Nach zwei Jahren Bauzeit weihte Erzbischof Ludwig Schick die Kapelle in Oberneueses. Eine besondere Freude war ihm dabei, dass sie dem Heiligen Otto und damit einem der drei Bamberger Bistumspatrone geweiht ist.
Ein Fingerzeig Gottes soll sie sein, und ein Hinweisschild auf Jesus Christus, das wünschte sich Erzbischof Ludwig Schick für die neue Ortskapelle in Oberneuses. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde sie ihrer Bestimmung übergeben - Open air, aber vor "vollem Haus" mit zahlreichen Ehrengästen, umrahmt von weiß-gelben Fahnen und unter einem strahlendn weiß-blauen Himmel.
Begonnen hat die Geschichte der neuen Kapelle bereits am 22. Januar 2010, mit der Gründung des Kapellenvereins Oberneuses.
Ausdrücklicher Dank Der Erzbischof dankte den Oberneusern ausdrücklich dafür, dass sie ihre Kapelle nach dem Heiligen Otto benannt haben, dem achten Bischof von Bamberg, und heute einer der drei Bistumspatrone.
In der von Hanns Joachim Friedrichs herausgegebenen Chronik der Weltgeschichte findet sich für das Jahr 1119 folgender Eintrag: "Otto von Bamberg
vermittelt zwischen Kaiser und Papst und leitet deren Versöhnung ein; der ehemalige Kanzler Kaiser Heinrichs IV. und Bamberger Bischof macht sich in den folgenden Jahren um die Christianisierung Pommerns verdient und wird später heiliggesprochen."
Ottos Biograf Herbod wird da etwas deutlicher: "Mit Äxten und Lanzen gingen der Bischof und seine Priester auf die heidnischen Stätten los. Die Bevölkerung sah, dass sich ihre Götter nicht wehrten, und schlossen sich schließlich dem Angriff an. Eine heilige Eiche ließ der Bischof auf Wunsch der Heiden stehen." Möglicherweise hatte sich der "Apostel der Pommern" an die Richtlinien von Papst Gregor dem Großen erinnert, der seinen Missionaren schon 250 Jahre früher Folgendes mit auf den Weg gab: "Man kann ja harten Herzens nicht alles auf einmal abschneiden, und wer auf den Gipfel eines hohen Berges kommen will, kommt nur langsam, Schritt für Schritt, nicht mit
Sprüngen herauf."
Das trifft auch für den von Dirk Schlund und Heinrich Giehl geführten Kapellenverein zu. Von Januar 2010 bis zur Einweihung durch den Erzbischof wurde die "alte" Kapelle abgerissen. Eine Renovierung war nicht mehr möglich gewesen. Dann wurde die neue Kapelle gebaut. Schritt für Schritt, und mit "unendlich vielen, ehrenamtlichen Arbeitsstunden".
Ganz ohne Sponsoren ging es freilich nicht: Die Gemeinde Schönbrunn erwarb Grund und Boden, das Erzbistum Bamberg beteiligte sich mit einem großzügigen Zuschuss und mehrere Firmen brachten ihr Fachwissen und zahlreiche Materialspenden ein.
"Schon Ihren Vorfahren war es wichtig Gott in ihrer Mitte zu haben", so Schick. "Kirchen und Kapellen gehören zu einer Dorfstruktur und einer Dorfkultur. Ihr Dorf hat jetzt wieder auch eine geistliche Mitte."
Der Festgottesdienst wurde von der Blaskapelle Schönbrunn und der Kirchenband musikalisch begleitet.