Vier Mitglieder im Vorstand des 5. CSU-Ortsverbands legen ihre Ämter nieder. Der Noch-Ortsvorsitzende Hans-Jürgen Eichfelder zieht sich aber nicht aus der Politik zurück. Im Gegenteil: Er will in einer neuen Gruppierung mitreden.
Die Bamberger CSU kommt nicht zur Ruhe. Ihr 5. Ortsverband, zuständig für den Stadtteil Wunderburg-Gereuth, braucht in Kürze ein neues Vorstandsteam. Erster Vorsitzender Hans-Jürgen Eichfelder, zwei seiner drei Stellvertreter - Wolfgang Mayer und Konrad Wächtler, der zugleich Ortsgeschäftsführer ist -, sowie Schatzmeister Peter Ochs legen mit Ablauf des Monats Juni ihre Ämter nieder.
Sie fühlen sich als Vertreter der Basis von der Stadtratsfraktion der CSU mit Helmut Müller an der Spitze und insbesondere durch den Kreisvorsitzenden und Stadtrat Christian Lange nicht ernst genommen.
Wie die Fraktion mit Anregungen, Anträgen und Eingaben von ihnen umgehe, sei äußerst unbefriedigend, begründet Eichfelder den Schritt. Das führe immer wieder dazu, dass der politische Gegner CSU-Themen aufgreife und "medienwirksam ausschlachtet".
Brief in der Geschäftsstelle abgegeben Die Entscheidung zum Rücktritt teilten die Vier mit einem Schreiben vom 10. Juni der CSU-Spitze mit. Eichfelder hat den Brief, wie er sagt, am Montag selbst in der Geschäftsstelle des Kreisverbands abgegeben. Bis Donnerstag habe er noch keine Reaktion oder Antwort erhalten.
Kreisvorsitzender Christian Lange wie auch sein Stellvertreter Professor Gerhard Seitz waren am Donnerstag für den FT nicht zu erreichen.
Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, Helmut Müller, signalisierte eher Erleichterung denn Bedauern über den Schritt Eichfelders. Angeblich ist der 36-jährige Gärtner aus der Egelseestraße "schwierig" und habe einen sehr eigenen Kopf. Müller sagte auch, er glaube, dass andere CSU-Funktionäre ebenfalls eher froh über den Rückzug Eichfelders aus der Partei sein werden. Dass er das Amt aufgeben will, war laut Müller schon eine Zeit lang bekannt.
Der 36-Jährige hatte sich erst im März überreden lassen, nochmals für den Vorsitz im Ortsverband Wunderburg-Gereuth zu kandidieren, weil sich niemand anderes bereit gefunden hatte. Wenige Wochen später schmeißen er und drei weitere Vorstandsmitglieder endgültig hin. Sie könnten die CSU-Politik in Bamberg nicht mehr mittragen. Und sie werfen dem Kreisvorstand Populismus vor.
ICE-Trasse als Tropfen zuviel Der berühmte Tropfen, der für die Vier das Fass offenbar zum Überlaufen brachte, ist die CSU-Haltung in Sachen ICE. Aus den Medien habe man erfahren müssen, "dass ,wir', also die Bamberger CSU als Ganzes, eine so genannte Ostumfahrung als mögliche Planung ausschließen". Einen seriösen und verantwortungsbewussten Umgang "mit dieser für Bamberg enorm wichtigen und zukunftsträchtigen Thematik" stellt man sich an der Spitze des Ortsvorstands anders vor. Es verbietet sich aus dessen Sicht, "ernst zu nehmende Optionen einer Trassenführung von vorne herein auszuschließen und so mögliche Entscheidungsalternativen zu negieren".
Hans-Jürgen Eichfelder verlässt den Ortsverband und die CSU, ist aber keineswegs politikmüde. Er möchte seine Vorstellungen von guter Politik sogar im nächsten Stadtrat umsetzen. Wie er bestätigt, will er auf einer Liste kandidieren, die die ehemalige CSU-Stadträtin und Gaustadter Bürgervereins-Vorsitzende Daniela Reinfelder gerade für die Kommunalwahl im März 2014 vorbereitet.
In der Wunderburg will unterdessen Stadträtin Elfriede Eichfelder den Ortsverband kommissarisch leiten. Sie stand bis 2009 zehn Jahre lang an dessen Spitze und fungiert bis heute als stellvertretende Vorsitzende. Wie sie sind auch der Schriftführer und die vier Beisitzer weiter im Amt.
Anders als Helmut Müller bedauert es Elfriede Eichfelder aber, dass ihr Namensvetter hinschmeißt. Die 68-jährige CSU-Frau war nach eigenen Worten sehr froh über den deutlich jüngeren Nachfolger und darüber, dass er "versucht hat, ein bisschen Schwung 'rein zu bringen." Doch das ist, wie der fast 37-jährige Erwerbsgärtner im Gespräch mit der Lokalredaktion feststellte, "wohl net gewollt".
Was, daran, ist bitte konsequent? Einmal zu sagen, man will gar nicht mehr weitermachen, dann übernimmt man doch den Ortsvorsitz ("und lässt sich breitschlagen")?
Dann kann man seine eigenen Interessen nicht verfolgen (die man ja als Berufsgärtner zweifellos hat), denn eine Ostumfahrung würde natürlich das Gärtnerland nicht gefährden! (Dafür aber viele Anwohner und auch andere Betriebe, aber die sind ja Wurscht?, ist beleidigt und schmeißt seine Verantwortung, auch seinen Mitgliedern, die ihn ja auch gewählt haben, einfach hin????
Und dann ist man natürlich "konsequent", wenn einem eine andere Selbstdarstellerin, die jetzt jedem das Blaue vom Himmel verspricht, damit er auf ihre Liste geht, (da sie wohl verzweifelt jeden aufnehmen muss, den sie bekommen kann), einen gaaanz tollen Platz auf der "Daniela-Liste" anbietet und schnell mal die Seiten wechselt?'
Wissen muss man natürlich, dass man aus der CSU (in anderen Parteien auch nicht anders) austreten muss, um auf einer neuen Liste einer anderen Gruppierung überhaupt kandidieren zu können, es sei denn, der Kreisvorstand der CSU würde dem zustimmen, wovon man wohl nicht ausgehen konnte!
Also, kann jeder selbst nachdenken, wie er mit dem Wort "Konsequenz" in diesem Fall zu verfahren hat!
Das nenn ich ne konsequente Haltung
A klassische Watschn für die Führungslosen. Aber der durch die Gehaltsgeschichte arg geschädigte Müller sieht die Schuld wie immer bei den andern. Unsere Wunderburg war immer das Mekka der Schwarzen gewesen. Aber im Moment wohl kaum. Kommt davon wenn man dem Osten in den verlogenen A... kriecht
Kummt etz wohl das schwarze Loch anstelle vom Sommerloch?
Mal schaun was die CSU-Hauspostille darüber schreiben wird.