Die Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg zieht den Verweis gegen den 17-Jährigen zurück. Nun scheinen sich die Wogen tatsächlich zu glätten. Der Schüler will mit der Direktion die Sache klären. Was bleibt? Die Erkenntnis, dass die Debatte zu hysterisch geführt wurde. Ein Kommentar.
Dass die Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule nun den Verweis zurückzieht, setzt einen Schlusspunkt unter eine Debatte, die voller Hysterie und wenig Fakten war. Höhepunkt des Ganzen gleich zu Beginn: Die Schule muss sich übelste Beschimpfungen anhören, der Leiter als "brauner Direktor" verunglimpfen lassen. Es ist beschämend, was da zum Teil im Internet über eine völlig normale Schule geschrieben wurde.
Der öffentliche Druck hat zwar dazu geführt, dass ein falsch formulierter Verweis - letztlich zu Recht - zurückgenommen wird. Doch reden hier auch viele mit, die keine Ahnung von dem haben, was da eigentlich abgelaufen ist. Es wird nur gehört: Bundeswehr, Schule, keine Meinungsfreiheit. Im Hintergrund aber scheinen andere Dinge für den Verweis ausschlaggebend gewesen zu sein, die letztlich nur die Beteiligten kennen.
Sei's drum: Der Schüler hat seine weiße Weste in der Öffentlichkeit wieder. Jetzt sollte man auch der Schule eine weiße Weste ermöglichen. Doch die Spuren werden wohl bleiben. Spuren einer zu hysterisch geführten Debatte über Meinungsfreiheit. Die scheint hier in Wirklichkeit gar nicht infrage gestanden zu sein.
Vielen Dank, lieber Herr Martin, für den ausgewogenen und versöhnlichen Kommentar zu diesem Vorfall. Leider beteiligen sich heutzutage immer viel zu viele Personen an Diskussionen, ohne den genauen Hintergrund eines Sachverhalts zu kennen.
wieso bekommt der Schüler dann letzte Woche noch 2 Verweise von der Schule:
einmal weil er 2mal 3 (!!!) Minuten zu spät zum Unterricht gekommen ist und einmal weil er seine Sportsachen vergessen hatte...
...und wieso schreibt niemand das der Leutnant der Bundeswehr Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Schulleitung wg. der Vorfälle eingereicht hat???? Schade das die Berichterstattung hier recht einseitig läuft.
die von Ihnen erwähnte Dienstaufsichtsbeschwerde ist ein Instrument, das jedem zur Verfügung steht. Auch einem (!) Reserve-Leutnant der Bundeswehr (Bei dem Beschwerdeführer handelt es sich nicht um den betroffenen Offizier, der vor Ort an der Schule war). Dass die Schule nun das Verhalten des Schülers ganz genau beobachtet, ist in gewisser Weise nachvollziehbar. Auch wenn die Schulleitung in dieser Sache kulanter vorgehen könnte: Aus Sicht des Schülers wäre es das Beste, wenn er sich unangreifbar macht.
MfG, S.Martin
Soviel zum Thema Meinungsfreiheit!
Ich teile zwar nicht die politische Gesinnung des Schülers. Aber ich gewinne immer wieder den Eindruck, daß es in diesem Freistaat viele gibt, die der absolutistischen Monarchie nachtrauern.