Neben dem Ölpreis ist auch der Gaspreis an den Börsen stark gesunken. Doch noch spüren die Verbraucher davon wenig bis nichts. Energieversorger wie die Stadtwerke Bamberg argumentieren mit langfristigen Einkaufsstrategien. Verbraucherschützer rufen zum Wechseln auf.
Die Kurve ist ein Absturz auf Raten. Seit zwölf Monaten ist der Preis für Gas an den Börsen um fast 30 Prozent gesunken. In Dollar berechnet sind es gar 45 Prozent, die die leitungsgebundene Energieart an Wert einbüßte. Doch beim Blick auf die eigene Heizrechnung ist von dem globalen Kostenverfall nichts zu sehen. Die Gaspreise halten sich auf dem hohem Niveau, das sie bereits vor Jahren erklommen haben.
Das gilt auch für jene Haushalte in Bamberg, die ihr Gas bei den Bamberger Stadtwerken beziehen, nach eigenen Angaben versorgt das kommunale Unternehmen 16.500 Kunden. Von 2009 auf 2011 kletterten die Komplettkosten beim Jahresdurchschnittsverbrauch einer Familie (20.000 Kilowattstunden) in zwei kräftigen Sprüngen: von 1308 auf 1592 Euro. Seither ist der Preis stabil geblieben.
Die Klagen vieler Verbraucher, die mit Blick auf den Preisverfall beim Öl auch eine Entlastung beim Gas fordern, nehmen freilich zu. "Die Gaspreis-Sauerei" titelte die Bild-Zeitung im Dezember 2014. Der Bericht über Versorger, die "drastisch gesunkene Einkaufspreise nicht weitergeben", löste wütende Kommentare bei Lesern aus. Seit dieser Zeit ist der Preis für Erdgas um weitere 20 Prozent gefallen. Während die Gasversorger sich an der Börse so günstig wie zuletzt 2012 oder 2009 eindecken können, bewegt sich für ihre Kunden kaum etwas. Von 895 deutschen Anbietern haben laut Florian Krüger vom Energievergleichsportal Verivox gerade mal 145 ihren Preis um fünf Prozent gesenkt, 20 haben erhöht, die große Masse hat - wie die Stadtwerke Bamberg - die Preise nicht verändert. Dies, obwohl der Löwenanteil der Kalkulation für Beschaffung, Vertrieb und Margen anfällt, während der unbeeinflussbare Anteil für Netze und Steuern mit 40 Prozent vergleichsweise gering ist. "Gewinne werden nicht mit dem Verbraucher geteilt" Für viele Verbraucherschützer ist das Gebaren der Energieversorger beim Gas zum Ärgernis geworden: "Wir beobachten, dass die derzeit niedrigen Gaspreise offensichtlich nicht weitergegeben werden", sagt Daniela Czekalla von der Verbraucherzentrale Bayern. Ins selbe Horn stößt Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher. Er bemängelt, dass "die Gasversorger ihre Gewinne derzeit nicht mit dem Verbraucher teilen". Dabei seien sie dazu gesetzlich verpflichtet.
Laut Verivox haben sich auch die Tarife der 710 deutschen Grundversorger seit zweieinhalb Jahren kaum noch verändert. Sie pendeln bei 20.000 Kilowattstunden um die Summe von rund 1500 Euro. Auch für die Zukunft sei derzeit keine Tendenz abzusehen.
Warum ist das so? Das haben wir die Bamberger Stadtwerke gefragt: "Die Gaspreise an der Börse sind stark volatil, tendierten in den letzten Jahren seitwärts, einen Preisverfall gibt es erst seit Herbst 2014", sagt Sprecher Jan Giersberg. Hört man ihn, so ist es es eine betont langfristige Strategie, die die Stadtwerke gemeinsam mit anderen Regionalversorgern verfolgen. Man wolle sich von den Ausschlägen des Börsenbarometers unabhängig machen.
Die Stadtwerke kaufen demnach das Gas zwei bis drei Jahre im Voraus, auf 25 bis 30 Tranchen verteilt. "Das macht die Gaspreise für die Kunden langfristig verlässlich und kalkulierbar", sagt Giersberg. Derzeit habe man etwa die Hälfte des Gases für 2016 eingekauft.
Lässt sich daraus etwa die Prognose ableiten, dass Gas in Bamberg nächstes Jahr billiger wird? "Verfestigt sich der aktuelle Börsenpreis, werden wir die Kostenvorteile unverzüglich weitergeben", lautet die Ankündigung vom Margaretendamm.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat eine eigene Theorie: Wie der Energie-Experte Udo Sieverding sagte, funktioniert der Wettbewerb im Gasmarkt deshalb nicht richtig, weil die Mehrheit der Kunden nicht wechselwillig sei; 80 Prozent der Verbraucher hielten anders als beim Strom ihren Gasanbieter die Treue. Verivox: In Bamberg kann man 642 Euro sparen
Beim Verbraucherportal Verivox will man diese Kritik nicht unkommentiert stehenlassen: Wem die derzeitigen Gaspreise zu hoch seien, der könne schon heute vom Angebot von 895 Gasversorgern in den Städten und Regionen profitieren. Florian Krüger beziffert die durchschnittliche Preisspanne bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden mit derzeit 500 Euro in Deutschland. In Bamberg, wo 241 Anbieter um Abnehmer konkurrieren, kann man sogar 642 Euro sparen. Statt auf Preissenkungen zu warten, rät auch Daniela Czekalla von der Verbraucherzentrale in Bayern zum Wechseln: "Nur so kann man Druck auf die Versorger ausüben."
Zeigen wir der "Strommafia" die kalte Schulter und wärmen uns mit preisgünstigem Strom von anderen Anbietern. Beim Strom können wir es doch auch ! Fragen wir doch einmal die Stadtwerke Bamberg, wie viel wir für "stromfremde" Leistungen bezahlen ? Und wie erklären sie es den Rentnern, Harzvierempfängern und alleinstehenden Müttern, die im nächsten Winter nicht mal mehr eine "Warme Stube" bezahlen können !!! In welcher warmen und kulinarisch gut versorgten Ecke verstecken sich unsere Volksvertreter? Also ich meinte die, welche einmal geschworen haben "Schaden vom deutschen Volke abzuwenden!!"
Zeigen wir der "Strommafia" die kalte Schulter und
wärmen uns mit preisgünstigem Strom von anderen
Anbietern. Beim Strom können wir es doch auch !
Fragen wir doch einmal die Stadtwerke Bamberg,
wie viel wir für "stromfremde" Leistungen bezahlen ?
Und wie erklären sie es den Rentnern, Harzvierempfängern
und alleinstehenden Müttern, die im nächsten Winter nicht
mal mehr eine "Warme Stube" bezahlen können !!!
In welcher warmen und kulinarisch gut versorgten Ecke
verstecken sich unsere Volksvertreter? Also ich meinte die,
welche einmal geschworen haben "Schaden vom deutschen
Volke abzuwenden!!"