Limpe Fuchs: Ein Draht in fremde Sphären

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Limpe Fuchs profilierte sich seit den Sixties als Komponistin akustischer und visueller Ereignisse Foto: pr
Limpe Fuchs profilierte sich seit den Sixties als Komponistin akustischer und visueller Ereignisse Foto: pr

Außergewöhnlich ist der Klangkosmos von Limpe Fuchs, die am 6. September in Bamberg auftritt. Auch Reiner Bergmann ist in der Reihe "SOG " zu erleben.

Raus aus der Alltags-Tristesse! Eine musikalische Wunderwelt wartet darauf, entdeckt zu werden: Der Klangkosmos von Limpe Fuchs, die seit Jahrzehnten zu den kreativsten Künstlerinnen der experimentellen Musikszene zählt und am 6. September in der Kapelle St. Johannis auftritt. Mit der Münchnerin starten Felix Forsbach und Jérémie Gnaedig das Herbstprogramm ihrer Veranstaltungsreihe "SOG - innovative Musik", die weiter durch Bamberg wandert und in verschiedensten Locations das Publikum erwartet.


Das Publikum überraschen

Jedes Konzert von Limpe Fuchs ist anders, eigen, unvergleichlich. So lässt sich die Komponistin und Performancekünstlerin "auf die Resonanz des Aufführungsortes ein", um dazu musikalische Ideen zu entwickeln.





Mit Felltrommeln

Auch die Instrumentenwahl hängt davon ab, wie die Münchnerin auf ihrer Homepage berichtet. Mal arbeitet sie mit Felltrommeln, dann wieder einer Bambusflöte oder dem Holzhorn. Violine, Piano, Spinett, Harmonium, Drähte, elektronische Instrumente - Fuchs experimentiert und überrascht ihr Publikum. Seit fast einem halben Jahrhundert steht die Künstlerin, die mit Paul Fuchs 1969 die Gruppe Anima gründete und bald darauf erste eigene Instrumente aus Holz, Metall oder etwa Stein entwickelte, auf diese Weise im Blickpunkt.





Mit Albert Mangelsdorff

In Bamberg tritt Limpe Fuchs, die in den vergangenen Jahren mit Größen wie Hans Rettenbacher, Theo Jörgensmann und Albert Mangelsdorff arbeitete, am 6. September mit Reiner Bergmann und dem Borgo Ensemble auf. "Reiner Bergmann ist mit 66 Jahren eine bedeutende Figur der Nürnberger Kunstszene", sagt Felix Forsbach. Von der Performance her kommend, machte sich der Franke als Plastiker, Zeichner und Autor einen Namen - profilierte sich darüber hinaus aber eben auch über die Freie Musik.


Vieles entsteht aus dem Moment heraus

Mit Thomas Lunz und Jürgen Kirchner gründete Bergmann im Jahr 2009 das Borgo Ensemble, um gemeinsam Kunstprojekte zu realisieren und Musik zu machen. "Bergmann improvisiert dabei eigentlich immer mit dem Cello in diversen wechselnden Konstellationen", so Forsbach. Für das Vorprogramm, das der Nürnberger in Bamberg zeigt, habe er auch nur "Text und Musik" angekündigt. "Der Rest wird im Moment entstehen. Wir sind gespannt."





Als Experimentierfeld

So nutzten Forsbach als freischaffender Künstler und Jérémie Gnaedig als freischaffender Musikveranstalter wieder ihre Connections, um Außergewöhnliches zum Auftakt der neuen Saison zu präsentieren. Ganz im Sinne ihrer Veranstaltungsreihe "SOG" - einem "Experimentierfeld der innovativen Musik", wie sich Gnaedig vor der Premiere im April ausdrückte. Damals liefen mit Musikern aus Wien, den USA und Frankreich die ersten "Konzerte an den Schnittstellen ,Musik', ,Performance', ,Schauspiel' und ,Filmkunst" - im Jazzkeller, Kesselhaus, der Alten Seilerei und im Lichtspielkino.

6. September: Limpe Fuchs, Reiner Bergmann & das Borgo Ensemble sind in der Kapelle St. Johannis (Oberer Stephansberg 37) ab 20 Uhr zu erleben

26. September: Freejazz- und Neofolk-Konzert mit SVIN und A Cat Called Odessa in der Alten Seilerei ab 19.30 Uhr.
Als Kopenhagener Formation, die 2011 ihr Debütalbum "Heimat" vorlegte, besuchen SVIN Bamberg. Zurück zu den experimentellen und freien Formen des Jazz findet die Gruppe, die im vergangenen Jahr als Headliner beim legendären Jazzhouse in ihrer Heimatstadt auftrat.
A Cat Called Odessa sind ein experimentelles Folk-Trio, das 2008 in Halle an der Saale gegründet wurde und (ost-)europäischen Folk mit Elementen aus Punk, Metal und Jazzcore verbindet.

9. Oktober: Neoklassik-Konzert mit We like We im Sängerheim Gaustadt ab 20 Uhr. Vier Musikerinnen aus Kopenhagen loten die Grenzen ihrer Instrumente aus. Avantgardistischer Gesang, dazu Violine, Cello und Percussion sorgen für einen Sound zwischen Neoklassik, experimenteller Musik und Improvisation.

31. Oktober:
Tanzbare Popmusik mit der australischen Band Civil Civic und ost ab 19.30 Uhr in der Alten Seilerei.
Civil Civic erzeugen aus progressiven Post-Punk-Elementen, Fuzzy Bässen und Drum-Machine-Beats Lo-Fi-Pop - ohne Gesang.
Die Vorband ost bringt handmade Electronica unters Publikum

Im Netz ist die Veranstaltungsreihe bei Facebookzu finden.