Selfies mit Söder
Söder war noch wenige Stunden zuvor in Augsburg, dort war er offiziell beim Plärrer-Umzug dabei, einen Tag davor beim Nürnberger Herbstvolksfest. Hier in Bamberg ist der Ministerpräsident nicht Teil des offiziellen Programms. Er schlendert also durch die Menge. Die reagiert entsprechend überrascht. Die meisten Reaktionen fallen freundlich aus. Einige Selfies werden mit dem Ministerpräsidenten gemacht - alles streng bewacht von den Personenschützern, die schon leicht ins Schwitzen kommen. Söder winkt links und rechts, unterhält sich mit Standbesitzern.
Gegenwind am Elisabethenplatz
Dem ersten richtigen Gegenwind muss der Politiker ausgerechnet am Elisabethenplatz standhalten: "Holt die Tomaten raus", brüllt dort einer, der offensichtlich kein Fan des CSU-Politikers ist. Auch am Leinritt buht es Söder von einem Besucher entgegen. Die Bodyguards beäugen das ganz genau, begleitet wird der Tross auch von der Polizei.
Dann geht es ins Festzelt am Leinritt. Söder begrüßt, es wird Bier angeboten. Die Entourage will anschließend über die Treppe neben dem Zelt rauf zu den Ständen des Lions Club. Ein Bodyguard schubst den anderen, damit dieser den Ministerpräsidenten von vorne sichert. Freilich kommt die eigentliche Engstelle noch: direkt am Schlenkerla.
Söder lobt bei seinem Besuch die Rettung der Sandkerwa: "Ich fand es nicht so ein tolles Signal, dass sie wegen ein paar finanzieller Fragen der Sicherheit nicht stattfinden sollte." Am Ende hätte noch der Staat einspringen müssen, witzelt er. "Ich bin froh, dass es die Stadt geschafft hat", meint Söder wieder ähnlich ernst wie seine Personenschützer. Auch diese haben es am Ende geschafft - der Besuch des Chefs ist beendet. Die Sicherheitsleute wissen nun bestens Bescheid, was Bambergs Altstadt so besonders macht.
Nur stumpfer Wahlkampf, ich hoffe ja, dass durch solche Auftritte kein einziger Wähler sich beeinflussen lässt. Die Politik der CSU ist in den letzten Jahren immer schlechter geworden und die Partei ist nach dem Rechtsruck von Seehofer und Söder nicht mehr wählbar.
Hat er eigentlich den Besuch aus eigener Tasche gezahlt, war ja ein rein privater Termin, oder müssen wir Steuerzahler das bezahlen?