Bundespräsidenten in Bamberg: Joachim Gauck ist die Nummer elf

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Bundespräsident Joachim Gauck kommt am 19. März nach Bamberg. Foto: dpa
Bundespräsident Joachim Gauck kommt am 19. März nach Bamberg. Foto: dpa
Christian Wulff ließ sich bei seinem Bamberg-Besuch 2011 auch einen Korbwurf nicht entgehen Foto: RiegerPress
Christian Wulff ließ sich bei seinem Bamberg-Besuch 2011 auch einen Korbwurf nicht entgehen Foto: RiegerPress
 
 

Zehn von elf Bundespräsidenten weilten schon in Bamberg. Am 19. März kommt der aktuelle: Joachim Gauck wohnt einem Benefizkonzert der Symphoniker bei.

Die Welterbestadt Bamberg ist nicht nur bei in- und ausländischen Touristen beliebt, die zu Tausenden jeden Monat die Stadt besuchen, sondern sie scheint auch auf führende Politiker eine große Anziehungskraft auszuüben. So waren beispielsweise alle Bundespräsidenten mit Ausnahme von Karl Carstens (CDU, Amtszeit von 1979 bis 1984) zu Besuch in Bamberg. Allerdings weilte auch Carstens in der Stadt - damals noch als Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Diese lange Tradition der Besuche der Staatsoberhäupter in Bamberg führt der amtierende Amtsinhaber Joachim Gauck (parteilos) nun fort. Er wird nächste Woche, am Samstag, 19. März, zu Gast bei den Bamberger Symphoniker sein. Denn zum ersten Mal in Bamberg - und nach zehn Jahren wieder in Bayern - wird das Benefizkonzert des Bundespräsidenten in der Konzerthalle stattfinden. Glücklicherweise fällt der Termin zudem auf den Vorabend des 70-jährigen Bestehens der Bamberger Symphoniker.

Die Reihe "Benefizkonzert des Bundespräsidenten" geht auf Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) zurück, der die Konzerte seit 1988 alljährlich in Berlin ausrichtete. Bundespräsident Horst Köhler (CDU) hingegen hatte entschieden, sie zweimal im Jahr jeweils in einem anderen Bundesland zu veranstalten. Sie sollen zum einen guten Zweck fördern, aber auch das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.

Zur Aufführung im Keilberth-Saal werden die Bamberger Symphoniker Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zur Oper "Don Giovanni" bringen sowie aus Smetanas Zyklus "Mein Vaterland" den viertel Teil "Aus Böhmens Hain und Flur". Zum Abschluss spielt das Orchester Gustav Mahlers Symphonie Nummer 7. Konzertbeginn ist 19 Uhr.


Eintrag ins Goldene Buch

Bundespräsident Gauck wird vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) begleitet. Vor dem Konzert werden sich beide im Foyer der Konzerthalle ins Goldene Buch der Stadt Bamberg eintragen. Im Anschluss an das Konzert sind alle Gäste zu einem Empfang eingeladen.

Der erste Bundespräsident Theodor Heuss (FDP) weilte übrigens am 27./28. Oktober 1951 in Bamberg. Sein Aufenthalt sei rein privat, "weil er sonst nichts anderes mehr zu tun hätte, als Staatsbesuche in den Städten der Bundesrepublik zu machen", vertraute "Papa Heuss" - so sein liebevoller Spitzname - dem damaligen Bamberger Oberbürgermeister Luitpold Weegmann an. Allerdings lief der Besuch dann doch unter reger Anteilnahme der Bamberger Bevölkerung ab.

Heuss' Nachfolger Heinrich Lübke (CDU) weilte zwei Mal an der Regnitz. Am 13. August 1960 machte er auf der Fahrt zum Deutschen Turntag in Coburg für eine Stunde in Bamberg Station und besuchte den Dom. Der zweite Aufenthalt dauerte lediglich eine halbe Stunde länger. Im Anschluss eines viertägigen Besuchs im damaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet traf er per Hubschrauber am 7. Oktober 1964 an der Breitenau ein. Auf dem Programm stand diesmal neben dem obligatorischen Dombesuch eine Besichtigung der Neuen Residenz.

Insgesamt zwei Stunden hielt sich Bundespräsident Gustav Heinemann (SPD) am 19. April 1974 in Bamberg auf. Er befand sich auf seinem Abschiedsbesuch im Bundesland Bayern. Nach der Landung mit dem Helikopter am Flugplatz wurde das Staatsoberhaupt im Alten Rathaus empfangen und Heinemann trug sich ins Goldene Buch ein.

Bundespräsident Walter Scheel (FDP) besuchte am 5. Oktober 1975 den Helfertag des Bayerischen Roten Kreuzes. Scheel landete zunächst mit dem Helikopter in der Nähe der Schleuse Viereth und begab sich dann zusammen mit Ministerpräsident Alfons Goppel an Bord des Fahrgastschiffs "Frankonia".


Acht Stunden Weizsäcker

Erst 13 Jahre später kam wieder ein Bundespräsident in die Domstadt: Am 11. Oktober 1988 sprach Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) zur Eröffnung des 37. Deutschen Historikertags in der Aula der Universität. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch besichtigte er den Dom. Darüber hinaus standen noch ein Mittagessen im Böttingerhaus sowie ein Empfang der Staatsregierung in den Harmoniesälen auf dem Programm. Insgesamt hielt sich von Weizsäcker acht Stunden in Bamberg auf.

Sein Nachfolger Roman Herzog (CDU) besuchte am 22. Juni 1997 anlässlich des Bayerischen Heimattags die Welterbestadt. Nach der Teilnahme an dem Festakt im Kaisersaal der Residenz und dem anschließenden Empfang durch die Stadt trug sich der Bundespräsident im Alten Rathaus in das Goldene Buch ein. Anschließend fand ein Mittagessen im Restaurant Messerschmitt statt.

Am 28. September 2003 sprach Johannes Rau (SPD) im Dominikanerbau zur Eröffnung der Generalversammlung der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft.

Horst Köhler (CDU) besuchte Bamberg am 28. Juni 2007. In der Konzert- und Kongresshalle eröffnete er den Deutschen Bauerntag. Das Staatsoberhaupt, das in Begleitung seiner Frau Eva in die Welterbestadt gekommen war, trug sich anschließend im Rokokosaal des Alten Rathauses in das Goldene Buch der Stadt ein. Am Nachmittag besuchte das Paar den Dom und die Domschatzausstellung.


Auch Wulff war da

Am 22. Februar 2011 schließlich besuchte Bundespräsident Christian Wulff (CDU) Bamberg gemeinsam mit seiner Frau Bettina. In der Erlöserschule besichtigte Wulff das Sozial- und Sportförderprojekt "Baskidball". Im Anschluss trug er sich im Brückenrathaus in das Goldene Buch der Stadt Bamberg ein.