Bischbergs Hallenbad ist 41 Jahre alt und benötigt eine gründliche Kur. Doch die Sanierung kostet an die 4 Millionen Euro.
"Einen Schnaps!" So reagierte Gemeinderat Gerd Franke (CSU), als Planer Manfred Klaus die geschätzte Summe für die Sanierung des gemeindeeigenen Hallenbades präsentierte. Im Vorfeld war das Gremium bereits heftig ins Schwitzen gekommen, als man gemeinsam mit dem Planer die Schwimmstätte in Augenschein nahm. Dennoch, am Ende erkennt man die Notwendigkeit der Generalsanierung an. Aufgabe der Verwaltung ist es nun, sich um Fördermittel zu kümmern.
Ausführlich erläuterte Klaus von der Kulmbacher Firma Plafog die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Studie zum Bad. Vor seinen Ausführungen stellte er die Plafog vor, die auf Bäderbau und -Sanierung spezialisiert ist und mittlerweile schon an die 400 Bäder saniert respektive gebaut hat und zertifizert ist.
Das Bischberger Hallenbad wurde vor gut 40 Jahren errichtet. Heute ist es ganz klar in die Jahre gekommen. Anerkennung fand jedoch, dass es stets gut gepflegt worden ist, was man dem Bad auch ansehe, weshalb Diverses, wie etwa die neue Unterwasserbeleuchtung oder die wärmegedämmte Fassade erhalten bleiben kann. "Wir haben ja auch immer was gemacht", zeigte sich Bürgermeister Johann Pfister (BI) zumindest in dieser Hinsicht zufrieden.
Freilich haben sich Stand der Technik und Vorschriften sowie Gewohnheiten der Badegäste im Laufe der Jahrzehnte verändert, gab der Planer zu verstehen. Handlungsbedarf sieht er unter anderem in den Umkleiden, die vollkommen neu konzipiert werden müssten, in Sachen Barrierefreiheit, Fußboden, Filteranlage und Becken. Da der Beton ziemlich dicht zu sein scheint, schlug Klaus den Einbau (Einsetzen) eines Edelstahlbeckens sowie eine neue Überlaufrinne vor. Auf Nachfrage von Zweitem Bürgermeister Tobias Knoblach (CSU) nach den dafür anfallenden Kosten nannte Klaus die 3 874 000 Euro. Wobei sich eventuell Einsparungen machen ließen. Große Schwankungen gebe es beispielsweise bei Edelstahl.
Eine abschnittsweise Sanierung, worauf die Frage von Peter Götz (CSU) abzielte, erübrigt sich. Denn nach Angaben des Planers müssten dabei Dinge doppelt gemacht werden, was insgesamt teurer käme, außerdem sei dies in einem so kleinen Bad wie dem Bischberger unrealistisch.
Etwa acht Monate Bauzeit
Stefan Mützel (FWG) wollte wissen, was passiert, wenn man nichts am Bad mache. Da wollte sich der Planer nicht festlegen: "Es kann morgen etwas kaputt gehen, aber auch noch fünf Jahre halten ohne Probleme." Eine weitere Frage betraf die Bauzeit, die der Planer mit etwa acht Monaten bezifferte.
Trotzdem: Die Kosten hatten das Gremium offenbar doch einigermaßen geschockt. Bürgermeister Pfister sprach dazu dann das Thema Förderung an. "Fördertechnisch haben wir eine vertrakte Situation", fasste er zusammen. Denn beim Bau 1975 sei das Bad nicht aus Finanzausgleichsmitteln (FAG) gefördert worden.
Die heutigen Richtlinien besagen jedoch, dass eine Sanierung nur dann mit FAG-Mitteln gefördert wird, wenn die bereits auch beim Bau geflossen sind. Angesichts der in der Staatsregierung angekommenen Problematik, dass immer weniger Kinder schwimmen können - mangels Schwimmunterricht - und ertrunken sind, könnte sich hier ein Umdenken ergeben.
Nun gehe es allerdings erst einmal um den Grundsatz, ob das Gremium die Sanierung wolle. Erst damit könne man sich um Förderungen kümmern. Zunächst bei der Regierung von Oberfranken.
Theo Schnörer (SPD) fragte nach, ob man bei einer Sanierung nicht auch eine moderate Erweiterung umsetzen könne. Hier stünden die Kosten wohl in keinem Verhältnis, wurde dabei deutlich.
Angesichts der Bedeutung, die das Bischberger Hallenbad für den Schwimmunterricht nicht nur der örtlichen Grund- und Mittelschule hat, komme man leicht auf die Zahl von 40 Klassen, was bei der Förderung schon von Relevanz ist. Sollte das Vorhaben nicht realisierbar sein, muss man sich Gedanken machen, wo die Bischberger Kinder künftig Schwimmen lernen.
Fördermöglichkeiten wichtig
Zunächst einmal erkennt der Gemeinderat jedenfalls die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen im gemeindlichen Hallenbad an. Die Verwaltung soll nun Fördermöglichkeiten eruieren. Die Ergebnisse werden dann wieder im Gemeinderat vorgestellt.