Die Vertreter der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" und die Stadt haben sich auf einen Termin für den Bürgerentscheid verständigt. Zum Streitthema selbst gab es keinerlei Einigung. Der Ausbau der Armeestraße steht in Frage.
Ermöglicht der nun feststehende, alternative Polizeistandort neue Möglichkeiten für die beiden Streitparteien, aufeinander zuzugehen, Kompromisse auszuloten oder gar einen gemeinsamen Nenner beim Thema Gerwerbepark Geisfelder Straße zu finden? Die Antwort lautet: Nein.
"Ich habe es bedauert, dass von Seiten der Bürgerinitiative zum jetzigen Standpunkt keinerlei Kompromissbereitschaft besteht", berichtet Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Die Sprecher der Bürgerinitiative (BI) erklären demgegenüber: "Von Seiten der Stadt gibt es keinerlei Bereitschaft, den bisherigen Bebauungsplan aufzugeben oder irgendeine Kompromissbereitschaft, um mit aktiver Bürgerbeteiligung nach Alternativen zu suchen oder neu zu planen."
Diesen Vorwurf will Starke (SPD) nicht gelten lassen: "Die Stadt war und ist flexibel und hat sich bewegt. Die Bürgerinitiative hat sich nicht bewegt." Hier erhoffe er sich im Sinne einer funktionierenden Stadtgesellschaft mehr Entgegenkommen, erklärt der OB, der von einem ruhigen und entspannten Gespräch mit der BI am Dienstagabend berichtet.
Wenigstens auf einen Termin für den Bürgerentscheid haben sich Stadt und BI geeinigt. Doch auch das verlief nicht ohne Tauziehen. "Mit Zustimmung der BI hätte ein Abstimmungstermin noch um weitere drei Monate verschoben werden können. Der letztmögliche Termin wäre dann der 17. Februar 2019 gewesen, oder jeder andere Sonntag zwischen den beiden Terminen. Dies hat die BI aber rundweg abgelehnt", berichtet Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar. Auf der anderen Seite erklärt BI-Sprecher Björn Scharf: "Wir haben nochmals für einen gemeinsamen Termin mit der Landtagswahl am 14. Oktober plädiert. Dies wurde aber von der Stadt abgelehnt, da die Stadt einen Ratsentscheid gegen den Bürgerentscheid setzen möchte, aber bislang keinerlei Vorlage dafür entwickelt hat."
Das Ergebnis der Diskussion: Die Bamberger werden am Sonntag, 18. November, im Rahmen eines Bürgerentscheids über die Zukunft des geplanten Gewerbeparks Geisfelder Straße am Rande des Hauptsmoorwaldes entscheiden.
Die Bürgerinitiative kündigt an, bis dahin mit Infoständen und Veranstaltungen ihre Kampagne intensiv weiterzuführen, fühlt sich bestärkt vom "eindeutigen Mandat" der 13 000 Unterschriften. "Wir ermutigen aber auch den Stadtrat, einen Ratsentscheid zu entwickeln, der eine deutliche Abkehr von den bisherigen Bebauungsplänen markiert."
Ist die Hoffnung begründet? Immerhin scheint nach der Entscheidung zum Polizeistandort - weg vom Tor zum Hauptsmoorwald, hin zum Tännig-Gelände an der B 22 - Einiges in Bewegung. "Der neue Standort ändert alles", heißt es im Rathaus. Jetzt könne der Hauptsmoorwald als Naherholungsgebiet - so wie bisher - von der Bürgerschaft genutzt werden.
Danke für den neuen Polizeistandort!
"Wie kann ein neues Miteinander von Stadt und Natur in den nächsten Jahren aussehen? lautete die zentr. Frage der Veranstalt. Stadtökologie: Natur in der Stadt – Podiumsdiskussion am 02.05.2018 im Stephanshof-Kapitelsaal, zu der das Evangelische Bildungswerk Bamberg e. V. einlud. „Gerade in Zeiten des Klimawandels und den Herausforderungen im Städtebau kommt der Natur in unseren Städten eine überragende Bedeutung zu“, so die Ankündigung, und darüber sind sich die Podiumsteilnehmer Prof. Dr. Thomas Foken, MikroMeteorologische Beratung, Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, BUND Naturschutz in Bayern e.V. und Robert Neuberth, Amtsleiter, Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg sicherlich einig.
Konopka: Womit wir beim Hauptsmoorwald wären. Dieser fungiert ähnlich wie der Nürnberger Reichswald als Kühlung für die Stadt, und zwar um 2 bis 3 C. Ich halte den Plan, auf dem Muna-Gelände Industrie anzusiedeln, für einen ganz großen Fehler. Der BUND wird es unterstützen, dass dieser Plan zu Fall kommt.
Foken: Bisherige Gutachten auf der Grundlage von VDI-Richtlinien haben die Fragen von Grünflächen bislang nicht behandelt. Derzeit wird sich intensiv damit befasst. Zur Klimainventur gehören auch offene Bodenflächen, die Kohlenstoffe speichern.
Moderator: Hat Herr Neuberth Möglichkeiten, beratend auf die Stadt einzuwirken?
Neuberth führte eine Reihe von Maßnahmen und Verordnungen auf. (Teil eines Beitrags im FT, veröffentlicht am 12. Mai 2018 von Ilona Munique). Mein Kommentar: Es gibt in Deutschland bereits mehr Hitze-, als verkehrstote!
MEs geht in erster Linie um Leben!. Die Anwohner sind unwiderbringlich in Ihrer Lebensqualität beschnitten. Berliner Ring ist genug. Armeestraße darf nicht für Schwerlastverkehr ausgebaut werden! Lt. Immoscout werden in Bamberg Neubauten von Gewerbegeb., Produktions- u. Logistikflächen in trimodaler Lage zur Vermietung angeboten.
Denken Sie mal eine Minute, Ihre Fam. wohnt dort!