Neuer Platz für die Ebracher Minigolfanlage

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Hier, neben dem Ebracher Naturbad, soll die Minigolfanlage neu entstehen. Foto: Walter Hanslok
Hier, neben dem Ebracher Naturbad, soll die Minigolfanlage neu entstehen.  Foto: Walter Hanslok
 
 
 
 

Der Marktgemeinderat und der örtliche Fremdenverkehrsverein wollen die 18 Bahnen vom Otto-Leybold-Ring neben das Naturbad verlegen. Dort erhofft man sich wegen der benachbarten Freizeiteinrichtungen besseren Zulauf.

Schnee von gestern hat sich über die Bahnen der Minigolfanlage ausgebreitet. Der Anblick der Anlage aus den 70-er Jahren entbehrt der Symbolik nicht, sie ist in eine Art Dornröschenschlaf verfallen. Wachküssen möchten sie sozusagen gemeinschaftlich der Marktgemeinderat und der Fremdenverkehrsverein. Das Mittel der Wahl ist dabei eine Verlegung vom bisherigen, eher versteckten Standort am Otto-Leybold-Ring ins Naturbad am westlichen Ortsrand, wo sich eine ganze Menge Freizeiteinrichtungen befinden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Gremium mit dem Vorschlag des Fremdenverkehrsvereins befasst, nachdem feststand, dass sich die Rahmen der Bahnen weiterhin verwenden lassen. Nun ging es um Kosten, und zwar um diejenigen für den im Naturbad notwendigen neuen Unterbau: schätzungsweise sind das um die 20 000 Euro.
Für eine nicht unbedingt reiche Gemeinde wie Ebrach eine Menge Geld, aber andererseits eine Investition in die Zukunft des für den Ort wichtigen Tourismus.

Kaum noch Einnahmen

Wie die Recherchen in der Verwaltung ergaben, errichtete der Markt Ebrach die Minigolfanlage mit 18 Bahnen Anfang der 70-er Jahre auf dem etwa 1000 Quadratmeter großen, gemeindeeigenen Grundstück südlich des durch den Herkulesbrunnen bekannten Abteigartens. Die Blüte der Anlage lag in den 70-er und 80-er Jahren, doch danach ging es bergab. Zunächst betrieb die Gemeinde den Minigolfplatz mithilfe von geringfügig bei ihr Beschäftigten. Zuletzt wurde sie von einer Privatperson betreut. Deren Einnahmen allein des vergangenen Jahres nennt Verwaltungschef Walter Hanslok kaum nennenswert.

Von einer Verlegung ins Naturbad verspricht man sich neuen Schwung für diese Anlage und eine Ergänzung des dortigen Angebotes. Außerdem passe eine solche Anlage insgesamt gut in diesen freizeitbetonten Bereich, in dem neben dem Bad die Wohnmobilstation, der Campingplatz, der Jugendzeltplatz, Sport- und Tennisvereine sowie der Festplatz beheimatet sind.

Vorteile sehen Gremium und Fremdenverkehrsverein in der Verlängerung der Saison vom September in den Oktober hinein. Zum Baden sei es da zu frisch, nicht aber für Minigolf. Durch Letzteres verspricht man sich zudem eine weitere Auslastung der Bad-Gastronomie.

Baubeginn erst 2014

In das über einen Hektar große Areal des Naturbades wiederum würde sich die Minigolfanlage gut einfügen, gleich in der Nähe der Boccia-Bahn und des Beach-Volleyballfeldes. Benötigt wird ein Minimum von etwa 600 Quadratmetern Fläche. Da das hierfür angedachte Areal sowieso weniger als Liegefläche genutzt wird - hier ist es eher schattig und ein bisschen feucht - hätte man keine Einbußen. Nur muss der Untergrund entsprechend "präpariert" werden.

Für die Beschaffung der neuen Platten für die Bahnen möchte der Fremdenverkehrsverein Sponsoren gewinnen, für die Anordnung der einzelnen Bahnen wiederum hat Fremdenverkehrsvereinsvorsitzender Karlheinz Gries bereits einen Fachmann aufgetan. Der Abbau der Bahnen fiele dann dem gemeindlichen Bauhof zu, war sich das Gremium einig.

Zeitlich legte sich der Marktgemeinderat auf 2013 als Planungsjahr fest. Bahnen verlegt und Untergrund gebaut werden sollen hingegen im kommenden Jahr. In die Planungen möchte man auch die Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landschaftspflege einbinden, damit die Minigolfanlage optimal ins Naturbad integriert wird.
Geklärt wurde auch die Frage, ob man die Bahnen heuer schon abbauen soll. Das sei wohl eher kontraproduktiv, machte Verwaltungschef Hanslok deutlich. Einerseits habe man keine Kapazitäten zum Einlagern, und dadurch würden die Bahnen andererseits sicher nicht besser. Möglicherweise werde die Anlage in diesem Jahr noch am bisherigen Standort genutzt.

Für eine neue Nutzung des Areals am Otto-Leybold-Ring gebe es bereits konkrete Vorschläge, ließ Hanslok abschließend wissen.