Gaudiwurm in Königsfeld wächst weiter

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Ob's am feinen Heimatbier liegt, dass der Königsfelder Faschingsumzug immer größer wird? 20 Wagen und Gruppen waren diesmal dabei. Foto: Joseph Beck
Ob's am feinen Heimatbier liegt, dass der Königsfelder Faschingsumzug immer größer wird?  20 Wagen und Gruppen waren diesmal dabei. Foto: Joseph Beck
(Noch-)Bürgermeisterin und neuer Bürgermeister von Königsfeld? Foto: Joseph Beck
(Noch-)Bürgermeisterin und  neuer Bürgermeister von Königsfeld? Foto: Joseph Beck
 
Die Aufseßtaler Blaskapelle spielte beim Umzug. Foto: Joseph Beck
Die Aufseßtaler Blaskapelle spielte beim Umzug. Foto: Joseph Beck
 
Viele Zuschauer gab es in Königsfeld. Foto: Joseph Beck
Viele Zuschauer gab es in Königsfeld. Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Auch Pfarrer Michael Herrmann freute sich über den Zug, wenn auch von Sekurity bewacht. Foto: Joseph Beck
Auch Pfarrer Michael Herrmann freute sich über den Zug, wenn auch von Sekurity bewacht. Foto: Joseph Beck
 
Auf dem Mitfahrbänkla in Königsfeld Foto: Joseph Beck
Auf dem Mitfahrbänkla in Königsfeld Foto: Joseph Beck
 
Die Kinderfeuer-Wehr Stadelhofen Foto: Joseph Beck
Die Kinderfeuer-Wehr Stadelhofen Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Fans Foto: Joseph Beck
Fans Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Die Oberfranken-Mafia droht . Foto: Joseph Beck
Die Oberfranken-Mafia droht . Foto: Joseph Beck
 
Neuer Bürgermeister gesucht. Foto: Joseph Beck
Neuer Bürgermeister gesucht. Foto: Joseph Beck
 
Die FFW-Tiefenellern will einen neuen Sport- und Spielplatz. Foto: Joseph Beck
Die FFW-Tiefenellern will einen neuen Sport- und Spielplatz. Foto: Joseph Beck
 
Die Fußgruppe aus Poxdorf demonstrierte gegen die Kassen-Bon-Pflicht. . Foto: Joseph Beck
Die Fußgruppe aus Poxdorf demonstrierte gegen die Kassen-Bon-Pflicht. . Foto: Joseph Beck
 
Die Wikinger aus Bojendorf Foto: Joseph Beck
Die Wikinger aus Bojendorf Foto: Joseph Beck
 
Die FFW-Laibarös hatte das Haus des Geldes erfunden. Foto: Joseph Beck
Die FFW-Laibarös hatte das Haus des Geldes erfunden. Foto: Joseph Beck
 
Die FFW-Königsfeld braucht mehr Platz. Foto: Joseph Beck
Die FFW-Königsfeld braucht mehr Platz. Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck
 
Die Hubertus-Schützen sind gegen ein Tempolimit auf Autobahnen. Foto: Joseph Beck
Die Hubertus-Schützen sind gegen ein Tempolimit auf Autobahnen. Foto: Joseph Beck
 
Der Alkoholvernichtungstrupp (AVT) aus Herzogenreuth Foto: Joseph Beck
Der Alkoholvernichtungstrupp (AVT) aus Herzogenreuth  Foto: Joseph Beck
 
Foto: Joseph Beck Foto: Joseph Beck
Foto: Joseph Beck Foto: Joseph Beck
 
Bauernproteste 1 Foto: Joseph Beck
Bauernproteste  1 Foto: Joseph Beck
 
Die DJK und ihr Trainerproblem Foto: Joseph Beck
Die DJK und ihr Trainerproblem  Foto: Joseph Beck
 
Burgellern kam mit Prunkwagen. Foto: Joseph Beck
Burgellern kam mit  Prunkwagen. Foto: Joseph Beck
 

20 Wagen und Fußgruppen zogen am Dienstag durch die Jura-Gemeinde Königsfeld. Neben der ausgelassenen Feier wurden auch Waldsterben, Probleme der Bauern und das verwaiste Mitfahrbänkla thematisiert.

Faschingsdienstag ist Königsfeld das Zentrum zahlreicher Narren aus dem Ort und der Umgebung, mit so wohlklingenden Dorfnamen wie Laibarös, Ludwag, Kotzendorf und Herzogenreuth. Das Leben auf dem Jura ist hart. Vielleicht suchen die Bewohner deshalb am Faschingsdienstag ein Ventil und lassen es besonders krachen. Dieses Jahr mussten sie dem Wetter wieder einmal trotzen, doch pünktlich zum Umzugsbeginn hörte es auf zu regnen. Wenn es auch etwas weniger Zuschauer als sonst waren, die Zahl der Wägen und Fußgruppen war auf 20 gestiegen und die Straßen waren gut gefüllt.

Zum letzten Mal als erstes dran

Wie immer startete der Wagen des Gemeinderats den lustigen Zug an, heuer zum letzten Mal angeführt von der feschen Bürgermeisterin Gisela Hofmann, die mit rotem Schutzhelm auf den Zustand der Wälder hingewiesen hat. Den Klimawandel verband der Spruch auf ihrem Wagen auch mit einer anderen Botschaft: "Wald und Gesellschaft werden braun, da dürfen wir nicht weiter zuschaun!"

Damit keine Wehmut aufkam, heizte die Blaskapelle Aufseßtaler den Jecken kräftig ein. Aus Burgellern rollte der große Prunkwagen herüber. In der Trutzburg jubelten auch das Prinzenpaar Birgit und Ulrich Kastner samt großem Hofstaat.

Zahlreich vertreten waren auch wieder die Feuerwehren. Auf den großen Wänden der Königsfelder wurde mehr Platz für die dortige Feuerwehr gefordert, und ein Vorschlag gleich mitgeliefert: auf dem angrenzenden Gelände der früheren Gaststätte Thein.

Hier aber will eine andere Interessengruppe ein neues Tanzcenter einrichten und hatten die Stars schon im Schlepptau dabei. Auch die Opelfreunde reklamieren den Thein für sich, da sie keine Notwendigkeit für eine Entbindungsstation dort sehen, sondern die einmalige Gelegenheit für ein Raumfahrtzentrum. Sie planen nämlich zu ihrem Planeten Opel zu fliegen.

Die Steinfelder Jugend fühlte sich gemeinsam stark und forderte, ihren Brunnen nicht versiegen zu lassen, da der nicht mit Geld aufzuwiegen sei. Auch dem Otto seinen Geburtstag feiern sie, genauso wie seit 200 Jahr' ihr Heimat-Bier.

Politisch suchen sie wie die Kinderfeuerwehr Stadelhofen auch einen neuen Bürgermeister. Eine Gruppe aus Königsfeld will ihren "Nobbi for Future", was bei nur einem Kandidaten doch sicher gelingen dürfte - wäre da nicht das Problem, dass er ausgerechnet aus Kotzendorf kommt.

Die "Oberfranken-Mafia" langte kräftig hin und überzog. Sie versprach als Ableger der Italiener Hilfe bei Korruption und Steuerbetrug, Asyl und Rente. Zur Abschreckung hatte sie die Reste einer Leiche in einer Badewanne dabei.

Dass die Probleme der Bauern beim Königsfelder Zug präsent waren, verwunderte wegen der ländlichen Lage nicht. Dieses Themas nahmen sich die Feuerwehren Kotzendorf, Hohenhäusling und Poxdorf an. Die Tiefefenellerner Wehr setzte sich für den Bau eines neuen Spielplatzes ein. Die Fußgruppe Weidner aus Poxdorf kritisierte die Kassen-Bon-Pflicht, und das Wikingerschiff aus Bojendorf mit seinen Seefahrern warb für ihr Jura-Metall-Exzess-Festival.

Besonders originell hatten die Feuerwehrsleute von Laibarös ihren Wagen gestaltet. Da die Gemeinde kein Geld für ihre Mauern hat, haben sie ein Haus des Geldes gebaut, in dem aber nur Maskierte bedienen, nach dem Motto: "Geh'n sie noch zur Bank, oder drucken sie schon selbst?" Neben dem Umzug ruhten fast unbemerkt zwei Skelette auf dem Mitfahrbänkla. Eine Frau aber hatte doch Mitleid, setzte sich zu ihnen und stellte auch noch einige Bierflaschen dazu.

Den krönenden Abschluss bildete der Wagen der Hubertusschützen Königsfeld. Darauf fand auch die Verlosung statt. Der Gewinn: eine frisch geschlachtete Sau.

Monsignore Michael Herrmann übte sich dieses Jahr wieder in Enthaltsamkeit. Er konnte auch nicht am Umzug teilnehmen, da er von zwei auswärtigen Securitys bewacht wurde. Den Umzug fand er trotzdem klasse, wie auch Noch-Bürgermeisterin Hoffmann, die ihren Abschiedsschmerz tapfer wegdrückte.