125 Jahre Kirchweihe und die Segnung eines neuen Logistik-Fahrzeuges für die Feuerwehr Höfen-Waizendorf war den Höfenern Grund genug für ein Zwei-Tage-Fest.
Das neue, erste "wirkliche" Feuerwehr-Fahrzeug sei vergleichbar mit einem Ritterschlag, so der stellvertretende Landrat Johann Pfister (BBL) - nach eigenem Bekunden nun unwiderruflich der letzte Festredner, "der Sie mit einem Grußwort belästigt", das dann auch erfrischend kurz und eben nicht nach dem Motto "Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem" ausfiel. Gemeint war die Vielzahl von Besuchern und Protagonisten, die den Veranstalter recht schnell vor logistische Probleme stellte. Die Kaffeekannen waren vielleicht ein bisschen zu klein.
Frühe Wurzeln Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst. Aufgrund einer fürstbischöflichen Anordnung wurden auf dem Höfener Distelberg bereits im 17. Jahrhundert Messen gelesen, dies jeweils vor dem Beginn einer Jagd in der umgebenden Flur.
1762 wurde die Kapelle in Höfen Bestandteil der Stegauracher Pfarrei, aber erst ab 1783 durften auch regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden. Nicht etwa durch einen Pfarrer oder Priester, sondern durch Alumni, Mitglieder des Bamberger Priesterseminars.
Eine zweite Weihe Das änderte sich nach der Kirchweihe durch den Domprobst Ritter von Strätz am 26. Mai 1889. Um das Kirchweihfest nicht zu gefährden, musste diese Weihe allerdings wiederholt werden, was durch den Bamberger Weihbischof am 24. Mai 1914 geschah. Jetzt waren die Dinge auch formell in Ordnung gebracht. Als Gründungsjahr betrachten die Höfener und auch die Pfarrei Stegaurach, zu der sie nach wie vor gehören, jedoch auch nach wie vor das Jahr 1889.
Seit 1972 ist auch die vorher selbstständige politische Gemeinde ein Ortsteil von Stegaurach.
Der Festzug, an dem 22 Gruppen und Abordnungen teilnahmen, darunter 15 Wehren aus dem Landkreis, wurde von unüberhörbaren Böllerschützen eingeleitet und am Festzelt gleich neben dem Feuerwehrhaus beendet. Das alles natürlich mit Musik, in diesem Fall von der Blaskapelle aus Pettstadt. Die Wehr Höfen-Waizendorf wurde 1927 im Zusammenhang mit der Anschaffung einer Handpumpe erstmals erwähnt, und ist heute, unter der Führung von Kommandant Heinrich Wicht und Vorsitzendem Bernd Reichelt, genau so wie die Kirche ein integrativer Bestandteil des Gemeinwesens.
So die zentrale Aussage von Staatsministerin Melanie Huml (CSU): "Beide tragen dazu bei, dass Gemeinschaft gelebt wird."
Die Nummer Eins Die geballte Präsenz von Geistlichkeit und Politik, zwei Altbürgermeister, Maximilian Wagner und Siegfried Stengel, sowie zwei amtierenden Bürgermeistern, Thilo Wagner und Bernd Fricke, machten Höfen in seiner Bedeutung heute zur Nummer Eins im Landkreis, so Pfister. Das neue Fahrzeug, mit 105 000 Euro allein von der Gemeinde finanziert, wurde von Pfarrer Walter Ries geweiht und seiner Bestimmung übergeben.