Entlang der Bundesstraße B22 wird ein vier Kilometer langer Geh- und Radweg gebaut. Er bindet das unterfränkischen Breitbach an das oberfränkische Ebrach an und verbindet damit Würzburg und Bamberg.
Der Ort war optimal gewählt: an der Landkreisgrenze zwischen Bamberg und Schweinfurt, zugleich Grenze zwischen den Regierungsbezirken Oberfranken und Unterfranken. Der Anlass: eine weitere Verbindung. Konkret der Lückenschluss im Radwegenetz, und zwar zwischen dem unterfränkischen Breitbach und dem oberfränkischen Ebrach. Mittwochmittag hatte des Staatliche Bauamt zum Pressetermin mit Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) geladen - Politprominenz aus Ober- und Unterfranken übte hier ebenfalls den Lückenschluss.
Rund vier Kilometer lang wird das neue Verbindungsstück, 2,50 bis drei Meter Breite aufweisen; und auch noch genau an dem künftigen Baumwipfelpfad vorbeiführen, freute sich Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) , der seit sechs Jahren auf den Lückenschluss hingefiebert hat. Die Umwandlung der einstigen Ebracher Bahntrasse zum Radweg habe eine wichtige Etappe dargestellt, merkt Bambergs Landrat und Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) an. Er stellte vor Ort fest, dass man künftig nicht nur zwischen Bamberg und Würzburg radtechnisch verbunden sei, sondern ab Bamberg auch in Richtung Nürnberg. "Ein echter Drei-Frankenweg", wagte er eine Prognose zur Freude des Staatssekretärs.
Gerhard Eck ging angesichts der noch frischen Temperaturen an der vom Bauamt mit Planungsplakaten anschaulich dekorierten Baustelle auf das Vorhaben ein. 3000 Fahrzeuge passieren die B 22 in dem besagten Bereich jeden Tag, davon 300 Lastwagen.
Kurven und Steigungen sind gleichfalls ein Charakteristikum der Strecke. Weil in der Touristikregion auch zahlreiche Fahrradfahrer, Fußgänger beziehungsweise Wanderer unterwegs sind, mache der Lückenschluss nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen Sinn. Ganz im Sinne des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms "Bayern mobil - sicher ans Ziel". Die Bundesrepublik investiert für den Ausbau nun rund eine Million Euro, die Eck für dieses Projekt als gut investiert betrachtet. Damit erhalte das bayernweite Radnetz zudem eine sinnvolle Ergänzung.
Eck ging aber auch auf den gesundheitlichen Aspekt ein. Radfahren an der frischen Luft sei für die Gesundheit förderlich, dass dies hier in einer so schönen Landschaft erfolgen könne, ein weiterer Pluspunkt. Dies nicht zuletzt unter dem Aspekt der Wirtschaft, bilde der Tourismus im Steigerwald doch ein wichtiges Standbein. Franken wiederum zähle bekanntlich zu den beliebtesten Fahrradregionen Deutschlands.
Eck wünscht sich, dass der neue Weg nun möglichst gut genutzt wird und allen, die darauf radeln und laufen eine unfallfreie Nutzung. Einen besonderen Dank richtete der Staatssekretär an alle, die zur Realisierung der neuen Trasse beitragen.
Ganz speziell galt sein Dank den Grundstücksbesitzern, die sich hier sehr kooperativ zeigten, so dass das Projekt auch zügig umgesetzt werden kann.
Teilweise verläuft der neue Geh- und Radweg auch auf befestigten Feld- und Waldwegen, so dass der Flächenverbrauch insgesamt minimiert werden konnte. Eck lobte zudem die Kooperation mit Wasserwirtschaftsverwaltung, Bayerischen Staatsforsten und Unteren Naturschutzbehörden.
Mit dem Bau ist bereits auf unterfränkischer Seite, gleich hinter Breitbach begonnen worden. Die Fertigstellung, so ließen Baudirektor Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt und Projektleiter Harald Thiele verlauten, soll Ende des Frühjahrs 2013 erfolgen.
"Wichtig ist, dass angefangen worden ist", zeigte sich Ebrachs Bürgermeister am Ende des landkreis- und regierungsbezirksübergreifenden Termins wie auch die anderen Würdenträger zufrieden - weil das Projekt der gesamten Region zum Vorteil gereicht. "Ein wichtiger Mosaikstein", stellte Bambergs Landrat abschließend fest.
Herr Eck geriert sich als Gesundheitsapostel. Richtig, er weiß, wie man einem Radler auf dem Zabelstein sein Gefährt entführt, sich darauf setzt, 50 Meter bis zu einem Pressetermin fährt und sich dann als Sportler feiern lässt. Ob er wirklich weiß, wie ein radlerfreundlicher Straßenausbau funktioniert, bleibt dagegen zu bezweifeln. Ich empfehle ihm, nur einmal eine Tagestour durch Holland zu radeln. Da wird er viele Lösungen finden, die billiger und sinnvoller sind als das, was bei uns landauf und landab umgesetzt wird.
Als ambitionierter Ganzjahresradler (auch bei Regen und Schnee) weiß ich, dass viele der neuen Radwege, mit denen das Land überzogen wird, nur nerven: längere Strecken, größere Steigungen als auf der Straße. Dazu kommen noch abrupte Bremsmanöver durch rechtwinklig angeordnete Übergänge auf die Straße. Auto fahrende Planer und chauffierte Politiker wissen offensichtlich nicht, dass man danach mit Muskelkraft wieder beschleunigen muss...
Die Strassen werden immer schlechter, daneben werden einseitige Luxusradwege für die drei Tage im Jahr gebaut, in denen die Schönwetterradler sich ergehen.
Ein moderater Strassenausbau mit beidseitigen Radstreifen wäre zeitgemässer und mittelfristig günstiger. Vielleicht wird das einfach nicht gewollt.