Polizeimeisterin Breunig kontrolliert Markus Barth. Den Studenten hat es auf der Kettenbrücke erwischt. Er war mit seinem Rad zu schnell unterwegs. Hauptkommissar Klaus Hurdaleck von der Polizei Bamberg-Stadt (Mitte) ist Koordinator der Verkehrssicherheitsaktion. Foto: S. Martin
Am Montag hat eine zweiwöchige Kontrollaktion der Polizei in Bamberg begonnen. Einige Radfahrer hat es am ersten Tag schon erwischt. Aber auch Autofahrer sind Ziel der Verkehrsüberwachung. Kritik kommt vom Fahrradclub ADFC.
Auch Markus Barth hat es erwischt. "Ich war zu schnell unterwegs", sagt der 27-Jährige schuldbewusst. Keine Frage für den Studenten: Er hat einen Fehler gemacht, jetzt muss er bezahlen, sagt er und zieht 15 Euro aus seinem Geldbeutel. "Das ist nicht wenig, aber gerechtfertigt", meint er. Auf der Kettenbrücke, wo Barth erwischt wurde, gilt Schrittgeschwindigkeit. "Das wissen viele nicht", sagt Hauptkommissar Klaus Hurdaleck von der Polizei Bamberg-Stadt. So verständnisvolle "Verkehrssünder" wie Markus Barth erlebt Hurdaleck nicht alle Tage - aber es gibt sie.
In den nächsten zwei Wochen müssen sich die Radfahrer in Bamberg auf verstärkte Kontrollen einstellen. Seit Montag wird vor allem im Bereich der Innenstadt kontrolliert. Junge Bereitschaftspolizisten aus Würzburg sind für die Aktion, die im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 "Bayern mobil - sicher ans Ziel" stattfindet, nach Bamberg beordert worden.
Mit der zeitlich begrenzten Aktion will die Polizei langfristig für mehr Sicherheit sorgen und die Akzeptanz der Verkehrsregeln erhöhen. So zumindest ist das Ziel. Radler und Autofahrer angehalten "Im Fokus stehen dabei Radfahrer, es geht um Verhaltens- und Ausrüstungsverstöße", sagt Klaus Hurdaleck. Fahren die Radler auf der richtigen Seite? Sind sie zu schnell? Sind Klingel und Reflektoren am Fahrrad angebracht?
Hurdaleck, der Koordinator der Bamberger Aktion, betont jedoch, dass nicht nur Radfahrer, sondern auch Autofahrer kontrolliert werden: Parkt ein Auto auf dem Radweg? Achten Fahrer auf die Radler? Halten Fahrer die Geschwindigkeit ein? An der Kettenbrücke ist das ebenso wie bei vielen Autofahrern nicht der Fall. 66 müssen Verwarnungsgeld bezahlen Erwischt hat es am Montag auch Iris Lepach.
Sie fährt jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Ihr Fahrrad sieht einwandfrei aus. "Ich dachte, ich habe alles an meinem Rad", sagt die Frau überrascht darüber, dass sie angehalten wurde. Doch die Polizisten haben hier was auszusetzen: Die Katzenaugen fehlen. Das kostet 10 Euro. "Ich gehe jetzt in den Radladen und werde welche besorgen", sagt Iris Lepach. Ärgerlich: Sie hatte ihr Fahrrad erst zur Inspektion in der Radgeschäft. Dort hatte sie aber keiner auf den Mangel hingewiesen, sagt die Frau.
Insgesamt 347 Radfahrer hat die Polizei am Montag bis 16 Uhr kontrolliert. Davon mussten 49 mündlich und 66 mit einer Geldzahlung verwarnt werden. Neun Radfahrer waren dabei in falscher Richtung auf dem Radweg unterwegs, sechs fuhren auf dem Gehweg, 15 hatten Mängel am Fahrrad.
Für neun Radfahrer wurde es richtig teuer: Sie sind bei rot über die Ampel gefahren.
Bis eine Sekunde Rotlicht kostet das 60 Euro, ab einer Sekunde 100 Euro. Sie bekommen obendrauf je einen Punkt aufgebrummt. Weitere Verstöße wurden geahndet. Auch bei Autofahrern: Bei 23 wurde ein Verwarngeld ausgesprochen - unter anderem hatten sie das Handy am Ohr, während sie am Steuer saßen. Aus Sicht der Polizei war der Tag ein Erfolg.
Kritik kommt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Bamberg. Man habe nichts gegen die Kontrollen, sagt Michael Schilling. Doch gingen diese am Problem vorbei: "Die Ursachen von Fehlverhalten der Fahrradfahrer und die Bedürfnisse des Radverkehrs werden nicht berücksichtigt." Warum ein Radfahrer auf dem Gehweg fahren muss oder in falscher Richtung unterwegs ist, bliebe im Dunkeln. Das sei oft den intransparenten Regelungen für Radfahrer in der Stadt geschuldet.
Was ein Fahrrad braucht:
1.
Weißer Reflektor vorn (kann auch in den Scheinwerfer integriert sein) 2. Rotes Rücklicht mit Reflektor 3. Roter Reflektor hinten 4. Vier gelbe Katzenaugen oder reflektierende, silberne Streifen an den Reifen und/oder den Speichen 5. Rutschfeste Pedale, die mit je zwei Pedalreflektoren ausgestattet sind 6. Zwei voneinander unabhängige und funktionierende Bremsen 7. Klingel, die nicht zu leise sein sollte
Die Beschilderung dort ist absolut irreführend. Einerseits weist man einen Radweg aus und andererseits ist der meiste Bereich außerhalb der KFZ-Fahrbahn als verkehrsberuhigter Bereich beschildert mit jeweils einem Schild "Ende des verkehrsberuhigten Bereiches" an den Ein-/Ausfahrten aus dem Kreisverkehr, was nicht mehr bedeutet als dass aller den verkehrsberuhigten Bereich verlassender Verkehr dem übrigen Verkehr Vorfahrt zu gewähren hat.
Da fühlen sich wohl einige auf den Schlips getreten.
Wie GerdMüller schon schreibt, es gibt den §1 der StVO und gewisse Regeln, die die Belange im Straßenverkehr regeln. Diese Regeln sind schlicht zu befolgen um die Leichtigkeit und gefahrlose Durchführung des Verkehrs zu gewährleisten. Mir kommt´s aber immer mehr so vor, dass die Regeln nur noch als vage Empfehlungen angesehen werden, auch und gerade im Auto und auf dem Fahrrad. Da spielt eine rote Ampel ebensowenig eine Rolle, wie rot geränderte Schilder mit irgendeiner Zahl drin. Die paar Tage Fahrradkontrolle ist zusammengenommen wohl deutlich weniger Zeit, als das, was die Autofahrer so täglich erleben dürfen. Also liebe Kampfradler, einfach an die Regeln halten und gut isses.
Ferenc
Allein heute morgen:
Zwei Autofahrer fahren noch durch, nachdem einer es bereits (aus dem Stand wegen gegenverkehrsbedingten Rückstaus in der Linksabbiegespur) bei Gelb gemacht hatte, als längst Rot angezeigt war. Wenig später werde ich (auf dem Fahrrad, knapp 30 km/h schnell) trotz Gegenverkehrs von einem SUV mit deutlich höherer Geschwindigkeit und einem Seitenabstand von vielleicht 25 cm überholt. Als dieser Wagen etwas später nach links abbog, schnitt er die Kurve dermaßen, daß er beinahe den bei Rot wartenden Querverkehr rasierte.
Überhöhte Geschwindigkeit, Ignorieren von Vorfahrtrechten vor allem Nichtmotorisierter, Überfahren von Sperrflächen und durchgezogenen Linien, Falschparken auf Rad- und Gehwegen, Überholen ohne Seitenabstand, ... - das alles sind längst breit akzeptierte Verhaltensweisen im Autoverkehr. Und obwohl die Geschwindigkeit die bedeutendste Unfallursache ist, wird deren Überwachung - die einzige, die überhaupt stattfindet - regelmäßig auch von politischer Seite diffamiert: Wegelagerei, Abzocke.
Durch Rotlicht mißachtende Autofahrer verursachte Unfälle gibt es häufig, nicht selten mit fatalen Folgen. Durch Rotlicht mißachtende Radfahrer verursachte Unfälle tauchen in der Unfallstatistik sehr selten auf. Warum richtet sich der veröffentlichte "Volkszorn" nur gegen letztere, blendet die wirklichen Risiken aus? Ich kann dahinter nur gezielte Stimmungsmache vermuten. Und die Polizei ist hierbei längst Teil der Autolobby.
Niemand hätte etwas einzuwenden, ginge die Polizei gegen Rüpelradler vor. Tatsächlich werden Radfahrer an Hand "kleiner Allerweltsvergehen" oder wenig sicherheitsrelevanter Mängel (drei statt vier Speichenreflektoren) pauschal verunglimpft.
In den Jahren 2011 und 2012 waren Radfahrer bei einem Verkehrsanteil von 22 bis 23 % (Stadt Bamberg) zu weniger als 8 % am Unfallgeschehen beteiligt - überwiegend fremdverschuldet (Polizei). Und das, obwohl die Infrastruktur nicht einmal rechtlichen Mindestanforderungen genügt!
und Sie werden sich wundern, was passiert! Nämlich gar nichts.
Ich könnte auch ein schönes Beispiel nennen: Forchheim verkehrsberuhigter Bereich, Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Hinter mir drei Jugendliche mit aufheulendem Motor, drängelnd , nötigend. Am Ende der Straße wollte ich links abbiegen, die Herren dröhnten links (!) an mir vorbei, schnitten mir fast die Motorhaube ab, um mit überhöhter Geschwindigkeit stadtauswärts zu fahren. Ich hinterher, Nummer aufgeschrieben, zur Polizeiwache und wollte Anzeige erstatten, übrigens neben mir saß ein Zeuge im Auto. Fazit: Der Polizist nahm die Anzeige nicht an, es war sonntags nachmittags, Polizist erklärte mir das bringe nichts. Was ich ihm nach einigem hin und her auch glaubte. Also, mir ist eigentlich wurscht, was andere machen, ich halte mich als Auto, wie als Radfahrer an die gelernten Regeln und denke mir, alle anderen können mich (Götz von Berlichingen, Goethe), ....
und bei den SUV Fahrern, machen Sie sich nix draus, die glauben eh nur was wert zu sein, weil viel Blech drum rum ist, haben ihr Hirn aber wahrscheinlich bei der Geburt schon abgegeben.
Obstfan
Z. B. jeden Tag von 14-15 Uhr alles auf die (sicherheitstauglichen!) Räder und gemeinsam bei Tempo 15 über die Kettenbrücke. Oder wie damals im Hainbad: "Ich bin bei Rot über die Ampel gegangen … weil weit und breit weder Auto noch Kinder unterwegs waren". Spaß beiseite – diese Art der Radlerdiskriminierung geht entschieden zu weit. Hat man schon mal davon gehört, dass Autofahrern 14 Tage lang aufgelauert wurde? Nein? Klar nicht, die haben die stärkere Lobby, da käme sogleich der (Schein-)Heilige ADAC auf den Plan. Lasst doch mal die Kirche im Dorf! Und statt Geld herauszuwerfen, um Radler wegen jedem Sch... zu belangen, sorgt endlich für ein gutes Radfahrklima in dieser Stadt!
Die Beschilderung dort ist absolut irreführend. Einerseits weist man einen Radweg aus und andererseits ist der meiste Bereich außerhalb der KFZ-Fahrbahn als verkehrsberuhigter Bereich beschildert mit jeweils einem Schild "Ende des verkehrsberuhigten Bereiches" an den Ein-/Ausfahrten aus dem Kreisverkehr, was nicht mehr bedeutet als dass aller den verkehrsberuhigten Bereich verlassender Verkehr dem übrigen Verkehr Vorfahrt zu gewähren hat.
Da fühlen sich wohl einige auf den Schlips getreten.
Wie GerdMüller schon schreibt, es gibt den §1 der StVO und gewisse Regeln, die die Belange im Straßenverkehr regeln. Diese Regeln sind schlicht zu befolgen um die Leichtigkeit und gefahrlose Durchführung des Verkehrs zu gewährleisten.
Mir kommt´s aber immer mehr so vor, dass die Regeln nur noch als vage Empfehlungen angesehen werden, auch und gerade im Auto und auf dem Fahrrad. Da spielt eine rote Ampel ebensowenig eine Rolle, wie rot geränderte Schilder mit irgendeiner Zahl drin.
Die paar Tage Fahrradkontrolle ist zusammengenommen wohl deutlich weniger Zeit, als das, was die Autofahrer so täglich erleben dürfen.
Also liebe Kampfradler, einfach an die Regeln halten und gut isses.
Allein heute morgen:
Zwei Autofahrer fahren noch durch, nachdem einer es bereits (aus dem Stand wegen gegenverkehrsbedingten Rückstaus in der Linksabbiegespur) bei Gelb gemacht hatte, als längst Rot angezeigt war. Wenig später werde ich (auf dem Fahrrad, knapp 30 km/h schnell) trotz Gegenverkehrs von einem SUV mit deutlich höherer Geschwindigkeit und einem Seitenabstand von vielleicht 25 cm überholt. Als dieser Wagen etwas später nach links abbog, schnitt er die Kurve dermaßen, daß er beinahe den bei Rot wartenden Querverkehr rasierte.
Überhöhte Geschwindigkeit, Ignorieren von Vorfahrtrechten vor allem Nichtmotorisierter, Überfahren von Sperrflächen und durchgezogenen Linien, Falschparken auf Rad- und Gehwegen, Überholen ohne Seitenabstand, ... - das alles sind längst breit akzeptierte Verhaltensweisen im Autoverkehr. Und obwohl die Geschwindigkeit die bedeutendste Unfallursache ist, wird deren Überwachung - die einzige, die überhaupt stattfindet - regelmäßig auch von politischer Seite diffamiert: Wegelagerei, Abzocke.
Durch Rotlicht mißachtende Autofahrer verursachte Unfälle gibt es häufig, nicht selten mit fatalen Folgen. Durch Rotlicht mißachtende Radfahrer verursachte Unfälle tauchen in der Unfallstatistik sehr selten auf. Warum richtet sich der veröffentlichte "Volkszorn" nur gegen letztere, blendet die wirklichen Risiken aus? Ich kann dahinter nur gezielte Stimmungsmache vermuten. Und die Polizei ist hierbei längst Teil der Autolobby.
Niemand hätte etwas einzuwenden, ginge die Polizei gegen Rüpelradler vor. Tatsächlich werden Radfahrer an Hand "kleiner Allerweltsvergehen" oder wenig sicherheitsrelevanter Mängel (drei statt vier Speichenreflektoren) pauschal verunglimpft.
In den Jahren 2011 und 2012 waren Radfahrer bei einem Verkehrsanteil von 22 bis 23 % (Stadt Bamberg) zu weniger als 8 % am Unfallgeschehen beteiligt - überwiegend fremdverschuldet (Polizei). Und das, obwohl die Infrastruktur nicht einmal rechtlichen Mindestanforderungen genügt!
und Sie werden sich wundern, was passiert! Nämlich gar nichts.
Ich könnte auch ein schönes Beispiel nennen: Forchheim verkehrsberuhigter Bereich, Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Hinter mir drei Jugendliche mit aufheulendem Motor, drängelnd , nötigend. Am Ende der Straße wollte ich links abbiegen, die Herren dröhnten links (!) an mir vorbei, schnitten mir fast die Motorhaube ab, um mit überhöhter Geschwindigkeit stadtauswärts zu fahren. Ich hinterher, Nummer aufgeschrieben, zur Polizeiwache und wollte Anzeige erstatten, übrigens neben mir saß ein Zeuge im Auto.
Fazit: Der Polizist nahm die Anzeige nicht an, es war sonntags nachmittags, Polizist erklärte mir das bringe nichts. Was ich ihm nach einigem hin und her auch glaubte.
Also, mir ist eigentlich wurscht, was andere machen, ich halte mich als Auto, wie als Radfahrer an die gelernten Regeln und denke mir, alle anderen können mich (Götz von Berlichingen, Goethe), ....
und bei den SUV Fahrern, machen Sie sich nix draus, die glauben eh nur was wert zu sein, weil viel Blech drum rum ist, haben ihr Hirn aber wahrscheinlich bei der Geburt schon abgegeben.
Z. B. jeden Tag von 14-15 Uhr alles auf die (sicherheitstauglichen!) Räder und gemeinsam bei Tempo 15 über die Kettenbrücke.
Oder wie damals im Hainbad: "Ich bin bei Rot über die Ampel gegangen … weil weit und breit weder Auto noch Kinder unterwegs waren".
Spaß beiseite – diese Art der Radlerdiskriminierung geht entschieden zu weit. Hat man schon mal davon gehört, dass Autofahrern 14 Tage lang aufgelauert wurde? Nein? Klar nicht, die haben die stärkere Lobby, da käme sogleich der (Schein-)Heilige ADAC auf den Plan.
Lasst doch mal die Kirche im Dorf! Und statt Geld herauszuwerfen, um Radler wegen jedem Sch... zu belangen, sorgt endlich für ein gutes Radfahrklima in dieser Stadt!