Neue Zierde für's alte Haus am Wilhelmsplatz

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Ersatz für die alte Dachbekrönung wurde auf dem Einzeldenkmal Urbanstraße 18 montiert. Alle Fotos: Matthias Hoch
Ersatz für die alte Dachbekrönung wurde auf dem Einzeldenkmal Urbanstraße 18 montiert. Alle Fotos: Matthias Hoch
Die Dachbekrönung wartet darauf, an ihren Platz gesetzt zu werden.
Die Dachbekrönung wartet darauf, an ihren Platz gesetzt zu werden.
 
 
Sie wird auf eine mehrere Meter lange Stange montiert, die fest im Türmchen verankert ist.
Sie wird auf eine mehrere Meter lange Stange montiert, die fest im Türmchen verankert ist.
 
 
 
 
 
Blick von der Dachbaustelle Urbanstraße 18 auf das Justizgebäude mit seinen ebenfalls bekrönten Türmen.
Blick von der Dachbaustelle Urbanstraße 18 auf das Justizgebäude mit seinen ebenfalls bekrönten Türmen.
 
Rund um den Wilhelmsplatz weisen mehrere repräsentative Gebäude historisierende Dachelemente auf.
Rund um den Wilhelmsplatz weisen mehrere repräsentative Gebäude historisierende Dachelemente auf.
 
Das frisch bekrönte Türmchen vor der Kulisse der ehemaligen Wilhelmspost.
Das frisch bekrönte Türmchen vor der Kulisse der ehemaligen Wilhelmspost.
 
 
 
 

Repräsentative Gebäude aus der Zeit um 1900 haben oft eine Dachbekrönung. Am Wilhelmsplatz in Bamberg wurde jetzt eine erneuert.

Es war kein alltäglicher Auftrag, den Spenglermeister Stephan Dotterweich von der Baufirma May in Vorra am Donnerstag am Wilhelmsplatz ausführte: Er montierte am Einzeldenkmal Urbanstraße 18 eine knapp drei Meter hohe Bekrönung auf das sanierte Turmdach. "In 30 Jahren vielleicht sechs oder sieben Mal" hätten sie so etwas gemacht, schätzt Dotterweich.

Der Grund liegt für ihn auf der Hand. Heutige Bauwerke haben keine Dachbekrönungen mehr und die alten waren oft aus Kupfer, die einige hundert Jahre halten können.

Im speziellen Fall war die Turmspitze irreparabel verwittert; sie dürfte so alt gewesen sein wie das Anwesen: 109 Jahre.
Das Haus, in dem es schon immer eine Gaststube gab, wurde im Jahr 1904 gebaut und ist ein Entwurf des bekannten Bamberger Architekten Johannes Kronfuß. Seit mehreren Jahren wird in Etappen das Dach des Wohnhauses mit Gaststätte im Erdgeschoss saniert.

Dachbekrönungen waren im Historismus groß in Mode, weiß man beim Team Denkmalpflege im städtischen Baureferat. Originale und rekonstruierte Beispiele findet man vor allem zwischen Schönleinsplatz und Wilhelmsplatz. Die Anwesen Friedrichstraße 2, Herzog-Max-Straße 1 und Schützenstraße 1 empfiehlt die Denkmalpflege als besonders anschauliche Beispiele.

Wo, wie am Anwesen Urbanstraße 18, die alte Dachbekrönung nicht mehr zu retten ist, verlangt die Denkmalpflege in der Welterbestadt einen adäquaten Ersatz.

Er kostet kein Vermögen, weil es inzwischen industriell gefertigte Elemente gibt. Rund 2000 Euro hat Hausbesitzerin Margarete Wörner für die neue Dachbekrönung bezahlt, die sie per Katalog ausgesucht hat.

Nur die Montage auf dem fast 30 Meter hohen Turmdach erfolgte in Handarbeit. Ehrensache sei es für sie gewesen, wieder für eine "Krone" zu sorgen, versichert die Bauherrin.