Die Pläne für eine neue Unterkunft für Asylsuchende in Bamberg konkretisieren sich. Auf der ehemaligen Flynn-Area der US-Kaserne soll eine Gemeinschaftsunterkunft geschaffen werden, in der bis zu 700 Menschen leben können.
Bamberg steht vor dauerhaften Integrationsherausforderungen. Darauf stimmte OB Andreas Starke (SPD) die Bamberger Stadträte ein. Kurze Zeit später votierten die Fraktionen einstimmig für die Anfrage der Regierung von Oberfranken, die auf dem Gelände der Flynn-Area an der Pödeldorfer Straße eine neue Gemeinschaftsunterkunft entwickeln will. Sie soll Platz für bis zu 700 Menschen bieten und vier Jahre Bestand haben.
Nach Angaben von Starke werden in Bamberg 2015 ähnlich viele Zuflucht suchende Menschen aus den Krisenregionen der Welt erwartet, wie bereits 2014 gekommen sind. Derzeit leben 371 Asylsuchende in der Stadt, die sogenannten Kontingentflüchtlinge und die mittlerweile anerkannten Asylbewerber nicht mitgezählt.
Um den Neuankömmlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten, sollen vier ehemalige US-Wohnblocks aus dem Konversionsgelände an der Pödeldorfer Straße herausgelöst werden. Bekanntlich stehen allein in diesem Teil der US-Kaserne 700 Wohnungen leer.
Stadt hofft auf Kostenübernahme Frühere Überlegungen, in Bamberg ein Erstaufnahmelager einzurichten, werden offenbar nicht mehr verfolgt. Wie Regierungspräsident Wilhelm Wenning der Stadt mitgeteilt habe, geht es nun darum, in Bamberg eine neue Gemeinschaftsunterkunft zu entwickeln.Nach Angaben von Sozialreferent Haupt könnten in den vier Wohnblocks bis zu 700 Menschen leben. Die dafür nötigen Investitionskosten von 500 000 Euro trage die Regierung. Die Stadt hofft entsprechend einem Versprechen des Bundes, dass die Personalkosten, die für die Betreuung und Integration der Flüchtlinge entstehen, ausgeglichen werden.
Wie Starke sagte, geht es in Deutschland und nun auch in Bamberg längst nicht mehr um eine vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen. 90 Prozent aller Syrer, 65 Prozent der Iraker und 50 Prozent der Flüchtlinge aus Zentralafrika würden anerkannt.
Diese Menschen blieben nach der Anerkennung häufig in der Stadt. Sie bräuchten eine Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt, einen Kinderbetreuungsplatz, einen Arbeitsplatz, und sie hätten ein Recht darauf, im städtischen Leben integriert zu werden. "Wir sind gut beraten, diese Integrationsaufgabe entschlossen anzupacken und so zu meistern, wie es uns in der Vergangenheit auch schon geglückt ist", sagte der OB.