der Namensgebung? PC?