Kommen größere Abfalleimer? Die Stadt sucht nach Lösungen für ihr Müllproblem.
Das sonnige Spätherbstwetter und die offenen Geschäfte zogen am Sonntag ganze Heerscharen in die Fußgängerzone. Viele gingen zum Bummeln in die Läden, andere zog es einfach hinaus ins Freie. Doch wo sich Tausende von Menschen tummeln, fällt auch jede Menge Müll an. Und dann stellt sich die Frage: Wohin mit dem Eisbecher, dem leeren Kaffeebecher oder der Serviette von der Bratwurst? Natürlich in den nächsten Mülleimer! Doch das war am Sonntag (aber auch bei anderen Großveranstaltungen wie Antikmarkt, Bamberg zaubert oder Jazzfestival) leichter gesagt als getan. Selbst umweltbewusste Bürger, die ihren Abfall ordnungsgemäß in einem der aufgestellten Mülleimer entsorgen wollten, konnten dies nicht: Schlicht und ergreifend, weil die Behälter überquollen und somit der Abfall unansehnlich ringsherum verstreut lag.
Kein schöner Anblick, zumal am vergangenen Sonntag praktisch jedes Abfallbehältnis in der Innenstadt das gleiche Bild bot.
Personal am Limit
In der Stadt, insbesondere beim Entsorgungs- und Baubetrieb (EBB), hat man nach Auskunft von Claus Reinhardt, persönlicher Mitarbeiter des Baureferenten, das Problem bereits erkannt. Aktuell gebe es alleine zwischen der Kettenbrücke und der Oberen Brücke 30 Abfallbehältnisse. "Diese werden mehrmals am Tag unter der Woche geleert. Am Samstag mindestens zweimal und an normalen Sonntagen früh einmal zwischen 6 und 9 Uhr", schildert Reinhardt. Bei Großveranstaltungen wie der Sandkerwa versuche man, auf das Anfallen von mehr Müll zu reagieren und leert öfters die Behälter - auch zu Nachtzeiten.
Oder es werden, wie etwa bei "Bamberg zaubert", zusätzliche Mülltonnen aufgestellt.
Allerdings, so betont Claus Reinhard, sind die personellen Kapazitäten des Entsorgungs- und Baubetriebs begrenzt: "Dort gibt es jetzt schon eine Siebentagewoche für die Beschäftigen zu jeder Tages- und Nachtzeit. Gerade an Wochenenden ist man hier oft am Limit."
Zumal in den letzten Jahren mit dem Coffee-to-go-Trend und den Fastfood-Ketten das Müllaufkommen in der Innenstadt deutlich gestiegen sei. Hinzu komme noch eine Wegwerfmentalität mancher Stadtbesucher, die insbesondere auf der Kettenbrücke nicht einmal den Weg zu den Abfallbehältnissen schaffen würden, sondern einfach ihren Müll auf den Sitzbänken ablegen.
Mehrere Lösungsvaranten
Auch glaubt Reinhardt, dass es eine hundertprozentige Lösung wohl nur schwer geben wird.
Der EBB und das Umweltamt wollen sich an einen Tisch setzen und schauen, wie man die Stadt selbst bei Großveranstaltungen sauber halten kann. Dazu gebe es verschiedene Stellschrauben, an denen man drehen könne. So könne man die Anzahl der Abfallbehältnisse erhöhen, die Größe der Behälter ändern oder aber die Eimer noch häufiger leeren. Welche Lösung letztendlich kommen wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall will die Stadt hier nachbessern.
SPD stellt Antrag
Unter dem Motto "Unsere Stadt soll sauberer werden" hat die Stadtratsfraktion der SPD unterdessen einen Antrag an die Stadt Bamberg gestellt. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, die Anzahl der Abfallbehälter deutlich zu erhöhen oder alternativ Mülleimer mit größerem Fassungsvolumen aufzustellen und die vorhandenen häufiger zu leeren. "Denn die Müllsituation in der Bamberger Innenstadt ist einer Welterbestadt unwürdig", stellt SPD-Fraktionschef Klaus Stieringer in einer Pressemitteilung seiner Fraktion fest.
Warum sollte man mehr oder größere Mülleimer aufstellen? Vielleicht sollte man mehr darauf achten, was man in welchen Behältnissen kauft. Für cafe to go gibt es inzwischen gute Thermobecher, die auch in den Läden verkauft werden, abgesehen davon, dass der Kaffee länger warm bleibt. Beim Eis kann man ein Hörnchen kaufen und die Bratwurstserviette kann ich auch zu Hause noch in den Müll werfen. Und Pfandflaschen kann ich auch wieder mitnehmen oder sie gelich einem Flaschensammler geben,
Aber es ist leider so, dass alles gut verpackt eingekauft wird und der Müll irgendwo liegen bleibt, weil niemand ihn wieder einpackt und mitnimmt.
Wenn alle ein wenig mehr darauf achten würden, wäre das alles kein Problem. Aber die meisten Menschen werfen den Müll einfach gedankenlos in die Gegend, nicht nur in der Fußgängerzone, sondern auch am Wasser oder im Hain, auf der Erba und überall, natürlich wird als Argument nicht die eigene Faulheit genannt, sondern es liegt nur an den fehlenden oder zu kleinen Mülleimern.
Liebe(r)pege71,
da stimme ich Ihnen vollkommen zu.
Ich ärgere mich auch immer über die Hinterlassenschaften der Menschheit in der Natur und auf den Straßen und kann es nicht verstehen warum man seinen"Dreck" nicht wieder mitnehmen und daheim entsorgen kann. Es dürfte einfach auch nicht mehr soviel ein Einwegverpackungen angeboten werden.
Auch ich stimme Ihnen vollkommen zu, aber man wird nicht alle Menschen von heute auf morgen zu einem Umdenken bewegen können.
Wenn man wie ich oft früh um 5 Uhr durch die Lange Straße, hier konkret der Obstmarkt, fahren muss oder über die Kettenbrücke und sieht dort die übervollen Abfalleimer, deren Hinterlassenschaften dann auch oft noch von den Krähen und Tauben verteilt werden macht man sich schon so seine Gedanken.
Andererseits könnte man hier auch die Hauptverursacher, spricht die Pizza- und Dönerbuden die bis früh am morgen aufhaben auch ein wenig in die Pflicht nehmen.
Allerdings frag ich mich auch warum die Stadtverwaltung an so Tagen wie jetzt den verkaufsoffenen Sonntag, bei der es in der Stadt von Menschen nur so wimmelt, nicht einfach die Abfalleimer mehrmals täglich leeren lässt.