Hallstadter Marktscheune - ein Jahr später

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Steh in bestem Licht da: die Marktscheune Foto: Stadt Hallstadt
Steh in bestem Licht da: die Marktscheune Foto: Stadt Hallstadt

Eigentümer und Betreiber sind zufrieden. Die Stadt Hallstadt hat im Zentrum wieder Nahversorger und dazu den "Kulturboden".

"Wir haben das Optimalziel erreicht." Das stellt ein sonst eher für seine Zurückhaltung bekannter Bürgermeister Söder begeistert fest. Was wurde um dieses Projekt gerungen, was haben Köpfe geraucht, was wurde der Erfolg infrage gestellt. Nun, ein knappes Jahr nach Inbetriebnahme, hat sich die Marktscheune im Herzen Hallstadts etabliert. Die Stadt als Eigentümerin der Immobilie ist ebenso zufrieden wie ihre Partner, die hier für Leben sorgen.


Markt wird gut angenommen

Im Erdgeschoss befindet sich der Einkaufsmarkt, er wird von der Firma Massak betrieben. Zehn Kräfte sind hier beschäftigt, weitere arbeiten für die Untermieter in Bäckerei und Metzgerei. Bezirksmarktleiterin Katharina Rosenberger bestätigt in Vertretung des verreisten Chefs Werner Massak, dass das Konzept aufgegangen ist. "Wir sind sehr zufrieden." Der Markt werde gut angenommen.

"Jeder will da rein, auch die Künstler." Wolfgang Heyder vom Veranstaltungsservice Bamberg (VSB) ist begeistert, wie der Hallstadter Kulturboden im Obergeschoss der Marktscheune angenommen wird. Damit, dass die Location derart ankommt, hatte er nicht gerechnet. Sie boomt augenscheinlich. Das Konzept geht auf. Etwa 40 bis 45 Prozent der Veranstaltungen hier entfallen auf den kulturellen Bereich, um die 27 Prozent auf private Feiern; beim Rest handelt es sich um Firmenveranstaltungen Messen oder ähnliches. Manches musste man auch schon absagen, manches wollte der VSB hier nicht haben.


Genau geplant

Heyder führt den sofortigen Erfolg der Kulturbühne darauf zurück, dass die Stadt Hallstadt im Vorfeld sehr genau geplant und sich hat beraten lassen. Deswegen sei auch eine Location entstanden, die in ihrer Kombination "modern und doch gemütlich" besticht. "Wir sind sehr zufrieden", stellt Heyder fest.

Gleichwohl sei trotz der Nachfrage noch Luft nach oben. So sieht er die VSB mit ihrer Tochter weiterhin als Partner der Stadt Hallstadt. Gerne auch zu den derzeitigen Konditionen (der Vertrag ist jährlich kündbar). Heyder bringt dabei die Vorteile für die Stadt ins Spiel: würde sie den Kulturboden managen, so müsste die Stadt gut drei Personen stellen, für kaufmännische, die inhaltliche Führung, das Catering und das ganze Drumherum.

Freilich werde auch über die VSB durch den Kulturboden weitere Wertschöpfung in der Region generiert. Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen sind im Kulturboden möglich, mittlerweile werde auch die Parktiefgarage genutzt, die 100 Plätze seien für die Besucher ausreichend.


Nahversorger mitten in der Stadt

Freilich wurde die Marktscheune, deren Konzept aus städtebaulichen Planungen hervorgegangen ist, nicht primär für einen Kulturboden erstellt. Im Vordergrund hatte die Etablierung eines Nahversorgers im Herzen der Stadt gestanden.

Mit Betreiber Werner Massak hatte die Stadt hier neben Veranstaltungsexperten Heyder einen weiteren Profi ins Boot geholt, gibt Bürgermeister Thomas Söder zu verstehen. Freilich seine bei einer Vakanz von fast zehn Jahre auch Verkehrsströme verloren gegangen. Es habe sich auch sich in der Planungs- und Bauphase einiges verzögert. "Aber bei einem so gewaltigen Werk" sei das normal, so Söder zu dem 10-Millionen-Projekt.

Im Nachhinein habe es sich gelohnt, im Vorfeld noch einmal nachzubessern, Söder verweist hier speziell auf die Technik für den Kulturboden. Der habe die Erwartungen "weit übertroffen". Hallstadt sei mittlerweile eine echte Location geworden und habe auf kulturellem Sektor an Prestige gewonnen. Insgesamt habe die Stadt das Optimalziel erreicht, auch wenn man manches nicht absehen konnte. Jedenfalls habe man die besten Partner für das Projekt bekommen.