Bamberger Lagarde-Campus: Stadtwerke äußern sich zu Heizungsproblemen
Autor: Isabel Schaffner
Bamberg, Montag, 16. Dezember 2024
Jutta Sieberz-Pozza kam im Sommer 2024 neu nach Bamberg und zog in eine nagelneue Wohnung auf dem Lagarde-Campus. Doch ihre Heizung und die ihrer Nachbarn ging wochenlang nicht. Die Stadtwerke weisen einen Zusammenhang zwischen der Wärmegewinnung und dem Problem entschieden zurück.
Jutta Sieberz-Pozza ist neue Schulleiterin am Bamberger Theresianum und gleichzeitig Neu-Bambergerin. Seit dem 1. Juli 2024 wohnt sie mit ihrem Mann in einer Vier-Zimmer-Wohnung in Haus 7 des neuen Lagarde-Campus. 2022 zogen die ersten Mieter in das neue Mega-Stadtviertel aus Büro-, Gewerbe- und Nahversorgungsflächen und Wohnungen.
Die 57-Jährige sei von dem Konzept sehr angetan gewesen, wie sie inFranken.de am 21. November berichtete. "Wir wollten dieses Vorzeigeprojekt unterstützen. Die Fußbodenheizung ist fortschrittlich und soll viel Energie sparen. Unsere Wohnung ist toll gedämmt." Doch die Heizung sollte sich noch zum Stressfaktor für sie und ihre Nachbarn entwickeln.
"Hochkomplex": Bamberger Lagarde-Mieter mussten auf Heizung verzichten
"Die Stadtwerke Bamberg haben auf dem Lagarde-Campus jetzt schon umgesetzt, was der gesetzliche Standard der Zukunft sein wird." Auf der Webseite der Stadtwerke ist dieses Zitat von Klara Geywitz, Bauministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, zu lesen. Wie die Stadtwerke es beschreiben, fangen Kollektoren in der Erde und im Abwasserkanal Wärme auf. Wärmepumpen in den Gebäuden nutzten diese, um Wasser zu erhitzen. Das heiße Wasser gelange dann über die Fußbodenheizung und den Wasserhahn in Küche und Bad zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. "70 Prozent der benötigten Wärme stammen aus erneuerbaren Ressourcen direkt auf dem Gelände."
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Maximal 22 Grad warm können die Wohnungen werden, wie Sieberz-Pozza inFranken.de erklärte. Bäder laut ihrem Nachbarn Axel Vietz aus demselben Haus 24 Grad. Er wohne hier seit Anfang September. "Am 1. Oktober habe ich vorausschauend ausprobiert, ob die Heizung funktioniert", sagte er inFranken.de ebenfalls am 21. November. Doch als er die Thermostate aufgedreht habe, sei nichts passiert.
"Es waren 15 Grad draußen und 17 bis 18 Grad drinnen", erinnert er sich. "Ich habe die Hausverwaltung kontaktiert. Sie haben einen Hausmeister geschickt, aber er meinte, er kann da heute nichts machen." Die erste Inspektion der Heizungsfirma habe noch keine Besserung ergeben, wie die beiden Nachbarn erklären. Sieberz-Pozza sagt hierzu: "Das ist hochkomplex, es muss austariert werden. Die einzelnen Wohnungen müssen gesteuert werden."
"Zuverlässig und vertragsgetreu Wärme geliefert": Problem liege nicht im Verantwortungsbereich der Stadtwerke
Die Bamberger Stadtwerke betonen gegenüber inFranken.de, dass sie "für die Wärmegewinnung und Wärmeverteilung bis in die jeweiligen Häuser verantwortlich" seien. Hier betreiben sie im Auftrag der Eigentümer die Wärmepumpen. "Die Wärmeverteilung innerhalb der Gebäude ('hinter der Wärmepumpe') liegt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Eigentümer." Laut dem Stadtwerkesprecher war die nicht funktionierende Heizung demnach unabhängig davon, wie die Heizenergie gewonnen wurde.
"Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem bedauerlichen Problem und der innovativen regenerativen Wärmegewinnung durch die Stadtwerke Bamberg", lautet das Statement weiter. Die Ursache für das Heizungsproblem innerhalb des Gebäudes sei den Stadtwerken nicht bekannt. Der Sprecher betont: "Auf dem gesamten Quartier, insbesondere aber in dem thematisierten Mehrfamilienhaus, haben die Stadtwerke zuverlässig und vertragsgetreu Wärme in die Häuser geliefert."