Großbaustelle in Bamberg: Wochenlang nur noch einspurig am Berliner Ring
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Freitag, 05. Juni 2020
An der Kreuzung Berliner Ring/Münchner Ring in Bamberg wird es nun richtig eng: Die Großbaustelle fordert Geduld - gerade im Berufsverkehr.
Es hupt. Der Verkehr stockt. Die Schlange an Autos am Münchner Ring ist am Donnerstagmittag (04. Juni 2020) länger als üblich. Weiter vorne an der Kreuzung zum Berliner Ring hat die Ampel auf rot geschaltet - sie läuft bereits auf Baustellenbetrieb. Hier werden die Linksabbieger von zwei Spuren auf eine gelenkt - deshalb die Schlange.
Auch auf dem Berliner Ring geht es nur noch einspurig voran: Die Großbaustelle Münchner Ring/Berliner Ring hat begonnen. Die Autofahrer brauchen Geduld.
Komplettsperrung der östlichen Fahrbahn Richtung Hallstadt
Um 11 Uhr wurde laut Harald Thiele vom Staatlichen Bauamt Bamberg der Verkehr umgelegt, die Polizei regelte solange das Geschehen. "Seit 11.30 Uhr läuft der Verkehr so wie er ist - überwiegend gut", sagt Thiele. Er meint damit natürlich, dass es hin und wieder auch klemmt, wie es bei einer solchen Baustelle eben vorkommt.
Vor allem aber in der Rush-Hour am Freitag wird es wohl noch mal ordentlich knirschen, erwartet der Projektleiter. Das betrifft die Kreuzung direkt, aber womöglich auch die Moosstraße, denn sie ist Ausweichstrecke für Linksabbieger vom Berliner Ring, die nicht mehr direkt in die Geisfelder Straße kommen. "Am Montag, spätestens am Dienstag, wird es besser laufen", prognostiziert Thiele. Nach dieser Zeit pendelt sich der Verkehr ein. Umleitungen sind eingerichtet.
In der ersten Bauphase haben die Autofahrer jetzt bis August jeweils nur noch eine Spur auf der westlichen Fahrbahn des Berliner Rings zur Verfügung - die komplette östliche Fahrbahn, die normalerweise den Verkehr zweispurig Richtung Hallstadt führt, ist gesperrt. Dort sind die Vorbereitungen abgeschlossen - am Freitag kommt die Fräse: Der Asphalt, die Bordsteine und Rinnen werden ausgebaut, vom Grünstreifen ein halber Meter am Fahrbahnrand abgezwackt, damit später auf der entgegengesetzten Fahrbahn Richtung Strullendorf die Rechtsabbiegespur mit einer Breite von 3,25 Meter errichtet werden kann.
Unfallschwerpunkt soll entschärft werden
Die Zusatzspur ist das Herzstück der Baustelle und soll einen Unfallschwerpunkt beim Abbiegen in den Münchner Ring entschärfen - denn bisher gibt es keine ausreichend lange Abbiegespur. Aufbau, Radien und Querschnitt der Fahrbahn und Kreuzung stammen laut Thiele aus den 1960er Jahren und müssen an den heutigen Standard angepasst werden.
Das passiert zunächst bis Anfang August auf der östlichen Fahrbahn. Dann soll Mitte August der Umbau auf der westlichen Fahrbahn mit den Abbiegespuren bis Oktober folgen.