Historische Kirchen-Grenzen verschoben: Bamberg und Eichstätt vor Gebietstausch
Autor: Redaktion, Stefan Lutter
Bamberg, Dienstag, 23. Dezember 2025
In Franken wird schon in wenigen Tage eine historische Grenze zwischen zwei katholischen Bistümern verschoben.
Zwischen den Diözesen Eichstätt und Bamberg wird die Grenze neu festgelegt. Für die Gläubigen vor Ort wird sich jedoch nicht viel ändern. Es wird am 1. Januar 2026 eine "Anpassung der Grenze an die pastorale Praxis" geben, teilte das Erzbistum Bamberg mit.
Diese Änderung betrifft Gebiete am südlichen Stadtrand von Nürnberg sowie einige Ortsteile bei Ansbach.
Vatikan genehmigt: Neue Kirchen-Grenzen zwischen Bamberg und Eichstätt
Betroffen sind nur wenige Hundert Katholikinnen und Katholiken. Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und der damalige Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hatten zuvor einen entsprechenden Antrag gestellt, den der Vatikan nun genehmigte.
Von Eichstätt zu Bamberg wechselt demnach das Gebiet von St. Gabriel im Süden Nürnbergs. Schon zuvor wurden die Gläubigen vom Erzbistum Bamberg aus betreut. Umgekehrt gehören künftig mehrere Ortsteile bei Ansbach offiziell zur Diözese Eichstätt.
Sie wurden von jeher von zwei Pfarreien der Diözese Eichstätt mitbetreut, hieß es weiter. Betroffen sind insgesamt 340 Katholiken in Nürnberg und 411 in Ansbach. Dies sei in Bezug auf die Kirchensteuer ein fairer Tausch.
Das Erzbistum Bamberg: Eine traditionsreiche Diözese
Das Erzbistum Bamberg erstreckt sich über große Teile von Oberfranken und Mittelfranken, kleinere Gebiete von Unterfranken und der Oberpfalz. Mit einer Fläche von rund 10.288 Quadratkilometern gehört es zu den größeren Diözesen in Deutschland. Bamberg, die Bischofsstadt, thront auf sieben Hügeln und wird oft mit Rom verglichen, wie Recordare.de schreibt. Es grenzt an die Suffraganbistümer Eichstätt, Würzburg und Speyer, die dem Bamberger Erzbistum untergeordnet sind, ihre Verwaltung und Seelsorge aber eigenständig betreiben.
Die Geschichte des Erzbistums reicht bis ins Jahr 1007 zurück, als König Heinrich II. es auf der Reichssynode in Frankfurt gründete. Teile der Bistümer Würzburg und Eichstätt wurden abgetreten, um das neue Bistum zu bilden. Der Bau des berühmten Bamberger Doms, der Heinrichs Grabstätte beherbergt, wurde von ihm initiiert. Die Diözese spielte eine zentrale Rolle bei der Christianisierung der Slawen zwischen Main und Regnitz und war ab 1245 direkt Rom unterstellt.