Die Ermittler der Kripo Bamberg haben nach dem Brand in einer Scheune in Melkendorf Hinweise auf die Ursache. Fast 40 Stunden dauerte der Einsatz der Wehr.
Nach dem verheerenden Brand einer Scheune in der Silvesternacht in
Melkendorf bei Bamberg läuft die Suche nach der Ursache auf vollen Touren. Brandfahnder der Kriminalpolizei Bamberg waren am Montag in dem Litzendorfer Ortsteil, um Spuren zu sichern - der Verdacht: Feuerwerkskörper könnten das Feuer ausgelöst haben. Laut Medienspekulationen sollen Augenzeugen in der Nacht auch beobachtet haben, dass unmittelbar vor Ausbruch des Brands Silvesterraketen in Richtung der Scheune geflogen waren.
"Diese Hinweise haben wir überprüft", sagte Alexander Czech, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, am Montag auf Nachfrage. "Es deutet alles daraufhin, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit Silvesterfeuerwerk ursächlich für den Brand war", so der Sprecher weiter. Spuren und Zeugenangaben hätten dieses Bild ergeben.
Czech verweist allerdings auf die weiteren Ermittlungen, die noch nicht abgeschlossen seien. Es sei in der völlig zerstörten Scheune für die Fahnder schwierig, die Brandausbruchstelle zu finden. Das Gebäude sei schwer beschädigt, die Arbeit für die Spezialisten deshalb auch nicht ungefährlich.
Die Scheune ist inzwischen "kalt"
Das gilt ebenso für die Arbeit der Hilfskräfte: Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Melkendorf hat bis zum Montag gedauert. Erst gegen 13.30 Uhr war die Melkendorfer Wehr von der Brandstelle abgezogen. Der Einsatz war gegen 15 Uhr beendet. Die Feuerwehrleute hatten bis dahin Wache am Brandort gehalten. Die Scheune sei kalt, so die Info am Montag.
Wie die Feuerwehr um Einsatzleiter Matthias Dorscht berichtet, wurden noch am Montagmorgen in der mit Stroh und Heu gefüllten Scheune, die in der dichten Bebauung steht, Glutnester gefunden. Die Melkendorfer Mannschaft war mit 30 Einsatzkräften insgesamt fast 40 Stunden im Dienst. Am Sonntag unterstützte sie die Schammelsdorfer Wehr von 18 bis 0 Uhr bei der Überwachung des Gebäudes.
Positive Einsatzbilanz
Die Einsatzkräfte zeigten sich erleichtert, dass bei dem Großbrand nicht mehr passiert war: Es habe keinen Fremdschaden gegeben, auch seien keine Personen oder Tiere körperlich zu Schaden gekommen. Die Polizei hatte noch am Sonntag berichtet, dass ein Jungbulle eingeschläfert habe werden müssen. Dies bestätigte sich nicht. Auch eine leicht verletzte Person, die wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt werden musste, sei wieder wohl auf.
Die Scheune, in der mehrere Tiere untergebracht waren, war gegen 0.15 Uhr in der Silvesternacht in Brand geraten und komplett ausgebrannt.Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf 100.000 Euro. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Sie konnten ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude gerade noch verhindern.
Kurz danach mussten Feuerwehren in Drosendorf (Landkreis Forchheim) ebenso zu einem Scheunenbrand ausrücken. Auch dort geht die Kripo Bamberg von Silvesterraketen als Ursache aus.