Zu seinem Geburtstag hatte Dekan Hans Roppelt eigentlich nur einen Wunsch: einen schönen Festgottesdienst und eine kleine Feier im Kreise der Kirche. Doch die Weggefährten des Dekans machten die Feierstunde zu einer wahren Feiernacht. Über 400 Gratulanten kamen.
Dekan Hans Roppelt ist in Kulmbach angekommen - und hat nach seinem Neuanfang mit 59 Jahren in Kulmbach auch an seiner neuen Wirkungsstätte schon die Herzen im Sturm erobert. Das jedenfalls zeigten ihm die Menschen an seinem 60. Geburtstag. Eigentlich wollte Roppelt, der erst vor wenigen Monaten von Stadtsteinach nach Kulmbach gewechselt ist, gar kein großes Aufhebens. Nur eine schöne Predigt, einen schönen Gottesdienst und kleiner Feier mit lieben Menschen, die ihm zugetan sind - hatte sich der Dekan vorgestellt.
Als Prediger konnte Hans Roppelt seinen Weggefährten Professor Ottmar Fuchs gewinnen. "Ich könnte jetzt ein Lob auf Hans Roppelt sagen, aber er hat mir verboten, von ihm zu sprechen", verriet Fuchs offen. Stattdessen predigte Ottmar Fuchs mit viel Esprit über die unendliche Liebe Gottes, über die bedingungslose Liebe Gottes.
"Wir dürfen heute auskosten, dass Gott uns bedingungslos liebt!", sagte Fuchs.
Jede Menge Programm Und tiefe Liebe brachten auch die Gläubigen Dekan Hans Roppelt entgegen. Denn zu seinem Jubelfest hatten sich viele aus dem gesamten Seelsorgebereich Sketche, Lieder, Gedichte und andere kurzweilige Formen der Gratulation einfallen lassen. Der Musikverein Mainleus und der Musikverein Stadtsteinach spielten. Erich Olbrich gab einige "Fränkische Gschichtla" von der alten Mia zum Besten.
Tolle Ideen hatten die Motschenbacher, die einen Bittgang inszenierten. Und auch Kaplan Alexander Brehm übertraf sich selbst bei seinem Auftritt als "Gesandter aus Rom". Doch auch all die andren Ehrenamtlichen hatten sich viel Mühe gegeben mit ihren Sketchen, Liedern, und Vorträgen. Sogar Videos wurden bei der Geburtstagsfeier eingespielt.
Kulmbach kann "dankbar" sein "Wir hatten 18 wunderbare Jahre mit Dekan Hans Roppelt. Er ist ein Spitzenpfarrer, auf den der ganze Landkreis stolz ist", sagte Landrat Klaus Peter Söllner. Bürgermeister Stefan Schaffranek betonte, dass die Stadt Kulmbach "dankbar" sei, dass Hans Roppelt jetzt hier Pfarrer sei.
"Wir feiern, dass es Sie gibt", betonte Dekanatsratsvorsitzender Hartmut Richter und rief dem Dekan offen zu: "Schön, dass du geboren bist!" Und Pfarrerin Kathrin Klinger, die Dekan Hans Roppelt schon vor Jahren zum "Ökumeniker" gesprochen hatte, beglückwünschte den Dekan und wünschte mit Evi Hofmeister auch im Namen Stadtsteinachs alles Gute.
Den ganzen Abend sorgten Formationen für ein unterhaltsames Programm. Und am Ende sangen alle "Freude schöner Götterfunken". Michael Will und Sohn spielten auf.
Natürlich haben auch die Stadtsteinacher "ihren Pfarrer Roppelt" noch nicht vergessen. Offen wurde gefrotzelt, dass es inzwischen schon wahre Pilgerpfade für die Stadtsteinacher nach Kulmbach gäbe. Und einige witzige Anregungen hatten die Festgäste auch parat. So würde die Adresse Roppeltallee doch viel netter klingen als die Adresse "Am Galgenberg". Und statt der ULF-Residenz an der Kalten Marter würde sich sicherlich ein Pfarrsteig viel besser machen.
Sehnlicher Wunsch: Umbau Doch Hans Roppelt selbst möchte auch mit sechzig Jahren bescheiden bleiben: "Meine Sorge war nur, dass alles klappt. Aber ich bin heute ein richtig glücklicher und zufriedener Mensch. Ich genieße den Tag", freute sich Roppelt offen und ehrlich über die Vielzahl der Gratulanten und die Herzlichkeit seiner Gäste. Und vielleicht wünscht er sich noch, dass der Umbau des Pfarrhauses "Unsere Liebe Frau" endlich beginnen könne, sagte er.