Landkreis Bamberg hat fast eine Viertelmillion gespart

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Auch der Landratsamts-Komplex ist Gegenstand des Energie-Controllings. Foto: Ronald Rinklef
Auch der Landratsamts-Komplex ist Gegenstand des Energie-Controllings. Foto: Ronald Rinklef

Der Bamberger Umweltausschuss befasste sich mit dem Jahresbericht der Energieagentur Nordbayern. Die betreut im Rahmen des Kommunalen Energiemanagements die kreiseigenen Liegenschaften.

Um Energie so effizient wie möglich nutzen zu können, stellen Transparenz, Controlling und daraus abgeleitete Modifzierungen die wichtigste Voraussetzung dar. Der Landkreis Bamberg hat im Jahr 2007 einen Vertrag mit der Energieagentur Nordbayern geschlossen, wonach für die Liegenschaften des Landkreises über eine Dauer von vier Jahren ein Energie-Controlling erfolgen sollte.

Nun stellte Wolfgang Böhm dem Umweltausschuss den Bericht für das Jahr 2011 vor. Mit Zufriedenheit nahm das von Landrat Günther Denzler (CSU) geleitete Gremium die Bilanz zur Kenntnis, die zeigte, dass man sich einspartechnisch auf dem richtigen Weg befindet. Für den Vertragszeitraum machen die Einsparungen rund eine Viertelmillion Euro aus, freute sich Landkreischef Günther Denzler.


Bei den von der Energieagentur Nordbayern betreuten kreiseigenen Liegenschaften handelt es sich konkret um die Landwirtschaftsschule in Bamberg, die Giechburgschule in Scheßlitz, die Realschulen in Hirschaid, Scheßlitz und Ebrach, die Don-Bosco-Schule in Stappenbach, das Landratsamt in Bamberg, das Atemschutzzentrum in Strullendorf sowie den Kreisbauhof in Memmelsdorf. Was hat die Agentur für ihr Honorar von rund 16.848 Euro im vergangenen Jahr geleistet? Während der Heizsaison hat sie jede Liegenschaft einmal mit dem Hausmeister beziehungsweise Verwalter begangen, und die Regelung von Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung, Beleuchtung und sonstigen Stromverbrauch kontrolliert.

Dazu wurde jeweils ein Protokoll erstellt. Monatlich und mit Hilfe der Ableselisten wurden Energie- und Wasserverbrauch jeder Liegenschaft erfasst. Die Verbrauchswerte wiederum wurden in ein PC-Energiemanagement-Programm eingelesen.

Weiterhin wurden Energie-Kennwerte gebildet und ein Vergleich der einzelnen Liegenschaften erstellt. Schließlich flossen die Ergebnisse in den Jahresbericht für jede einzelne Liegenschaft ein, wobei auch die Entwicklung von Energieverbrauch, Kohlendioxid-Emissions- und Kostenentwicklung aufgezeigt wurden. Defekte und falsche Einstellungen wurden umgehend behoben, Gebäude und Systeme optimiert.


Mit Hilfe der Arbeit der Energieagentur, so zeigten die Ausführungen Böhms, konnten so trotz steigender Energiekosten letztes Jahr 81.583 Euro eingespart werden. Seit Projektstart waren es rund 215.000 Euro. "In vier Jahren haben wir eine Viertelmillion gespart", unterstrich ein von der Bilanz sichtlich angetaner Landrat.
Die Wärmeeinsparungn wiederum, so Böhm weiter, lag bei 26,13 Prozent. Der Umwelt wurde im vergangenen Jahr ein Kohlendioxid-Ausstoß von 344,87 Tonnen erspart, seit Projektbeginn rund 1108 Tonnen.

Angesichts der explodierenden Energiekosten zeigte sich Böhm realistisch und gestand zu, "wir werden im nächsten Jahr wieder etwas schlechter". Er legte dem Ausschuss ans Herz, jede Neuinvestition unbedingt auch einer Erfolgskontrolle zu unterziehen.

Große Gebäude im Blick

Gerade bei den großen Gebäuden müsse man dranbleiben. Der Energie-Fachmann am Landratsamt, Robert Martin konstatierte, die größte Einsparung betreffe die Realschule Hirschaid, hier konnten nach der energetischen Sanierung und dem Einbau einer Pelletsheizung der Verbrauch von einer Million Kilowattstunden auf 400.000 reduziert werden.

Wie Kreisbaumeisterin Gabriele Pfeff-Schmidt, die das Energiethema zur Chefinnensache erhoben hat, anmerkte, stelle sich gerade bei den Realschulen immer wieder heraus, dass der Raumbedarf selbst nach Erweiterung schon wieder nicht ausreiche. Deshalb würden als Provisorien gedachte Container, mit schlechter Energiebilanz oft länger genutzt.

Zum Thema Schulen meinte Helmut Krämer (CSU) nach den detaillierten Ausführungen, dass sich hier generell noch viel verbessern lasse. Dem konnte der Referent nur zustimmen. "Allein etwa durch den richtigen Umgang mit Thermostatventil." Umweltbildung und Schulungen seien ein Schlüssel, es gehe um die Sensibilisierung des Bewusstseins. Das Gremium regte insbesondere Schulungen für die Hausmeister an.

Aber auch die Bürgermeister hätten Vorbildfunktion, merkte der Referent hierzu an. Dass sie bereits sensibilisiert sind und es auch eine Vielzahl von Informationsveranstaltungenen gegeben habe, erklärte dazu die Kreisbaumeisterin. Die Erfahrung zeige auch, dass Bürger nur dann zu Veranstaltungen kommen, wenn sie davon ausgehen können, dass sie auch eine inviduelle Beratung erhalten.

Das Gremium nahm den Bericht mit hörbarem Wohlwollen zur Kenntnis. Wie es mit einer möglichen Fortsetzung der Kooperation mit der Energieagentur aussieht, deren Vertrag mit diesem Jahr ausläuft, war nicht Gegenstand dieser Sitzung.