Gefeiert wurden 60 Jahre Priesterweihe und 85. Geburtstag von Pfarrer Johann Baptist Schmitt und 60 Jahre Profess und 80. Geburtstag von Pater Placidus Berger.
"Nostalgische Schwärmerei ist unangebracht. Wir sollten die Chancen des Priestermangels begreifen, denn auch unsere Zeit ist Zeit Gottes." Pfarrer Josef Eckert fand eingängige Worte in seiner Predigt, die zugleich eine Festpredigt war zum 60. Priesterjubiläum des ehemaligen Zapfendorfer Pfarrers Johann Baptist Schmitt und zum 60. Professjubiläum (Ordensgelübde) von Pater Placidus Berger, dem Hausgeistlichen der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten.
Am 26. Juli 1953 wurde Johann Baptist Schmitt im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Seine Zeit als Kaplan führte ihn in den Frankenwald und nach Nürnberg, bevor er 1962 die Gemeinde Neufang im Frankenwald als erste Pfarrerstelle übernahm. Von 1972 bis 2000 war er Pfarrer von Zapfendorf, ab 1992 war er auch für Kirchschletten zuständig. Vor wenigen Tagen feierte er in seinem Heimatort Modschiedel seinen 85. Geburtstag.
Theologiestudium in Rom Pater Placidus Berger betreut seit 2004 das Kloster in Kirchschletten als Hausgeistlicher. 1933 in Würzburg geboren, trat er 1952 in den Benediktinerorden in Münsterschwarzach ein und wurde 1958 Priester. Nach seinem Theologiestudium an der ordenseigenen Universität in Rom (die Voraussetzung war die Beherrschung von acht Sprachen) war er als Missionar in Korea tätig, gab als Professor Vorlesungen in koreanischer Sprache und zog 15 Jahre lang mit Abtprimas Notker Wolf weltweit durch Benediktinerklöster, um sie fit für die Zukunft zu machen.
Somit wurden am Sonntag eigentlich gleich vier Jubiläen in Zapfendorf gefeiert: 60 Jahre Priesterweihe und 85. Geburtstag von Pfarrer Schmitt und 60 Jahre Profess und 80. Geburtstag von Pater Placidus.
Dementsprechend gut besucht war auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Zusätzliche Stühle waren aufgestellt, um alle Besucher unterzubringen. Neben Pfarrer Schmitt und Pater Placidus zelebrierten auch Prälat Klemens Fink (er war Studienkollege von Pfarrer Schmitt), Pater Charles und Pfarrer Josef Eckert.
"Anlass zum Nachdenken" "Vielleicht ist euer beider Wirken Vorbild für junge Menschen und Anlass zum Nachdenken", sagte Eckert in seiner Predigt. "Warum Gott mich haben wollte, weiß ich nicht, aber ich habe den Ruf nie bereut. Gott braucht Menschen, ihr schaut auf ein gesegnetes Wirken für Gott und Menschen zurück. Vieles war Beglückung, manches auch Versagen. Aber alles war Gnade."
Zum Abschluss überbrachten Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Gratulationen an die Jubilare. Die Gemeinde war anschließend zu Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen ins Pfarrheim eingeladen. Viele nutzten die Chance, persönlich zu gratulieren und alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.