In den sozialen Medien wird derzeit vor einem angeblichen Exhibitionisten in Hirschaid gewarnt, der sich vor Schulkindern entblößen soll. Die Polizei ist den Hinweisen nachgegangen - und richtet nun einen Aufruf an Eltern.
- Hirschaid: Gerüchte um Exhibitionisten beunruhigen Eltern
- Meldung: Mann mit Mantel "entblößt sich vor Kindern"
- "Konnte glaubwürdig belegen": Polizei geht Hinweisen nach - und findet 65-Jährigen
- Dringender Aufruf an Eltern - "bevor so etwas in die Welt gesetzt wird"
In Hirschaid herrscht unter vielen Eltern von Schulkindern derzeit Aufregung. Der Grund: In den sozialen Netzwerken zieht eine Meldung mit der Bitte zum Teilen immer weitere Kreise. Ein Mann soll sich demnach mehrfach in der Nähe einer Schule vor Kindern entblößt haben. Die Polizeiinspektion Bamberg-Land ist den Hinweisen nachgegangen - und richtet nun einen Appell an Eltern.
Frau beobachtet Mann in Busch bei Schule in Hirschaid - Polizei konfrontiert 65-Jährigen
"Bei der Grund-, Mittel- und Hauptschule in Hirschaid läuft zurzeit ein Mann im Mantel ohne was darunter und entblößt sich in der Nähe vom hinteren Pausenhof vor Kindern. Selbst heute bei der Kälte. Ich bin Schulweghelferin und ein Junge aus der ersten Klasse hat es mir nach Schulschluss gesagt. Hab es gleich an den Kornrektor weitergegeben." So lautet die Nachricht, die derzeit zum Beispiel in Facebook massenhaft geteilt wird - auch über die Grenzen Hirschaids hinaus.
Die Meldung sorgt bei vielen Eltern für Empörung und Angst. Auch bei der Polizeiinspektion Bamberg-Land ist die Nachricht bekannt. Wie ein Sprecher erklärt, gehe der Ursprung wohl bereits einige Wochen zurück - zum 8. Dezember 2022. "Eine Frau hat sich bei der Polizei gemeldet, weil sie einen Mann in der Nähe der Schule beobachtet hat, der sich aus ihrer Sicht entblößt und dann masturbiert hatte. Sie hatte ihn dann laut angesprochen, worauf er in ein Auto gestiegen und weggefahren sein soll", erläutert der Sprecher.
Daraufhin habe die Polizei die Schule informiert und den Mann anhand seines Kennzeichens ausfindig gemacht. "Es handelte sich um einen 65-Jährigen, der nach eigener Aussage in einer Buschreihe in Schulnähe uriniert hatte - allerdings nicht offen, sondern in Richtung der Büsche. Er hatte es aus medizinischen Gründen nicht mehr länger ausgehalten und konnte das auch anhand seiner Medikamente nachweisen", so der Sprecher zu dem Vorfall in Hirschaid.
Exhibitionist im "langen Lodenmantel"? Social-Media-Gerüchte erschweren Arbeit der Polizei
Während des Urinierens sei der Mann dann von der Frau angesprochen worden und habe sich "wohl einfach erschrocken", sagt der Polizeibeamte. "Es sind wohl die ein oder anderen Schimpfworte gefallen und die beiden Personen hatten keine Gelegenheit, sich über den Vorfall auszusprechen." Dass der Mann in sein Auto gestiegen und weggefahren sei, habe ihn "für die Frau natürlich noch verdächtiger gemacht". Bei der Polizei geht man aktuellen Erkenntnissen zufolge aber von einem Missverständnis aus, da der 65-Jährige die Situation "glaubhaft erklären konnte".
Die Schule habe nach den Hinweisen der Polizei "richtigerweise Präventionsarbeit geleistet und die Kinder auf das Thema hingewiesen". Daraufhin - ein laut Polizeisprecher häufiges Phänomen - hätte eine Klasse berichtet, "dass ihr genau so etwas passiert sei - ein Exhibitionist ganz klassisch im langen Lodenmantel". Davon erfahren habe man aber nicht etwa durch eine Meldung von Eltern, sondern über den geteilten Post der Schulweghelferin in den sozialen Netzwerken. "Bisher hat sich keine einzige Mutter bei der Polizei gemeldet. Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass es einen Exhibitionisten im Umfeld der Schule gibt", so der Sprecher.
Typisch Hubschraubereltern