Am Frensdorfer Naturbadesee hat man in Technik investiert und bleibt in diesem Jahr von Blaualgen verschont. Dafür ärgern sich die ehrenamtlichen Helfer über die schlechte Müllmoral und Vandalismus durch einige Besucher.
Die Ferien haben längst begonnen und doch ist es angenehm ruhig am morgendlichen Badesee. "Das sind mindestens schon 23 Grad", ruft eine vorbeikraulende Endfünfzigerin ihrer Freundin zu. Auf der anderen Seeseite schlägt gerade eine Familie ihr Lager im Schatten der Bäume auf.
Georg Dorn vom Förderverein Naturbadesee sollte eigentlich froher Dinge sind, denn die eben gemessenen Wasserwerte passen. Und auch Zweiter Bürgermeister Norbert Neundorfer (FBG), der sagt "Der See ist mein Baby", könnte sich am idyllischen Gesamtbild freuen. Doch Neundorfer und Dorn müssen sich ärgern: Über zahlreiche Badegäste, die ihren Müll liegen lassen oder im Sand vergraben, die Kronkorken und Zigaretten einfach wegschnipsen oder ihre Notdurft im See verrichten. Und solche, die kürzlich aus Übermut und Zerstörungswut zwei Seile der neuen Umwälzpumpe gelöst haben.
So sind an diesem Morgen alle mit der Fehlerbehebung beschäftigt, Neundorfer, Dorn und zwei Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Burgebrach, die seit diesem Sommer an den Wochenenden auch für Sicherheit am See sorgt.
15 000 Euro hat nun die neue Pumpe gekostet. Gut investiertes Geld. Denn im vergangenen Jahr wurde das Badevergnügen empfindlich getrübt, als sich fast 50 Badegäste beim Gesundheitsamt mit rätselhaften Beschwerden - Übelkeit, Erbrechen und Fieber - meldeten. Der See wurde gesperrt, das Gesundheitsamt vermutete Blaualgen. "Das letzte Jahr war eine Katastrophe", erinnert sich Neundorfer. Erst jm Juni erfolgte wieder die Freigabe für den Badebetrieb.
Trotz der Vandalismus-Aktion funktionieren aber der Brunnen und die Zirkulationsanlage weiterhin gut. "Jetzt gibt es keine Blau-, keine Grün- und auch sonst keine Algen mehr", freut sich Dorn. Der PH-Wert liege nach Auskunft des Landratsamts bei 8,3. Auch Bakterien oder anderweitige Verschmutzungen ließen sich nicht nachweisen. Ständig zirkuliert das Wasser. Früh und abends wird jeweils drei Stunden lang Frischwasser in den Naturbadesee gepumpt. 365 Tage im Jahr, auch außerhalb der Badesaison.
Inzwischen ist am See wieder gut was los - gerade an den Wochenenden. Kommt man sich da nicht zu nah in Corona-Zeiten? "Es geht noch, die Leute halten Abstand", sagt Neundorfer. Und als Teil des Hygienekonzeptes werden unter anderem vier Mal am Tag die Toiletten gereinigt.
Pfandgut für 160 Euro gesammelt
Leider scheint es viele Badegäste zu geben, denen Parkplätze, Toiletten und Papierkörbe wohl zu weit weg sind - obwohl das alles doch nur einen Steinwurf entfernt wäre. "Wir finden hier tausende Kippen und allein im letzten Jahr haben wir Pfand für 160 Euro zurückgegeben." Das entspricht dem Pfandwert von 2000 Bierflaschen.