Vor mehr als zehn Wochen hat der 24-Stunden-Supermarkt in Pettstadt (Landkreis Bamberg) eröffnet. Nun zieht Rewe eine Zwischenbilanz zum Pilotprojekt.
- Mini-Rewe in Pettstadt vor mehr als 10 Wochen eröffnet: Supermarkt mit erster Zwischenbilanz
- Kundenanzahl: So viele Menschen besuchen täglich "Josefs Nahkauf Box"
- Supermarkt ohne Personal: Gibt es Probleme mit Vandalismus?
- Öffnungszeiten: Nahkauf-Filiale darf seit Mitte Mai auch an Sonn- und Feiertagen aufmachen
Die Eröffnung des neuen 24-Stunden-Supermarkts "Josefs Nahkauf Box" in Pettstadt sorgte für viel Wirbel. Darf ein Supermarkt, der ohne Personal betrieben wird, an Sonn- und Feiertagen in Bayern öffnen? Auf Nachfrage von inFranken.de zieht Rewe nun eine Zwischenbilanz: So stark wird der Mini-Markt nachgefragt und so fällt das Feedback der Kundschaft aus.
24-Stunden-Supermarkt in Pettstadt: Eröffnung des "Walk-In-Nahkauf" löst bayernweite Debatte aus
Bei der Eröffnung am Sonntag (27. März 2022) war die Freude bei vielen Menschen groß. Rewe startete sein Pilotprojekt im oberfränkischen Pettstadt. "Auf einer Verkaufsfläche von rund 39 Quadratmetern [...] kann der Kunde an sieben Tagen und täglich 24 Stunden einkaufen", erklärte Rewe zum Start. Das Sortiment umfasse rund 700 Artikel: Vom Apfel bis zur Zahnbürste gebe es alles für den täglichen Bedarf, so das Unternehmen. Doch die Freude währte nur kurz.
Obwohl kein Personal eingesetzt wurde, durfte "Josefs Nahkauf Box" kurz nach seiner Eröffnung nicht mehr an sieben Tagen pro Woche öffnen. An Sonn- und Feiertagen sollte der Mini-Markt geschlossen bleiben. Das Sonn- und Feiertagsgesetz machte dem Pilotprojekt zunächst einen Strich durch die Rechnung. Die Diskussion um den oberfränkischen Supermarkt schaffte es sogar bis in den bayerischen Landtag.
Am Ende hob die Gemeinde Pettstadt das Sonntagsöffnungsverbot auf: Bürgermeister Jochen Hack (FWG) erklärte Mitte Mai gegenüber inFranken.de, dass dies eine "ureigenste Entscheidung" gewesen sei. Unter Berufung auf eine Befreiungsmöglichkeit im bayerischen Gesetz erlaubte die Gemeinde die Öffnung an sieben Tagen pro Woche. Eine endgültige Entscheidung der bayerischen Regierung steht allerdings noch aus.
Rewe mit Zwischenbilanz: Das kaufen die Kunden in der Nahkauf-Filiale ein
Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt und Rewe zeigt sich nach den ersten zehn Wochen erfreut. In dieser Projektphase werde der Markt bereits gut angenommen. Mit der Kundenanzahl sei das Unternehmen zufrieden. "Im Schnitt besuchen den Markt über 100 Kunden am Tag."
Am besten nachgefragt seien Artikel der Grundversorgung, wie frische Backwaren, Obst und Gemüse und Produkte aus der Region. "Wir sehen uns mit dem Konzept als Nahversorger, der die Grundversorgung mit Lebensmitteln in der Gemeinde sicherstellt", erklärt Rewe. Mit einem regulären Supermarkt sei das Einkaufsverhalten allerdings nur schwer zu vergleichen: "Wir haben hier eine andere, viele kleinere Verkaufsfläche (39 Quadratmeter) und grundsätzlich eine andere Ausgangssituation im Vergleich zum klassischen Supermarkt."