Hier wird Bamberg geimpft

1 Min
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Foyer der Brose-Arena wird zu einem Zentrum der Pandemie-Bekämpfung. Der äußere Rahmen ist fertig, das Personal steht bereit. Nun hoffen Politik und Gesundheitswesen noch auf baldige Zulassung eines Impfstoffes - und die entsprechende Bereitschaft der Bevölkerung.

Wo sich sonst die Basketballfans und Konzertbesucher in den Pausen stärken, sollen bald schon Bamberger Impfwillige gegen das Corona-Virus immunisiert werden. Bei einem Rundgang durch das neue Impfzentrum in der Brose-Arena konnte Dr. Tobias Pfaffendorf, der Geschäftsführer des Medizinischen Versorgungszentrums am Bruderwald, die in wenigen Wochen geschaffene Infrastruktur präsentieren.

Ein Arzt klärt Impfwillige auf

In großen Lettern werden die Besucher zum Eingang des Impfzentrums geleitet. Insgesamt 50 Mitarbeiter (darunter zehn Ärzte) sollen hier künftig bis zu 600 Impfungen am Tag durchführen. Nach Anmeldung und Abgabe eines Impfbogens bespricht ein Arzt vor Ort die medizinische Vorgeschichte und informiert über die Impfung. Wer die Einverständniserklärung unterzeichnet hat, kann sich in eine der sechs Impfkabinen begeben. Ein Ampelsystem zeigt an, wo gerade frei ist.

Daneben wird mindestens ein mobiles Team unterwegs sein, um in Alten- und Pflegeheimen zu impfen. Am Anfang könnten es bis zu vier solche Teams werden. Aber kann der Impfstoff von Biontech/Pfizer, der bei minus 70 Grad Celcius gelagert werden muss, überhaupt mobil eingesetzt werden? Pfaffendorf beruhigt: "Das gilt nur für eine längere Lagerung, bei Kühlschranktemperatur kann er fünf Tage lang verwendet werden."

Eine halbe Stunde Beobachtung

Im Impfzentrum verbringen alle Geimpften zur medizinischen Überwachung noch rund eine halbe Stunde im Beobachtungsraum, dann können sie heim. Für Patienten, denen die Impfung nicht so gut bekommt, stehen in einem abgetrennten Bereich auch Liegen bereit.

Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) würdigte die Aufbauarbeit der Sozialstiftung, die auch für die oberfrankenweite Verteilung des Impfstoffs verantwortlich sein wird. Noch fehlt freilich die europaweite Zulassung der ersten Impfstoffe - und die daran anknüpfenden Empfehlungen, wer zuerst geimpft werden soll.

Ein FT-Leser beklagt, dass das Impfzentrum ohne Auto nur schlecht zu erreichen sei. Allerdings ist die Brose-Arena ans Stadtbus-Netz angeschlossen - die Frequenz wird möglicherweise noch erhöht. Die Politiker, von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz über Landrat Johann Kalb bis zu Oberbürgermeister Starke, forderten am Ende des Rundgangs die Bevölkerung auf, sich so bald wie möglich impfen zu lassen, "damit wir wieder sicher miteinander leben können". Auch das Gesundheitswesen brauche eine Entlastung. So wurden am Montag allein in Stadt und Landkreis Bamberg 40 Corona-Patienten stationär und zwölf auf Intensivstation behandelt.