Wenige Tage vor dem Beginn des Chefarztprozesses haben sich Klinikum und Opferanwälte auf die Zahlung einer Entschädigung geeinigt. Im Stiftungsrat entschied man sich für eine Gleichbehandlung aller Frauen.
Am Dienstag nach Ostern wird der mit Spannung erwartete Prozess gegen den früheren Chefarzt der Gefäßchirurgie am Bamberger Landgricht beginnen. Hinter den Kulissen des Bamberger Krankenhauses wurde bereits über eine Entschädigung der mutmaßlichen Opfer durch die Sozialstiftung verhandelt. Die beteiligten Juristen sprechen wegen der nach wie vor geltenden Unschuldsvermutung des Angeklagten von einer "Ausgleichslösung". Sie soll mittlerweile von allen zwölf Frauen akzeptiert worden sein, unbeachtet weiterer zivilrechtlicher Ansprüche gegenüber dem angeklagten Chefarzt.
"Es tut uns nach wie vor unendlich leid, was in unseren Räumen passiert ist", sagt Xaver Frauenknecht, Vorstand der Sozialstiftung Bamberg. Er spricht von einer freiwilligen Opferentschädigung, mit der versucht werden soll, etwas von dem Leid wiedergutzumachen, das die Frauen im Klinikum und hinterher durch die Aufdeckung der Vorgänge erdulden mussten.
Zusammen sind es 180.000 Euro, die sich das Klinikum den Ausgleich kosten lässt. Die unterschiedlich Rechtsstellung von Mitarbeiterinnen und Patientinnen sollen zu Überlegungen geführt haben, unterschiedliche Ausgleichszahlungen zu leisten. Davon ist der Stiftungsrat im Interesse einer Gleichbehandlung wieder abgekommen.
"Kein kleinliches Feilschen" In der positiven Einschätzung der Vereinbarung sind sich die Beteiligten einig: Bei der Höhe der Summe habe sich die Sozialstiftung "ohne kleinliches Feilschen" vom Leid der Opfer leiten lassen, sagt OB Andreas Starke (SPD), der Vorsitzender des Stiftungsrats der Sozialstiftung ist. Von einer "Geste der Großzügigkeit" und "ordentlichem Verhalten" spricht Rechtsanwalt Martin Reymann-Brauer. Er vertritt sechs Frauen als Nebenkläger.
In der Tat liegt der Entschädigungsbetrag von 15.000 Euro deutlich über dem, was selbst bei brutalen Vergewaltigungsdelikten als Schmerzensgeld üblicherweise gezahlt wird, häufig nicht einmal eine fünfstellige Summe. "Die Sozialstiftung hat sich von Anfang an sehr für die Frauen stark gemacht und sich nicht an der Rechtssprechung orientiert", urteilt Jurist Thomas Behrmann.
Von Beobachtern wird die Entschädigung der Frauen durch die Sozialstiftung auch als Teil einer Strategie der Schadensbegrenzung gewertet. Der in Kürze beginnende Prozess dürfte riesiges Medienecho entfalten und die Aufmerksamkeit von Tausenden auf das lenken, was zwischen 2008 und 2014 am Bamberger Klinikum geschah.
Bis heute hat das Krankenhaus mit 3750 Beschäftigten die Krise offenbar ohne großen Vertrauensverlust überstanden. Die Zahl der stationär und ambulant behandelten Patienten kletterte im vergangenen Jahr weiter auf 163.000.
dann ist ja alles wohl und gut für einen kurzen prozess also deal quatsch nein verfahrenseinstellung vorbereitet und der rest na ja der war der wissenschaft geschuldet