Ein neuer See im Leinleitertal

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Mit einem abwechslungsreichen Programm eröffnete der Markt Heiligenstadt seinen Freizeitsee. Schwimmer, Tänzerinnen und Modellschiff-Kapitäne unterhielten das Publikum. Die Kosten sind mit rund 190 000 Euro im Rahmen.

Zu Füßen von Schloss Greifenstein ist ein neues Stück Freizeitland in der Fränkischen Schweiz entstanden. Mit einem Seefest nahm die Marktgemeinde Heiligenstadt bei bestem Badewetter ihr neues Schmuckstück in Betrieb. Kinder und Erwachsene tummelten sich im "Heiligenstädter See", der ebenso künstlich angelegt ist wie die mittelfränkische Seenplatte und dem man das ebenso wenig ansieht. Die Gäste saßen hautnah daneben und ließen sich bewirten. Heimische Brauereien und Vereine präsentierten sich in Bestform.
Gekommen waren unter anderem Staatssekretärin Melanie Huml als "Projektpatin", Landrat und Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn (alle CSU), Marktgemeinderäte und Ortssprecher. Unter den Ehrengästen war auch Baudirektor Anton Hepple vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, der die Wasserfläche im Rahmen der Dorfkulturtage 1999 plante.

Der Heiligenstädter See war im Rahmen eines Leader-Projektes als naturnahe Wasserfläche gestaltet worden und ist längst Anziehungspunkt für Jung und Alt. Krämer sagte: "Wir freuen uns, dass diese neue Einrichtung gerne und gut angenommen wird und haben deshalb dieses Seefest organisiert." Erst nach kräftiger Kostenreduzierung von 381 000 auf 192 000 Euro wurde die Freizeiteinrichtung auf den Weg gebracht, erinnerte der Bürgermeister.

Am 15.
September 2011 wurde der Auftrag an die Firma John, Hallstadt, vergeben. Bisher sind 176 000 Euro verbaut. Der gesamte Freiwasserbereich von 4065 Quadratmetern ist neu gestaltet. Dazu kommt als Regenerationsbereich des Sees ein 670 Quadratmeter großer Schilfgürtelbereich, der das Zulaufwasser aus der Tölzquelle auf natürliche Weise behandelt. Wasserpflanzen werden mit einem Mähboot entfernt. Es wurde ein Holzsteg errichtet und der Uferbereich mit Granitgroßsteinen versehen. Außerdem wurde ein Kleinkinderbade- bzw. Spielbereich mit einer Wassertiefe von etwa 30 Zentimeter mit Zugang zur Leinleiter geschaffen.
Allgemein anerkannt wurde, dass sich die Anlage wunderbar ins Leinleitertal einfügt und den Freizeit- und Erholungswert erhöht. Der westlich angrenzende Spielplatz sowie die Kneippanlage im nördlichen Bereich und die Park- und Grünflächen rund um den See runden das Freizeitangebot ab. Am See vorbei verlaufen überörtliche Rad- und Wanderwege, darunter der Burgenstraßen-Radweg und der Frankenweg. Die Kosten werden mit 50 Prozent (maximal 80 922 Euro) gefördert. Weitere 70 000 Euro kommen von der Breckner Erbschaft (ist damit aufgelöst), von der Müller-Stiftung (750 Euro) und der Sparkassenstiftung (2000 Euro).

Dank nach vielen Seiten


Der Dank des Gemeindeoberhauptes galt ferner den Grundstückseigentümern, Wasserwirtschaft, Fischereiberechtigten und den Pächtern.
Staatssekretärin Melanie Huml freute sich besonders, als "Projektpatin" dabei sein zu können. Es sei eine "Superidee" gewesen, hier eine Wasserlandschaft anzulegen. Die Leinleiter sei zudem Bestandteil des FFH-Gebietes "Wiesenttal mit Seitentälern". Ihr Wunsch war, dass sich der See schnell zum Bade- und Freizeittreff für den Markt Heiligenstadt und die gesamte Region entwickelt. Dazu komme ein kindgerechter Wasserlehrpfad mit aktiven Elementen. "Das Geld von Gemeinde, Staat und EU ist hier gut und sinnvoll angelegt", so Huml abschließend.
Danach gehörte der See den Gästen. Es fanden Läufe zur Badewannen-Stadtmeisterschaft, Schwimmvorführungen, ein Matrosentanz der Heiligenstadter Stadtschnecken (zwei bis fünf Jahre), Auftritte von Afro-Samba Bayreuth mit brasilianischen und afrikanischen Rhythmen und dem Tanzstudio Habibi (Carmen Herzing) mit orientalischem Bauchtanz sowie Vorführungen der unterschiedlichen Schwimmstilarten durch aktive Leistungsschwimmer statt. Dazu wurde das Entenrennen auf der Leinleiter gestartet und der Heiligenstadter Männergesangverein umrahmte das Ganze musikalisch.

Ballonfahrt für den Sieger


Nach dem offiziellen Teil startete der Heißluftballon "Skyventure" von Axel Emersleben mit dem Sieger des Entenrennens, Bernd Held aus Drosendorf, am Marktplatz über die Fränkische Schweiz. Es folgten Jonglage, Pantomime und Feuershow mit den Fallenteens und ab 20 Uhr hatte die Band Otto und Mindi ihren Auftritt, die mit einem bunten Programm die Gäste unterhielt. Die Interessengemeinschaft Schiffsmodelle präsentierte sehenswerte Nachbildungen von Ozeanriesen.