Was das Highlight angeht, sind die beiden sich einig. Billy Cobham ist der erste Name, der fällt. Der Schlagzeuger, der unter anderem mit Miles Davis zusammengearbeitet hatte, spielte zum 30-jährigen Bestehen des Clubs in den Haas-Sälen. Oder Klaus Doldinger, Komponist der Tatort-Melodie, der mit seiner Big Band zu Gast war. "Das sind so Größen", sagt Makowsky, "die können schon wirklich was."
Auf dem Tresen liegt ein Foto von Werner Kohn, das Cobham und Benz zeigt, die sich gerade scheckig lachen. Aber es sind nicht nur diese Momente, wenn die Großen mal reinschauen. Es lohnt sich auch, weil der Club dem Verein die Möglichkeit gibt, Abseitiges zu veranstalten, so lange man es damit nicht übertreibt. Das Stammpublikum kommt: "Wenn wir Freejazz machen, kommen halt immer dieselben zehn Leute. Die kennt man schon", sagt Makowsky.
Von wem war noch gleich das Zitat, dass der Jazz noch nicht tot sei, aber bereits komisch riecht? Frank Zappa? Makowsky und Benz haben schon schlechtere Zeiten für "ihr" Genre gesehen. "Es gibt immer Aufs und Abs", sagt Benz. "Gerade befinden wir uns in einem Auf." Etwas mehr als 50 Konzerte veranstaltete der Jazzkeller 2017, was für den Applaus-Preis zweiter Kategorie qualifiziert. Nicht wenige seien ausverkauft gewesen.
Die Jugend wird vermisst
Allein die Jugend vermisst Makowsky noch etwas. "Bei 13 000 Studenten", sagt er, "müsste doch eigentlich der eine oder andere Jazzer dabei sein. Aber die lassen uns etwas hängen."
Nicht nur der Verein ist älter geworden, auch seine Mitglieder. Über einen Mangel an Engagierten können sich die beiden nicht beschweren - aber ein bisschen Nachwuchs wäre schon schön. Schließlich zahlen die Mitglieder ja auch weniger für die Konzerte. Und für Studentinnen und Studenten gibt es eine Schnupperkarte.
Die Jazz-Szene in Bamberg ist nach wie vor lebendig genug, um den Laden regelmäßig voll zu machen. Auch um den Zulauf an hochklassigen Musikern aufrecht erhalten zu können, sind die 20 000 Euro eine große Hilfe. Der Preis wird nicht einfach so verliehen, die dahinterstehende Initiative Musik will regelmäßige Verwendungsnachweise sehen.
Oder in den Worten von Peter Makowsky: "Die wollen schon wissen, dass wir das Geld nicht nehmen, um 14 Tage Urlaub auf Mallorca zu machen." Verwendungszwecke allerdings wird es ausreichend geben.
Viele kennen den Club gar nicht, da nahezu keine Werbung gemacht wird.