Der Gedenkstein für die Vorgängerbauten der Kettenbrücke liegt noch immer verpackt in einem städtischen Depot. Aus der Rückkehr wurde auch im 100. Geburtsjahr ihres Schöpfers Robert Bauer-Haderlein nichts.
Für 2013 hatte die Stadt einmal die Rückkehr des Gedenksteins an der Kettenbrücke avisiert. Nun geht ein weiteres Jahr zu Ende, ohne dass die Skulptur aus dem Jahr 1955 wieder im Stadtbild aufgetaucht wäre.
2014 war das Jahr, in dem sich der Geburtstag ihres Schöpfers zum 100. Mal gejährt hat, des Bamberger Bildhauers Robert Bauer-Haderlein.
Seit inzwischen vier Jahren lagert der Stein, der an die berühmten Vorgänger-Brücken an dieser Stelle erinnert, in einem städtischen Depot. Er war in Sicherheit gebracht worden, als die heutige Kettenbrücke 2009/2010 entstand. Die Stadt sagte damals zu, die Skulptur werde später wieder an der Brücke aufgestellt.
Bis auf Weiteres im Depot Das Versprechen gelte nach wie vor, versichert man im Bamberger Rathaus. Man werde es nur später als zunächst gedacht einlösen.
Jetziger Stand der Dinge ist, dass die Skulptur wohl eher 2016 als 2015 aus dem Depot ans Tageslicht kommen wird. Denn vor ihrer Rückkehr muss noch einiges geklärt und getan werden, wie Claus Reinhardt sagt, der Sprecher des Baureferats.
Erstens sei ihr ein neuer Standort zugedacht, der aber noch hergerichtet werden müsse: Sie soll nicht vor das so genannte Hechtfischerhaus auf der östlichen Kanal-Seite zurückkehren, sondern mit Blick auf ihren angestammten Platz schräg gegenüber, vor das so genannte Albert-Haus am Ende der Hauptwachstraße.
Dort befindet sich eine Zufahrt zu einem Privatgrundstück, für die laut Reinhardt eine städtebauliche Lösung noch aussteht. Erst wenn sie gefunden und umgesetzt ist, werde die Skulptur kommen.
Der zweite Grund ist finanzieller Art: Im Haushalt 2015 ist kein Geld für die Maßnahme bereit gestellt; 5000 bis 10.000 Euro sind veranschlagt.
Ein Teil wird für die künstlerische Bearbeitung des Steins erforderlich sein: Er soll um Abbildungen der beiden jüngsten Kettenbrücken ergänzt werden: der Spannbetonbrücke von 1953 und der heutigen, Ende 2010 eröffnet.
Schließlich der dritte Grund, den man im Baureferat anführte: Es gibt keinen Zeitdruck.
Was den künftigen Standort angeht ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, sagt Reinhardt. Momentan zumindest tendiere man im Rathaus für die nordwestliche Ecke der Kettenbrücke.
Dafür spreche aus Sicht der Verwaltung, dass es dort Platz genug auch für Gruppenführungen gebe: Von dort aus könnten Gästeführer den Bamberg-Besuchern mit Blick auf das schöne Hechtfischerhaus etwas über die wechselvolle Geschichte der Flussübergänge an dieser Stelle erzählen und am Beispiel des Steins veranschaulichen.
Gedenkstein wird ergänzt Der erinnert bislang an die drei Brücken seit 1756. Damals wurde die berühmte barocke Seesbrücke gebaut, die aber schon 1784 einem Hochwasser mit schwerem Eisgang zum Opfer fiel.
1829 wurde jene Brücke gebaut, auf die bis heute der gebräuchliche Name Kettenbrücke zurückgeht: Sie bestand aus eisernen Gliedern und wurde zum Vorbild für die berühmte Brooklyn Bridge in New York. 1892 wurde schließlich eine Bogenbrücke gebaut, die man 1945 sprengte - im Vorfeld der amerikanischen Invasion.
1953 folgte jene Spannbetonbrücke, die vor fünf Jahren für die heutige abgebrochen wurde.