Die kleine Gemeinde liegt abseits der viel befahrenen Staatsstraße 279. Dafür punktet sie mit viel Grün und schönen Wanderwegen. Ein neues Baugebiet und eine schnelle DSL-Leitung machen modernes Wohnen möglich.
Wir sind nach Wattendorf die zweitkleinste Gemeinde im Landkreis Bamberg", sagt Erster Bürgermeister Gerhard Ellner, und er klingt dabei gar nicht klein-laut, sondern stolz. "Klein, aber fein ist unsere Gemeinde!" Man hört das Ausrufezeichen, wenn er diesen Satz ausspricht.
Auf bescheidenen 778 Hektar leben nicht einmal 1000 Einwohner, zu denen nur derjenige gelangt, der sie auch sucht. Das malerisch zwischen Feldern und Waldstücken liegende Dorf erreicht man nicht zufällig beim Vorbei- oder Durchfahren, denn es liegt 2 Kilometer abseits der viel befahrenen Staatsstraße 279, die nach Ebern führt. Zwei Bäche, der Laimbach und der Holzgraben, treffen sich in der Ortsmitte. Über ihnen thront St. Vitus, eine der ältesten Kirchen im Landkreis mit einem Turm aus dem 12. Jahrhundert.
Eldorado für Wanderer Gründe genug also, einmal hinzufahren und sich umzusehen. Wer mehr Zeit hat und frische Luft schnappen will, kann Gerach auch zum Ausgangs- oder Zielpunkt einer Wanderung machen. Der Ort ist ein Eldorado für Wanderer. Alljährlich finden dort große IVV-Wanderungen mit Tausenden von Teilnehmern statt. Die 40. startet in wenigen Wochen.
Aber nicht nur die Besucher schätzen Ruhe und Natur, sondern auch die Bürger, die hier ihre Heimat haben. Die Gemeinde möchte gerne noch mehr Menschen in den Genuss dieser Vorzüge kommen lassen. Deshalb hat sie ein Neubaugebiet an der Ostenleite mit 32 Bauplätzen ausgewiesen, die zwischen 670 und 1090 Quadratmeter groß sind. Acht haben schon neue Eigentümer gefunden. In Kürze wird der letzte Abschnitt der künftigen Siedlung an die Wasserleitung und das Kanalnetz angeschlossen sein.
Die Gemeinde verkauft die voll erschlossenen Baugrundstücke mit Südosthanglage zum sensationellen Preis von 48 Euro pro Quadratmeter. Und noch ein "Zuckerl" gibt es für Leute, die ein neues Haus in Gerach bauen und sich hier niederlassen möchten: Für Kindergartenkinder gibt es einen Bonus und eine "Einschulprämie" von 100 Euro.
Während die Schüler für ihren Weg zur Schule in Baunach einen Bus benutzen müssen, können die Kleinkinder vor Ort betreut werden. Obwohl Gerach klein ist, besitzt es einen gemeindeeigenen Kindergarten. Wie wichtig dem Gemeinderat diese Einrichtung ist, zeigt die Tatsache, dass in den letzten zwei Jahren 75 000 Euro investiert wurden, um einen Ruheraum und die Voraussetzungen für Krippenplätze zu schaffen. Die Eltern honorieren das und nehmen die Betreuungsangebote sehr gut an: Derzeit besuchen 17 Kindergartenkinder und vier Kleinkinder das Haus.
Viele der Erwachsenen verdienen das Geld für die Familie bei Industrieunternehmen in Ebern, Bamberg und Hallstadt. In Gerach selbst gibt es rund 30 Arbeitsplätze, die meisten davon im Filialbetrieb des Bamberger Unternehmens Wieland, aber auch bei Handwerkern sowie in der Gemeinde selbst. Sie bietet acht Arbeitsplätze, drei davon im gemeindeeigenen Bauhof. Die Landwirtschaft spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt noch einen Vollerwerbs- und einige wenige Nebenerwerbslandwirte.
Blick in die Geschichte Gerach war aber auch in früheren Zeiten kein typisches Bauerndorf. Darauf weist schon der Spitzname für seine Bewohner hin: "Geracher Löter". Er kommt von den Kesselflickern, für die der Ort einmal bekannt war. Blickt man noch weiter zurück, gibt es bereits im 8. Jahrhundert erste Hinweise auf die Existenz von Gerach.
Der Name leitet sich von den althochdeutschen Bezeichnungen für Wasser und Berg ab. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Kirchenburg St. Veit errichtet. Der massive Turm steht heute noch, das Kirchenschiff stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Bis ins 18. Jahrhundert wurde in Gerach Wein angebaut. Noch heute kann man die Terrassenhänge erkennen. Außerdem gab es Kalk- und Tongruben hoher Qualität, weshalb sich die so genannte Wald-Töpferei entwickelte. Schon im 12. Jahrhunderte lieferte sie Spielsteine für die Adelshäuser - und für das normale Volk die Geracher Haferl-Töpfe. Im Ortskern sind noch schöne Fachwerk- und Sandsteingebäude erhalten.
Früher unterfränkisch Bis zur Gebietsreform im Jahr 1972 gehörte Gerach zu Ebern und damit zu Unterfranken.
Der Anschluss an den Landkreis Bamberg ist für Bürgermeister Ellner nur folgerichtig gewesen: Schon immer hätten sich die Einwohner des Ortes nach Bamberg orientiert, sagt er. Im Zuge der Gebietsreform schloss sich Gerach am 1. Mai 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Baunach an.
Zu Gerach gehört seit mindestens 1499 die am östlichen Ende des Laimbachtals gelegene Mühle. Spätestens ab dem 17. Jahrhundert wurde dort eine Schneidmühle betrieben. Weiter westlich liegt der Ortsteil Mauschendorf, der 1049 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sein "Wahrzeichen" ist eine der ältesten unter Denkmalschutz stehenden Wirtschaften, "Zur Jägersruh". Leider ist sie seit einiger Zeit geschlossen. Und noch eine letzte Information: So klein Gerach auch ist, eine Partnergemeinde hat es trotzdem: Sie liegt bei Idar-Oberstein und heißt - Gerach.
Die Lokalredaktion Bamberg des Fränkischen Tags spricht eine Einladung an alle interessierten Geracher Bürger aus: Sie sind am Freitag, 5. April, um 19 Uhr im Haus der Mediengruppe Oberfranken, Gutenbergstraße 1, in Bamberg willkommen. Unter dem Motto "Wir beim FT" dürfen Sie an diesem Abend einen Blick in die Redaktion werfen und die Zeitungsdruckerei besichtigen.
Zur besseren Koordinierung bitten wir um kurze telefonische Anmeldung unter der Bamberger Telefonnummer 0951/13296100 (montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr) oder unter der E-Mail-Adresse redaktion.bamberg@infranken.de. Sollte die Zahl der Anmeldungen sehr hoch sein, kann ein Ersatztermin angeboten werden.
Die Zahl der Arbeitsplätze kann wohl nicht stimmen. Wir haben allein schon 26. Gröger Gerach und außer uns gibts noch mehr