Grausiger Fund in der Schleusenkammer

1 Min
In einem der Kanalschächte am Boden der Schleuse wurde die Leiche gefunden. Ronald Rinklef
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Während Reinigungsarbeiten an der Bamberger Schleuse haben Arbeiter eine skelettierte Leiche gefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus: Der US-Soldat galt seit Oktober 2008 als vermisst.

Den grausigen Fund machten die Arbeiter bereits am späten Mittwochvormittag. "Ohne die derzeitigen Reinigungsarbeiten wäre die Leiche vermutlich nie aufgetaucht", sagte am Donnerstag Udo Skrypczak, Leiter der Polizeiinspektion Bamberg. Bei dem Toten handelt es vermutlich um einen 41-jährigen US-Soldaten aus Bamberg. Der Mann galt seit Oktober 2008 als vermisst. Damals fand man persönliche Dinge des Soldaten am Kanalufer unterhalb der Heinrichsbrücke, von ihm selbst fehlte bislang jede Spur. Gemeldet hatte die zuständige Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken die Meldung von dem spektakulären Leichenfund erst am Donnerstagmorgen.

Arbeiter waren geschockt

Da war der erste Schock bei den zwei Schleusenarbeitern, die die Schlamm überströmten Körperüberreste beim Säubern der schmalen Grundlaufschächte entdeckt hatten, schon verdaut. "Die waren fix und fertig", schilderte Klaus Ullrich, Technischer Beamter beim Wasser- und Schifffahrtsamt, und derzeit an der Galgenfuhr im Einsatz. Für den Rest des Tages bekamen die Arbeiter frei, um sich von dem Schreck zu erholen.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg führt während einer Schifffahrtssperre in diesen Tagen an der Bamberger Schleuse Wartungs- und Inspektionsarbeiten durch, in deren Zuge auch ein neues Untertor eingebaut wird. Nur alle sechs Jahre steht eine solche Generalinspektion an, für die das Kammernsystem komplett abgepumpt wird. "Ein Leichenfund kommt dabei nur sehr, sehr selten vor", so Ullrich. Der letzte in der Bamberger Schleuse liegt allerdings noch nicht einmal ein Jahr zurück. Doch anders als beim jetzigen Fall, war der leblose Körper im Mai 2009 an die Oberfläche gespült worden. Laut Polizei handelte es sich um einen Unglückfall.